Ziel der Initiative ist die Eindämmung des Kältemittel-Schwarzmarktes, der neben der Umwelt auch die Klimaziele der EU bedroht. Daher ruft der EFCTC alle Parteien dazu auf, zusammenzuarbeiten und ihren Teil zur Lösung des Problems beizutragen. Als namhafte Unterstützer der branchenweiten Initiative konnte der EFCTC bereits die Westfalen AG gewinnen, sowie die zentrale Verbände VDKF, ZVKKW und BIV.
Der florierende Schwarzmarkt für HFKWs untergräbt die europäischen Klimaziele, finanziert das organisierte Verbrechen und bedroht die Existenzgrundlage vieler kleiner und mittlerer Unternehmen in der gesamten EU. Mit der „Initiative Ehrenwort“, der ersten dieser Art, lädt der EFCTC alle an der HFKW-Wertschöpfungskette beteiligten Akteure zum gemeinsamen Engagement ein. Von Herstellern und Importeuren über Handel, Handwerk und Gewerbe bis hin zu Anlagenbetreibern und Endverbrauchern kann jeder der Initiative beitreten. Unterstützer tragen dazu bei, illegale Produkte aufzuspüren und zu melden, wenn ihnen verdächtige Ware beim Kauf oder bei Wartungsarbeiten begegnet. Für die Initiative können sich Einzelpersonen oder Unternehmen anmelden.
In seiner heutigen Rede auf dem Chillventa eSpecial 2020, der weltweit führenden Fachmesse für Kältetechnik, sagt Felix Flohr, Kältemittel-Experte beim EFCTC-Mitgliedsunternehmen Daikin Chemical: „Wir stehen hinter der F-Gas-Verordnung, aber ehrgeizige Gesetze sollten die EU und ihre Mitgliedsstaaten an ihren Grenzen auch ehrgeizig durchsetzen. Bußgelder müssen höher, gleichmäßiger und in allen Mitgliedsstaaten einheitlicher ausfallen. Außerdem sollten Zollbeamte mit den notwendigen Mitteln ausgestattet werden, um in Echtzeit auf das HFKW-Register zuzugreifen zu können und illegal importierte HFKW zu identifizieren.“
Die erfolgreiche Zerschlagung des Schwarzmarktes hängt von einer erfolgreichen Rechtsdurchsetzung und entsprechenden politischen Maßnahmen in der gesamten EU ab. Der EFCTC fordert Behörden und Offizielle der gesamten EU dazu auf, im Rahmen des „Ehrenwort“ auch das Bewusstsein für den illegalen Handel zu schärfen und mit der Industrie zusammenzuarbeiten, um das Ziel gemeinsam zu erreichen.
Nicht nur die umweltpolitischen Ambitionen des European Green Deal sind bedroht. Europäische Unternehmen in der gesamten Lieferkette, darunter viele kleine und mittlere Unternehmen, vertreiben und verwenden unbewusst illegal importierte Produkte. Betroffene erleiden hohe wirtschaftliche Verluste, wenn Anwender illegaler Kältemittel sie am Markt unterbieten. Laut einer Umfrage der Environment Investigation Agency (EIA) sind sich 83% der Beschäftigten in der Wertschöpfungskette für Kältemittel über den illegalen Handel mit HFKW bewusst. 72% der Befragten haben bereits einmal Einwegflaschen angeboten bekommen - solche Behälter sind seit 2006 in Europa verboten.
„Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen. Die nächste Quotensenkung der HFKWs im Januar 2021 wird den legalen Markt auf 45% des Richtwerts von 2015 schrumpfen lassen. Dieser Vorgang bietet illegalen Akteuren die Möglichkeit, der Nachfrage illegaler Ware weiter nachzukommen und den Schwarzmarkt wachsen zu lassen", so Felix Flohr.
Industrie und Regierungen müssen zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen, um den Kältemittel-Schmuggel zu bekämpfen. Die Website www.stopillegalcooling.eu bietet interaktive Materialien zum Thema und zeigt anschaulich, wie Personen und Unternehmen handeln können, um den klimaschädlichen Schwarzmarkt zu bekämpfen.
Hier kann man sich der „Initiative Ehrenwort“ #SayNoToIllegalHFCs anschließen: www.stopillegalcooling.com/pledge (RM)