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Saniertes Bürogebäude profitiert vom Wärmetransfer

Vorher Energieruine, nachher Energiesparfuchs

Der zum dritten Mal von Daikin vergebene Planerpreis für nachhaltige, planerische Projekte sowie Heiz- und Klimakonzepte, die in hohem Maße Primärenergien einsparen, so die Auslobung, prämierte unter anderem das bei HSE installierte energieeffiziente VRV-Wärmepumpen-Verbundsystem. Es wurde anstatt einer Gasheizungsanlage gewählt.

Wärmepumpe statt Gaskessel

VRV steht für Variable Refrigerant Volume (Variabler Kältemittel-Volumenstrom). Die spezielle dezentrale Technik unterstützt drei Betriebsformen, nämlich nur Kühlen oder Heizen mit der Wärmepumpe sowie das gleichzeitige Kühlen und Heizen mit Wärmerückgewinnung.

Durch die Inverterregelung mit ihrer bedarfsgerechten Leistungsanpassung ist es möglich, separat jeden Raum mit dem Wunschklima des Nutzers zu versorgen. Daneben bleibt trotzdem die Option einer zentralen Überwachung aller Raumklima­bedingungen mittels Gebäudeleitrechner erhalten, was im HSE-Gebäude auch verwirklicht wurde.

Die letztendlich ausgewählte Split- und VRV-Klimatechnik bot sich für den Einsatz bei HSE auch wegen der quadratischen Gebäudeanordnung mit Innenhof an. Denn die interne Wärmerückgewinnung im Daikin-System hat unter anderem einen Wärmetransfer zum Ziel. Damit kann die im HSE-Gebäude in der Übergangszeit einfallende Sonnenenergie effektiv den verschatteten Fassadenflächen gegenüber zugeführt werden.

Gleiches gilt für die Abwärme der EDV-Anlage, die für das Beheizen anderer Bürobereiche genutzt wird. Konkret geben die im Untergeschoss befindlichen Serverräume ganzjährig eine Wärmelast von 100 kW ab. Dieser vormalige Verlust fließt heute mittels VRV-Klimatechnik als Heizenergie in die darüber liegenden Büroräume. In der Vergangenheit ging diese Abwärme tatsächlich als Abluft verloren, während gleichzeitig in den Büroräumen eine besonders un­wirtschaftliche Elektro-Widerstandsheizung mehr schlecht als recht ihren Dienst tat. Das Energieeinsparpotenzial allein dieser Maßnahme liegt bei über 70 Prozent.

Die Sanierung des Bürogebäudes verlängert zudem dessen Lebenszyklus um weitere 30 Jahre. Unter Berücksichtigung der ohnehin durchzuführenden notwendigen Instandsetzungen errechnet sich eine Amortisationszeit der Sanierungskosten von 14 Jahren.

Vor allem die einfache Umsetzung des Sanierungskonzepts auch auf andere Gebäude wurde bei der Verleihung des Daikin-Planerpreises 2012 hervorgehoben.

Planung und Ausführung der Sanierungsmaßnahmen lagen zum größten Teil in den Händen der HSE Technik GmbH & Co. KG, einer Tochtergesellschaft der HSE AG, die Südhessen mit nachhaltiger Energie versorgt. Die HSE Technik GmbH plant, baut und betreibt Versorgungsnetze für Strom, Gas, Wasser, Wärme und Kälte sowie Anlagen für eine umweltfreundliche Energieerzeugung und für Klima- und Kältetechnik. Sie beschäftigt etwa 1000 Mitarbeiter.

Wissensaustausch im Firmenverbund Omnium Technic

Die HSE Technik GmbH profitiert unter anderem von der Mitgliedschaft in der Omnium Technic. Dieser Verbund von großen Anlagenbauern mit Know-how in der Gebäude- und Energietechnik leistet untereinander Hilfe zur Selbsthilfe. Die Mitgliedsfirmen pflegen einen intensiven Erfahrungs- und Gedankenaustausch, um so die Kompetenz jedes einzelnen Mitgliedsunternehmens zu erweitern. Auf diese Weise qualifizieren sich die Mitglieder für Projekte, die über die Möglichkeiten eines unvernetzten Betriebs hinaus gehen würden. -

http://www.hsetechnik.de

https://www.omnium-technic.com/

Sanierungsbilanz

Objekt: Hauptgebäude der HSE Technik GmbH, Darmstadt

Vorher: Energiebedarf 346 kWh/m2 a, inklusive Beleuchtung

Nachher: Energiebedarf 87 kWh/m2 a, inklusive Beleuchtung

Ergebnis: Reduzierung des Endenergiebedarfs auf 13 Prozent des vorherigen Wertes. Bei Berücksichtigung der Photovoltaikanlage mindert sich der Endenergiebedarf um weitere 3 Prozent. Damit werden die Anforderungen der EnEV 2009 für einen Neubau um 12 Prozent und die Anforderungen für einen modernisierten Altbau sogar um 37 Prozent unterschritten.

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