Die Wärme- und Kälteversorgung stellen dabei 240 Industrieverteiler sicher, an die die Flächentemperiersysteme mithilfe von insgesamt 9000 m des Mehrschichtverbundrohrs Uponor MLCP hydraulisch angebunden wurden. Im Zuge dessen übernahm der An-bieter in enger Abstimmung mit dem Generalunternehmer die komplette Umsetzung der Gesamtlösung von der Planung über die Installation bis hin zur Inbetriebnahme und ist darüber hinaus zukünftig auch für den Service im laufenden Betrieb zuständig.
Die in der Europacity im Herzen Berlins für bis zu 720 Mitarbeiter errichtete Unternehmenszentrale wurde als erstes Gebäude überhaupt mit dem neuen Diamant Label der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Dieses würdigt die herausragende gestalterische und baukulturelle Qualität des Objekts. Gleichzeitig erfüllt der 75 Mio. Euro teure Neubau auch die Anforderungen für das DGNB Nachhaltigkeits-Zertifikat in Gold.
Folglich spielte die Vereinbarkeit von hochwertiger Architektur und nachhaltiger Bauweise eine wichtige Rolle. So liegt der Primärenergiebedarf des Gebäudes unter anderem durch die Nutzung erneuerbarer Energien 49 Prozent unter den Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Gleichzeitig wurde aber auch bei der Gebäudetechnik darauf geachtet, eine hohe Energieeffizienz zu erreichen, ohne dabei Kompromisse bei den gestalterischen Ansprüchen machen zu müssen.
Bauteilaktivierung im Kern – Deckensegel in den Außenzonen
Dementsprechend erfolgt die Temperierung des L-förmigen Gebäudes mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 24 000 m2 über eine aufeinander abgestimmte Kombination von Bauteilaktivierung und Heiz- und Kühldecken. Die Grundlast deckt dabei ganzjährig die in den Kernbereichen des Objekts auf einer Fläche von 3600 m2 installierte Bauteilaktivierung Batiso ab. Das System wurde dafür direkt in die massiven Betondecken eingegossen und nutzt so die thermische Speicherfähigkeit des Gebäudes.
In den Außenzonen der Bürobereiche heizen oder kühlen dann zusätzlich 3500 m2 freihängende Metalldeckensegel Varicool Spectra individuell und nach Bedarf. Für eine ansprechende Deckenoptik wurden dabei die Heiz- und Kühlregister mittels Magnettechnik befestigt. Durch deren hohe Stabilität konnten auch sehr große Elemente mit absolut planen Flächen realisiert werden. Gleichzeitig wirken die Deckensegel schallabsorbierend und reduzieren so die Nachhallzeiten gerade in den Großraumbüros deutlich.
Hohe Gestaltungsfreiheit mit Heiz-/Kühldecken aus Gipskarton
Im Empfangsbereich und in den Konferenzräumen im Erdgeschoss setzten die Architekten hingegen auf einer Fläche von 1000 m2 Heiz- und Kühldecken Varicool Uni ein. Hier sollten nicht nur komplexere Raumgeometrien realisiert, sondern die Decken zusätzlich auch noch mit vertikalen Lamellen versehen werden. Für diese gestalterischen Anforderungen boten die Heiz- und Kühldecken aus Gipskarton gute Voraussetzungen.
So ließen sich die Verkleidungsplatten ohne Einschränkungen sehr flexibel verarbeiten, während die Lamellen durch die geschützte Rohrführung in den Wärmeleitprofilen gefahrlos nachträglich befestigt werden konnten. Die vollflächige Aktivierung der gesamten Decke sorgt gleichzeitig für eine gute Wärmeübertragung bei hohen Leistungen. Im firmeneigenen Mitarbeiterrestaurant wurde ergänzend noch eine 280 m2 große Streckmetalldecke Varicool installiert, die neben der optimalen Temperierung maßgeblich zum offenem und modernen Charakter des Bereichs beiträgt.
Über Uponor
Uponor ist Anbieter von Systemen und Lösungen für die hygienische Trinkwasserversorgung, energieeffizientes Heizen und Kühlen und Infrastruktur. Das Unternehmen ist im Bausektor aktiv – vom Wohnungs- und Gewerbebau bis hin zu Industrie und Tiefbau. Uponor beschäftigt rund 3900 Mitarbeiter in 30 Ländern, hauptsächlich in Europa und Nordamerika. 2016 hat das Unternehmen einen Umsatz von rund 1,1 Mrd. Euro erwirtschaftet. Die Konzernzentrale befindet sich in Finnland.
