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Moderne Architektur mit hybrider Kühldeckentechnologie

Und nachts wird der Beton gekühlt

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Planung moderner Bürogebäude ist die Energieeffizienz. Galten herkömmliche Heiz-/Kühldecken aufgrund hoher Vorlauftemperaturen im Sommer (meist > 16 °C) und niedriger Vorlauftemperatur im Winter(meist < 35 °C) schon als energieeffizient, so nutzen heutige Hybriddeckenmodule zusätzlich die Speicherfähigkeit der Gebäude nach dem Prinzip der thermischen Bauteilaktivierung.

Wie funktionieren solche hybriden Systeme? Nachts wird kühle Außenluft in einem Rückkühlwerk genutzt, um auf kostengünstige und energiesparende Weise Kühlwasser zu erzeugen. Dieses Wasser durchströmt den direkt auf die Betondecke installierten und mit Wasser durchflossenen Rahmen der Hybriddeckenmodule. Dadurch wird die Betonmasse abgekühlt. Im anschließenden Tagesbetrieb steht die kühle Betonmasse als Kältespeicher zur Verfügung und kühlt je nach Höhe der vorhandenen Kühllast allein oder zusammen mit den aktivierten Modulflächen den Raum. Der Aspekt der Kältespeicherung im Beton lässt sich durch direkt an die Decke installierte und mit Wasser durchflossene Aktivierungsplatten noch steigern.

Zum Ende des Bürobetriebs hat sich die Betondecke durch die im Raum wirksamen Wärmequellen wieder aufgewärmt. Für die Behaglichkeit im Raum wichtige Frischluftzufuhr kann das Hybriddeckenelement mit einem Zuluftkasten versehen werden. Hierdurch strömt die von einem RLT-Gerät aufbereitete Luft ins Hybriddeckenmodul und wird dort über Bohrungen in den Modulplattenaufkantungen über die gesamte Modullänge absolut zugfrei und mit einer hohen Lüftungseffektivität in den Raum eingebracht.

Hybriddeckenmodule können eine oder mehrere der folgenden Funktionen übernehmen:

Kühlen: Ist die Wärmebelastung im Büroraum hoch und die thermoaktive Betondecke nicht mehr in der Lage die Raumtemperatur im Komfortbereich zu halten, wird das Deckenmodul auch tagsüber mit Kühlwasser versorgt. Auch hohe Kühllasten können mit dieser additiven Kühlfunktion bewältigt werden.

Heizen: Die schnell reagierende und dem Raum optimal zugewandte Strahlungsfläche sichert den thermischen Komfort, auch bei niedrigen Heizwassertemperaturen.

Kaltluftabfall-Kompensation: Mit den Hybriddeckenmodulen lassen sich störende Kaltluftabfälle entlang großer Glasfassaden auf einfache Weise kompensieren. Auf zusätzliche Maßnahmen, z. B. statische Heizflächen am Fenster, kann normalerweise verzichtet werden (U-Wert < 1,2 W/m² K).

Massenanbindung: Die Hybriddeckenmodule beziehen nach dem Prinzip des thermoaktiven Bauteilsystems die Speichermassen für die Anfuhr von Wärmelasten in das thermische Gesamtkonzept mit ein. Damit lassen sich Betriebskosten und CO2-Ausstoß erheblich senken.

Zu- und Abluft: Die Hybriddeckenmodule können die Funktion der Zu- und /oder Abluft in anspruchsvoller Weise bezüglich Ästhetik und thermischem Komfort erfüllen. Die Abströmung der Zuluft in den Raum ist so konzipiert, dass eine absolut zugfreie Lufteinführung innerhalb der normativen Grenzwerte mit hoher Lüftungseffizienz jederzeit gewährleistet wird.

Akustik: Die horizontale und großflächige Anordnung der Schallabsorptionsflächen garantiert eine gute Raumakustik. Absorberklassen A, B, C, D möglich.

Einbauten: Beleuchtungselemente in verschiedenen Varianten, Lautsprecher, Rauchmelder und/oder Sprinkler lassen sich problemlos in die Hybriddeckenmodule integrieren.

Die in der jüngsten Vergangenheit mit diesem System ausgestatteten Bürogebäude zeichnen sich alle durch eine hohe Zufriedenheit auf Seiten der Betreiber und Nutzer aus. Exemplarisch sei hier auf das Gebäude H38 Hammerbrookhöfe in Hamburg hingewiesen.

Die neue Zentrale der Deutschen Bahn AGin Hamburg wurde Ende 2012 bezogen. Aufeiner Bruttogeschossfläche von ca. 35 000 m² sorgen ca. 1 540 Hybriddeckenmodule in unterschiedlichen Abmessungen für eine hohe Behaglichkeit am Arbeitsplatz.

www.barcolair.com

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