In solchen zentralen, oft engen und unbelüfteten Serverräumen arbeiten die Rechner rund um die Uhr und produzieren dabei permanent Wärme, die der Hardware gefährlich werden kann: Je wärmer es im Serverraum wird, desto höher das Ausfallrisiko. Und fällt die IT aus, geht nichts mehr. Schlimmstenfalls steht der Betrieb still.
Deshalb müssen Serverräume ständig gekühlt werden. Die benötigte Kühlleistung für kleine Räume etwa in Büros, Hotels und Krankenhäusern ist vergleichsweise gering. Wichtig sind Ausfallsicherheit und Energieeffizienz für eine zuverlässige, nachhaltige und günstige Kühlung. Daneben kommt es wegen der oft beengten Raumsituation auf eine platzsparende Installation an. Für kleine Serverräume und weitere Räume mit ähnlichen Anforderungen wie zum Beispiel Labore, Computerräume und Schalträume stellt LG Electronics eine Reihe an Single-Split-Geräten im Bereich zwischen 2,5 und 6,8 kW her.
Wechselbetrieb und Redundanz
Für eine sichere und stabile Kühlung sollten zwei oder mehr Systeme im Wechselbetrieb genutzt werden. Denn Dauerbetrieb reduziert die Lebensdauer des Verdichters und anderer Komponenten, die Ausfallwahrscheinlichkeit und die Servicekosten steigen aufgrund der Überlastung. Typischerweise sind daher zwei Systeme abwechselnd jeweils 24 Stunden lang in Betrieb. Das jeweils andere System bleibt im Standby-Modus und schaltet sich im Fehlerfall automatisch ein. Wenn die Differenz zwischen Soll- und Ist-Temperatur einen voreingestellten Wert überschreitet – also etwa das aktive Klimagerät bei einer Zieltemperatur von 22 °C nur auf 26 °C herunterkühlt – schaltet sich das im Standby-Betrieb befindliche Gerät als Leistungs-Backup zu. Bei mehr als zwei Systemen aus Außen- und Inneneinheit bleibt jeweils ein System im Standby-Modus und schaltet sich bei Ausfällen oder zusätzlichem Kühlbedarf zu.
Ob es draußen kalt oder heiß ist, ist im Serverraum idealerweise nicht zu spüren. Bei Außentemperaturen von − 15 °C bis + 48 °C kühlen die Single-Split-Geräte kontinuierlich. Das 6,8 kW-Modell arbeitet bis − 20 °C im Aufwärmbetrieb.
Der jahreszeitenbedingte Energiewirkungsgrad (Seasonal Energy Efficiency Ratio, kurz SEER) gemäß der europäischen Ökodesign-Richtlinie ErP liegt zwischen 6,6 und 7,0, die Energieeffizienzklasse ist A++.
Bis zu 50 m Rohrleitungslänge und 30 m Höhendifferenz zwischen Außen- und Inneneinheit sind beim größten Modell möglich. Dadurch kann etwa die Außeneinheit auf dem Dach eines zehnstöckigen Bürogebäudes montiert werden, wenn der Serverraum mit den Inneneinheiten im zweiten Stock liegt.
Bürogebäude am Düsseldorfer Flughafen
Zum Einsatz kommen die Klimaanlagen seit Frühjahr 2022 auch in zwei neuen Bürogebäuden und einer dazugehörigen Tiefgarage am Düsseldorfer Flughafen. Die Objekte an der Flughafenstraße 99 und 101 in der Düsseldorfer Airport City und die Start- und Landebahnen wurden von der Strabag Real Estate errichtet und vom Wohnungsunternehmen LEG Immobilien SE erworben. Das im Frühjahr 2022 fertiggestellte siebenstöckige Hauptgebäude mit 11.300 m² Bürogewerbefläche dient als neuer LEG-Hauptsitz, das sechsstöckige Nachbargebäude mit 7000 m² Fläche wird als Teil des Gewerbeimmobilienbestands vermietet. Beide Gebäude verfügen über eine als Staffelgeschoss ausgeführte Techniketage. Die zweigeschossige Tiefgarage mit 400 Stellplätzen verfügt ebenfalls über Technikräume.
Das Unternehmen Klimageräte Großhandel Ketzler (KGK) aus Waldfeucht-Braunsrath im Kreis Heinsberg (NRW) übernahm die Lieferung und Installation der Kleinkälte für die Technikräume – insgesamt 41 Klimageräte vom Typ MJ09 PC (2,5 kW) und MJ12 PC (3,4 kW), jeweils in Kombination mit der Außeneinheit UUA1 UL0. Die Vorinstallation startete im August 2021, abgeschlossen wurde die Installation im Januar 2022.