Zunächst werden die Informationen über die Art der eingebauten Kondensatpumpe in der Deckenkassette benötigt. Es gibt zwei Arten von eingebauten Kondensatpumpen:
- durch Schwimmerschalter gesteuert
- dauernd mitlaufend
Der entscheidende Unterschied dieser beiden Arten von Kondensatpumpe ist das Volumen pro Pumpenvorgang, d.h. die Menge an Kondensat pro Zeiteinheit. Bei der schwimmergesteuerten Pumpe wird ca. 0,5 bis 1 l Kondensat in ca. 1 min aus der Deckenkassette in die Ablaufleitung gepumpt. Bei der dauernd laufenden Pumpe wird immer nur eine geringe Menge an Kondensat in die Ablaufleitung gepumpt. Grundsätzlich ist der Druck der internen Pumpe nicht für lange waagerechte Rohrleitungen ausgelegt. Die maximalen geodätischen Höhen liegen bei ca. 0,8 m. Dies reicht lediglich um das Kondensat direkt in eine Steigleitung zu fördern, damit es von dort mit Gefälle frei ablaufen kann.
Prüfen der baulichen Gegebenheiten
Vor Ort müssen als Erstes die baulichen Möglichkeiten einer Platzierung der Gefälleleitung geprüft werden. Dazu benötigt man Angaben über die Höhe der Zwischendecke. In der Regel ist diese mindestens 30 cm, weil die Deckenkassetten mindestens diese Höhe benötigen.
Bei einem Gefälle von einem Prozent ergibt sich bei einer Leitungslänge von 10 m eine Höhendifferenz von 10 cm zwischen höchstem Punkt der Steigleitung und dem Einleitpunkt. Leider kann nicht immer im direkten Weg die Rohrleitung verlaufen, aber jeder 90° Bogen sollte zur Sicherheit wie eine 5 m lange Leitungslänge berücksichtigt werden. Damit ergibt sich bei einer Leitungslänge von 10 m mit zwei 90° Bögen eine rein rechnerische Leitungslänge von 10 m + 2 x 5 m = 20 m und eine notwendige Höhendifferenz von 20 cm.
Berücksichtigt man nun noch die Einbauhöhe eines Kugelsiphons von ca. 10 cm,dann kann die verfügbare Höhendifferenz schnell in maximale Leitungslängen umgerechnet werden. Grundsätzlich ist bei einer schwimmergesteuerten internen Pumpe das Gefälle etwas größer zu wählen, damit das anfallende Kondensat schneller abfließen kann.
Was ist, wenn die interne Pumpe nicht ausreicht?
Ergibt sich nun die Notwendigkeit einer externen Pumpe, dann hängt die Wahl einer richtigen Pumpe von der installierten Leistung der Deckenkassette und von der Art der internen Pumpe ab. Die maximale anfallende Kondensatmenge in l/h wird mit 0,8 x installierte Leistung in kW errechnet. Hat man z. B. eine 5-kW-Kassette, dann ergibt sich die maximale Kondensatmenge Q = 0,8 x 5 = 4 l/h.
Werden diese 4 l/h mit einer schwimmergesteuerten Pumpe aus der Kassette gefördert, muss die externe Pumpe diese Menge an Kondensat mit dem gleichen bzw. größeren Volumenstrom zum Ablauf fördern können. Dabei ist zu beachten, dass die externe Pumpe im Betriebspunkt diesen Volumenstrom erreichen muss, sonst überflutet die interne Pumpe die externe Pumpe.
Kondensatförderung mit zusätzlicher Behälterpumpe
Bei den schwimmergesteuerten internen Pumpen handelt es sich um Kreiselpumpen.Diese fördern den Wanneninhalt von 0,5 bis 1 l mit einem Volumenstrom von ca. 80 l/h aus dem Gerät heraus (Bild 1).Um diese Volumenströme zu verarbeiten, benötigt man ebenfalls eine Kreiselpumpe mit entsprechendem Volumenstrom. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Aspen Hi-Flow 2 L N. Damit können waagerechte Druckleitungen mit 9 mm Innendurchmesser bis zu 40 m verlegt werden.
Kondensatförderung mit zusätzlicher Minipumpe
Bei einer dauernd laufenden internen Pumpe könnte sich eine weitere Möglichkeit ergeben. Denn neben einer Behälterpumpe kann auch eine Minipumpe (z. B. die Aspen Silent+ Mini Lime OEM) eingesetzt werden, wenn die interne Pumpe kontinuierlich eine geringe Menge an Kondensat der Pumpe zuführt (Bild 2). Zur Sicherheit kann auch die Aspen Silent+ Mini Lime OEM in einen größeren Behälter gestellt werden, der dann als Pufferbehälter dient. Dies ist insbesondere dann eine echte Alternative, wenn die Deckenkassette im geräuschsensiblen Komfortbereich eingesetzt wird, denn die Silent+ Mini Lime OEM erzeugt nur ein Geräuschpegel von 21 dB(A) in 1 m Entfernung. Ein weiterer Vorteil ist die Dimensionierung der Druckleitung. Da bei den Minipumpen nur noch maximale Volumenströme von 11 l/h vorliegen, reicht ein Leitungsquerschnitt von 6 bzw. 9 mm. Die Rohrleitungswiderstände sind zu vernachlässigen, da bei den geringen Volumenströmen die entstehende laminare Strömung kaum Widerstände produziert. Die Aspen Silent+ Mini Lime OEM ist daher auch für waagerechte Rohrleitungen von bis zu 90 m freigegeben. Ein Kugelsiphon sollte zur Sicherheit dennoch vor den Einleitpunkt gesetzt werden, weil sich in den dünnen Rohr- bzw. Schlauchleitungen nur eine geringe Gesamtwassermenge befindet, die in der Winterzeit durchaus verdunsten könnte. -
Ansaugen und Ableiten von kleinen Partikeln
Sauermann
Die beim Betrieb von Klimaanlagen erzeugten Kondensate enthalten die gleichen Partikel wie die klimatisierte Umgebungsluft. Hierbei kann es sich um Staub in Büros handeln oder um Haare und Spraypartikel in Frisörsalons. Sind die installierten Kondensatpumpen nicht auf die Umgebungsbedingungen abgestimmt, können die Ventile verkleben und die Kolben blockieren. Mit dem neuen Mechanismus der Sauermann-Pumpen treten solche Funktionsstörungen nicht auf, denn die Pumpen können kleine Partikel ansaugen und ableiten. Die Kondensatpumpen für Klimaanlagen bis 30 kW verfügen über diese Technologie für Kolbenpumpen und sind für Anlagen in Wohn-, Gewerbe- und Büroräumen konzipiert. Für diese Art von Räumen wird ein möglichst unauffälliger Betrieb erwartet. Aus diesem Grunde wurde eine Pumpenmechanik entwickelt, die unabhängig von der abzuleitenden Kondensatmenge konstant leise läuft. Die Si-30 zum Beispiel läuft bei maximal 20 dB(A), was in etwa dem Blätterrauschen eines Baumes entspricht. Sauermann setzt diese Technologie bei einer breiten Palette von Kolbenpumpen ein:
- für Klimaanlagen bis 20 kW, Si-30 mit separatem Niveauschalter, Si-10 mit integriertem Niveauschalter oder Si-60 als Behälterpumpe (0,37 l)
- für Wandklimageräte bis 20 kW Delta Pack, ein installationsfertiger Bausatz bestehend aus der Pumpe Si-10, Kabelkanal und Abdeckwinkel
- für Klimaanlagen von 20 bis 30 kW Si-33 mit integriertem Niveauschalter. -
Neue Technik macht Kondensatpumpen noch flexibler
atp-europe
Durch die Einführung neuer Technologien konnten viele Einschränkungen der herkömmlichen Kondensatpumpen beseitigt werden. Die beiden wichtigsten Fortschritte bei den Pumpen der Marke Galaxy sind die Entwicklung eines haltbaren Motors mit variabler Fördermenge und eines speziellen elektronischen (nicht mechanischen) Füllstandssensors. Durch die Verwendung eines Motors mit variabler Förderleistung ist es möglich, einen ebenfalls variablen Volumenstrom zu erzeugen, vorgegeben durch die Menge des vorhandenen Kondensats. Dieser Motor hat weiterhin einen „weicheren“ Anlauf und Abschaltung d. h. die Pumpe läuft leiser und effizienter als eine Pumpe mit konstantem Fördervolumen. Die Pumpe arbeitet nur bei großen Wassermengen unter Volllast, bei kleineren Mengen bewegen sich die Kolben langsamer, was eine längere Lebensdauer der Pumpe zur Folge hat. Wird dieser Motor mit einem elektronischen Füllstandssensor kombiniert, ist eine Montage in nahezu allen Positionen möglich. Der elektronische Sensor hat keine beweglichen Teile und arbeitet in allen Positionen gleich gut. So kann er in einem Winkel von 0 bis 90° angebracht werden. Ein weiterer großer Vorteil eines solchen Sensors ist, dass er nicht so negativ beeinflusst wird wie ein mechanischer Sensor, der ständig Wasser und Schmutz ausgesetzt ist. Dies kann die Ausfallrate der Kondensatpumpe drastisch reduzieren, da nichts verstopft werden oder korrodieren kann. Weiterhin kann durch einen leicht zugänglichen Filter und die voll verkapselte Elektronik eine Ausfallquote von weniger als 0,0005 Prozent erreicht werden. -