Bei der Erhaltung und Erneuerung der hauseigenen Technik des Gesundheitszentrums spielte die ganzjährige Klimatisierung einhergehend mit der zwingend benötigten Frischluftversorgung eine zentrale Rolle. Ursprung der aktuellen Investitionsmaßnahmen für Alt- und Neubau waren die in die Jahre gekommenen Kaltwassererzeuger nebst Wärmeübertrager und Regelung für die zentrale Luftaufbereitung und Versorgung. Die Erneuerung der Anlagentechnik sollte nicht nur der wichtigen Frage der Ausfallsicherheit Genüge tun, eine Anpassung der Kälteleistung auf Grund der wärmeren Sommerperioden war ein weiterer ausschlaggebender Faktor.
Entscheidung gegen R290
Mit den Wartungen an den betroffenen Anlagen ist die TKS Technischer Kundendienst Lüftung & Service GmbH aus Berlin betraut. Bei den turnusmäßigen Wartungsarbeiten wies das Unternehmen auf die dringende Notwendigkeit der Arbeiten hin. In Zusammenarbeit mit dem Architekten und dem Fachplaner wurden die technischen Möglichkeiten der Umbaumaßnahmen erarbeitet. Unter Berücksichtigung der technischen Voraussetzungen, der Machbarkeit sowie der Kosten/Nutzen-Analyse fiel die Entscheidung gegen die Erneuerung der Kaltwassersätze durch Neugeräte mit Kältemittelfüllung R290. Die dazu erforderlichen Um- und Ausbauarbeiten hätten das eingeplante Budget deutlich überschritten.
Langjähriger Betrieb im Vordergrund
Die ausgewählte Alternativlösung ist ein VRF System von Hisense, vertrieben durch die CP Kaut GmbH + Co. aus Wuppertal. In gemeinsamer Arbeit erstellte die TKS mit der Kaut-Niederlassung Berlin ein schlüssiges Gesamtkonzept. Wichtige Entscheidungsmerkmale für die Auftragsvergabe waren weiterhin die gesicherte, langjährige Ersatzteileversorgung sowie ein gut funktionierender und stets erreichbarer Support.
Damit die Versorgung der Wärme und Kälte an Anlage und Gebäude weitergegeben wird, mussten die Wärmeübertrager ebenso erneuert werden, womit ein zweiter Hersteller beauftragt wurde. Eine fachgerechte Auslegung der Übertrager mit Berücksichtigung der erforderlichen Parameter wie Luftmenge, Oberfläche, Verdampfungs- und Kondensationstemperatur, Ansaug- und Ausblastemperatur/Feuchte, Lamellenabstand, u.v.m. ist die Grundvoraussetzung für einen einwandfreien Betrieb der Anlage. Die Anlagen für Alt- und Neubau im GZG Gropiusstadt arbeiten kälte- sowie regelungstechnisch autark. Zu Wartungs- oder Reparaturzwecken können sie nutzerfreundlich einzeln abgeschaltet werden.
Einfache Montage, effizienter Betrieb
Die im Projekt zum Einsatz gekommenen kompakten Außeneinheiten sind neben der kompakten Größe und dem im Vergleich zur Leistung geringen Gewicht auch durch die Reduzierung der erforderlichen Kältemittelmengen gekennzeichnet. Die Einbringung und Aufstellung solcher Kompaktsysteme gestaltet sich meist deutlich leichter als bei Maschinen mit vertikaler Luftströmung. Dabei sind sie dennoch besonders leise und hoch effizient.
Mit einer Leistung von bis zu 33,5 kW im Kühlfall und einer Heizleistung von bis zu 37,5 kW lassen sich auch herkömmliche dezentrale Klimatisierungen mit geringen Kältemittelfüllmengen verwirklichen. Um den sicheren Betrieb der Anlagen auch nach § 62 g ff. des WHG (Wasserhaushaltsgesetz) und der AwSV (Anlagenverordnung) gerecht zu werden, sind die Systeme mit beheizbaren Ölauffang- und Abscheidesystemen ausgestattet. Die Montage erfolgt unterhalb der Außeneinheiten.
Zahlreiche Steuermöglichkeiten
Die Ansteuerung der einzelnen Anlagen erfolgt von der bauseitig vorhandenen Gebäudeleittechnik. Hisense VRF-Wärmepumpensysteme arbeiten mit einem bidirektionalen Bussystem. Diese Steuerungstechnik ist nicht nur von extern analog oder teildigital ansteuerbar, sondern sie kann auch über herstellereigene Interfaces mit Systemen und Protokollen wie z. B. BACnet, KNX oder Modbus kommunizieren. Anschlusskits für bauseitige Wärmeübertrager schaffen zudem die Möglichkeit der Ansteuerung über eine herkömmliche VRF Kabelfernbedienung.
Mit einem Leistungsspektrum von 4,0 bis 85,0 kW Kühlleistung und einer Heizleistung von 4,5 bis 95,0 kW lassen sich die Anlagen mittels Raumtemperatursteuerung, Ansaug - oder Ausblastemperatursteuerung bzw. mit einem 0-10 V (4-20 mA) Regelsignal betreiben. Die VRF-Außeneinheiten eröffnen mit einer maximalen Kühl- / Heizleistung von bis zu 80,0 / 90,0 kW pro Einzelmodul somit ein großes Einsatzspektrum für solche Anwendungsfälle.