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Maßgeschneiderte RLT-Lösung für den Umbau der AmperOase

Raumlufttechnik im Schwimmbad

    Die Freizeitanlage im bayerischen Fürstenfeldbruck umfasst neben einem Freibad auchein Hallenbad, Saunadorf, einen Wellnessbereich sowie ein Eisstadion. Der Austausch der dort vorhandenen Raumlufttechnischen (RLT-)Anlage offenbart die spezielle Herausforderung an die Raumlufttechnik im Bestandsbau: die maßgeschneiderte Anpassung an vorhandene bauliche Gegebenheiten.Schwimmbäder gehören zu den Gebäudenmit dem größten Energiebedarf. Träger und Betreiber von öffentlichen wie privaten Einrichtungen stehen unter enormem Kostendruck bei gleichzeitig steigenden Betriebskosten. Abstriche bei der Qualität der Gebäudtechnik sind häufig jedoch kontraproduktiv. So ist der Wohlfühlfaktorin Schwimmbädern erfolgsentscheidend. Frische, konditionierte Raumluft schafft ein angenehmes Raumklima und steigert das Wohlbefinden der Badegäste. Zudem wird der Baukörper durch ein gutes Raumklima ebenso positiv beeinflusst und die Qualität der Bausubstanz bleibt länger erhalten.

    Die frühzeitige Modernisierung einer alten oder ineffizienten RLT-Anlage lohnt sich deshalb doppelt. Für die Planung der Modernisierung der AmperOase war das Ingenieurbüro Weigert + Steuerer aus Augsburg verantwortlich. In Kooperation mit der Firma Klima Lüftung Schuster aus dem bayerischen Friedberg und robatherm, Hersteller von RLT-Geräten, entstand eine passende Lösung – maßgeschneidert für die Anforderungen der AmperOase.

    Wendeltreppe führt direkt ins RLT-Gerät

    Bei Neubauten können bei rechtzeitiger Einbeziehung des Fachplaners für die Raumlufttechnik die Gegebenheiten häufig an die Anforderungen der RLT-Anlage angepasst werden. Im Bestandsbau dagegen sind die Möglichkeiten meist eingeschränkt, so auch bei diesem Projekt.

    Die neuen RLT-Geräte sollten die bisherige Dachzentrale ersetzen und an die bestehende Plattform angepasst werden. Die vorhandene Stahlkonstruktion, die als Plattform für die RLT-Anlage diente und weiterhin dienen soll, beeinflusste so maßgeblich die Anordnung und Auslegung der RLT-Geräte. Eine Konsequenz der passgenauen Anpassung war beispielsweise, dass wir eine Wendeltreppe berücksichtigen mussten. Diese führt vom Gebäude aus nach oben und sollte als Bodeneinstieg in die RLT-Anlage integriert werden“, so Josef Kopold, verantwortlicher Projektleiter bei Klima Lüftung Schuster.

    Zwei RLT-Geräte in einem RLT-Gerät integriert

    Aus energetischer und raumklimatischer Sicht hat sich bei der Klimatisierung von Schwimmbädern eine Trennung des Luftverteilsystems nach den vorhandenen Feuchtelasten bewährt. Aus diesem Grund umfasste die Modernisierung zwei RLT-Geräte. Ein RLT-Gerät mit 7 500 m3/h, das für die Klimatisierung der Umkleideräume vorgesehen ist, und ein RLT-Gerät mit 35 000 m3/h für die Klimatisierung des Schwimmhallenbereichs.

    Diese beiden Geräte mussten bei der AmperOase auf die vorhandene Plattform aufgesetzt werden. Für eine platzsparende Aufstellung wurde daher das kleinere RLT-Gerät in das größere, wetterfeste RLT-Gerät integriert. In Kombination mit der integrierten Wendeltreppe ist auf diese Weise der Zugang zu den beiden RLT-Geräten direkt vom Gebäude aus möglich. Die RLT-Geräte können so grundsätzlich wettergeschützt und äußerst komfortabel gewartet werden. Zudem relativiert die über den Treppenzugang aufströmende Raumluft im Winter die Temperaturdifferenz zwischen den RLT-Geräten und dem Revisionsgang.

    Verkürzte Montagedauer

    Eine Erschwernis für die Anlieferung und Montage war der schmale und steile Zufahrtsweg zur AmperOase. Mithilfe eines Autokrans wurden die Gehäusesegmente von Tiefladern, die auf der vorbeiführenden Straße parkten, direkt auf das Gebäudedach gehoben. Die reibungslose Abstimmung zwischen Klima Schuster und robatherm führte dazu, dass die Aufstellung der RLT-Anlage in kürzester Zeit erfolgte. Eine Beeinträchtigung des vorbeifließenden Verkehrs wurde dadurch so gering wie möglich gehalten.

    Neben dem Schaltschrank wurden auch die Kälte- und Heizleitungen im Revisionsgang integriert. Diese waren in den Gehäusesegmenten bereits vormontiert, sodass sie nach der Montage der Geräte nur noch komplett verbunden werden mussten. Durch die Anlieferung von vormontierten Gehäusesegmenten konnte die Montagezeit deutlich verkürzt werden. Die ursprünglich geplante Sanierungsdauer konnte so verringert und der Eröffnungstermin des Schwimmbades vorgezogen werden.

    Komplexe Wechselwirkung zwischen Luft und Wasser

    Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen, gibt es in Schwimmbädern besonders viele. Die Wechselwirkung zwischen Luft und Wasser ist komplex. So sind die Raumluftbedingungen von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich. In Schwimmbädern mit Wasserattraktionen wie Rutschen, Strömungskanälen oder auch Wasserpilzen verdunstet beispielsweise eine erhebliche Menge Wasser zusätzlich, die es in der Planung zu berücksichtigen gilt. Ebenso beanspruchen korrosive Medien in der Luft die RLT-Geräte und deren Bauteile. Die Pulverbeschichtung (Duplexbeschichtung) von robatherm schützt die RLT-Geräte effektiv vor Korrosion und ist daher prädestiniert für den Einsatz bei Schwimmbädern. Daneben gilt es auch die Kondensation zu beachten. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen dem Aufstellort und der Temperatur der geförderten Luft, desto größer ist auch die Kondensationsgefahr. Dabei tritt bei RLT-Geräten mit der besten Wärmebrückenklasse TB1 Kondensation an der Gehäuseoberfläche deutlich seltener auf als bei Geräten mit schlechteren TB-Klassen.

    RLT-Gerätetechnik auf einen Blick

    RLT-Gerät für den Schwimmhallenbereich mit 35 000 m3/h (Zuluft) / 35 000 m3/h (Abluft)

    RLT-Gerät für den Umkleidebereich mit 7 500 m3/h (Zuluft) / 7 500 m3/h (Abluft)

    Integrierte Kältetechnik mit einer Kälteleistung von 131 kW

    Effiziente Wärmerückgewinnung durch einen Plattenwärmeübertrager und einen Rotationswärmeübertrager, jeweils in Schwimmbad-Ausführung

    Anpassung der Geräteauslegung an bauseitig vorhandene Plattform mit Trägerkonstruktion

    Berücksichtigung eines bauseitig vorhandenen Treppenaufgangs, der in das RLT-Gerät führen sollte.

    Integration eines kleineren RLT-Gerätes in den Revisionsgang des größeren, wetterfesten RLT-Gerätes

    Christoph Prübner,

    Teamkoordinator, Vertrieb Deutschland bei robatherm in Burgau

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