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Klimakanäle mit nicht brennbarer Glaswolle isoliert

Imposantes Medienhaus bestens klimatisiert

Der nach Entwürfen des Architekten Rem Koolhaas errichtete 13-geschossige Neubau prägt das Stadtbild im früheren Berliner Zeitungsviertel nachhaltig. Mit seiner Kubusform und seiner Fassade aus goldeloxierten Aluminiumelementen und grau getöntem Glas setzt das Gebäude ein architektonisches Ausrufezeichen. Ein 45 m hohes, lichtdurchflutetes Atrium durchzieht das Gebäude wie ein Tal und soll die Vereinzelung von Arbeitnehmern in der digitalen Arbeitswelt mit Transparenz atmosphärisch durchbrechen. Eine Transparenz, die im Gebäudeinneren von terrassenartig aufgebauten Geschossen unterstützt wird.

Wärmerückgewinnungssysteme mit Rotationswärmeübertragern als Kreislaufverbundsystem sowie isolierte Klimakanäle prägen das Lüftungs- und ­Klimatisierungssystem.

Bild: Ed. Züblin AG

Wärmerückgewinnungssysteme mit Rotationswärmeübertragern als Kreislaufverbundsystem sowie isolierte Klimakanäle prägen
das Lüftungs- und ­Klimatisierungssystem.

Moderne Raumlufttechnik

Dafür, dass das Medienzentrum nicht nur optisch, sondern auch unter Nachhaltigkeitsaspekten überzeugen kann, haben im Bauprozess viele Gewerke beigetragen. Beispielsweise war Caverion Deutschland für die Montage der Raumlufttechnik zuständig. Zum Leistungsumfang zählte unter anderem der Einbau von Klima- und Lüftungsanlagen mit einer Gesamtleistung von circa 325 000 m3 pro Stunde. Darüber hinaus verantwortete das Unternehmen die Montage der Entrauchungsanlage. Um den Energieverbrauch für die Belüftung so gering wie möglich zu halten und so die angestrebte DGNB Zertifizierung in Gold zu unterstützen, wurden 44 Wärmerückgewinnungssysteme mit Rotationswärmeübertragern als Kreislaufverbundsystem installiert.

Isolierung mit nicht brennbarer Glaswolle

Rund zwei Drittel der Klimakanäle, insgesamt circa 24 000 m2, wurden mit 30 mm starken Lamellenmatten aus nicht brennbarer (Euroklasse A 1) Glaswolle isoliert. Verbaut hat man die Climcover Lamella Mat von Isover, da sie nicht nur einen hohen Wärmeschutz bietet, sondern auch einen hohen Schallschutz sicherstellt. Mit der Isolierung war die Prisma Bauisolierung GmbH aus Berlin beauftragt.

Die Lamellenmatte von Isover hat eine Kaschierung mit einer dampfbremsenden, hochreißfesten Aluminiumgitterfolie. Diese Aluminiumkaschierung wirkt aufgrund ihrer Dicke als Dampfsperre und verhindert eine Tauwasserbildung auf den Lüftungskanälen. Bei der Verarbeitung waren die Breite der Matten von 600 mm und die Eigenschaften der Glaswolle von Vorteil. Ihr im Vergleich zu Steinwolle geringes Gewicht erleichtert das Handhaben auf der Baustelle und vereinfacht vor allem das Arbeiten über Kopf. Gleichzeitig ist die Lamellenmatte besonders flexibel und eignet sich dadurch für die Verarbeitung auf unregelmäßigen Oberflächen und bei unterschiedlichen Querschnitten.

Die Lamellenmatten ließen sich mit einem Dämmstoffmesser exakt auf das erforderliche Format zuschneiden und anschließend um den Lüftungskanal legen. Die Aluminiumkaschierung wurde zusätzlich an den Fugen und Stößen mit geeignetem Klebeband (Coroplast AWX 1530) dampfdicht abgeklebt. Mechanisch befestigt wurde die Isolierung gemäß DIN 4140 mit bis zu neun Schweißstiften pro m2.

Aus optischen Gründen sollte die Isolierung der Lüftungskanäle eine schwarze Oberfläche haben, da an vielen Stellen Metall-Lochdeckenelemente die Sicht in die Installationsebene erlauben.

Bild: Isover

Aus optischen Gründen sollte die Isolierung der Lüftungskanäle eine schwarze Oberfläche haben, da an vielen Stellen Metall-Lochdeckenelemente die Sicht in die Installationsebene erlauben.

Hohe Raumluftqualität sichergestellt

Für ein nachhaltig geplantes und errichtetes Gebäude mindestens genauso wichtig wie die energetischen Aspekte ist die hohe Qualität der Raumluft. Die Lamellenmatte hält alle Grenzwerte in den Verordnungen über emissionsarme Produkte in Belgien, Frankreich (Klasse A+) und Deutschland (AgBB) ein. Im Zuge der an­gestrebten DGNB-Zertifizierung stellte Isover zudem eine gesonderte Herstellererklärung über die enthaltenen Stoffe bereit, während bei der Verarbeitung vollständig auf den Einsatz von Sprühklebern verzichtet wurde.

Auch bei der Montage der Lamellenmatten wurden Emissionen in die Raumluft zuverlässig vermieden: Denn aus optischen Gründen sollte die Isolierung der Lüftungskanäle eine schwarze Oberfläche haben, da an vielen Stellen Metall-Lochdeckenelemente die Sicht in die Installationsebene erlauben. Bei ansonsten durchaus üblichen Beschichtungen der Aluminiumkaschierung mit schwarzer Farbe hätte man nicht vollständig ausschließen können, dass flüchtige organische Verbindungen, sogenannte VOCs, von dieser Farbe in die Raumluft abgegeben werden.

Deshalb wurden die isolierten Kanäle vollflächig mit einem schwarzen Glasvlies verkleidet. Dieses Vlies wiegt lediglich 60 g/m2 und wurde mittels Schweißstiften und speziellem schwarzem Wickeldraht an den Lamellenmatten fixiert. Da die Schweißstifte einen silberfarbenen Tellerkopf haben, wurde auch dieser noch separat mit schwarzem Aluklebeband abgeklebt.

Die Lamellenmatte Climcover Lamella Mat hat eine Kaschierung mit einer dampfbremsenden, hochreißfesten Aluminiumgitterfolie.

Bild: Isover

Die Lamellenmatte Climcover Lamella Mat hat eine Kaschierung mit einer dampfbremsenden, hochreißfesten Aluminiumgitterfolie.

Bautafel

Bauherr: Axel Springer SE, Berlin

Planung: Rem Koolhaas, Office for Metropolitan Architecture, Rotterdam

Bauleitung: Ed. Züblin AG, Stuttgart

Raumlufttechnik: Caverion Deutschland GmbH, München

Isolierung Prisma BauisolierungLüftungskanäle: GmbH, Berlin

Fachberatung Mario Schneider, Isolierung: Saint-Gobain Isover G+H AG

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