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Artland nutzt vorkonfektionierte Zentrallüftungsgeräte

Plug and play

Vor knapp einem Jahr erneuerte die Artland Convenience GmbH, Badbergen, den Großteil ihrer Zu- und Abluftgeräte. Anlass für die Umbauten waren zum einen das Alter des Anlagenbestands und zum anderen die veränderte Nutzung der Hallen. Im Zuge der Umstellung wurde zum Beispiel ein neues Lüftungskonzept für die Räucherei erarbeitet, erläutert Michael Wolters. Er arbeitet bei der Pötter-Klima GmbH, Georgsmarienhütte, als Kundenbetreuer und hat das Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung begleitet.

Für das Vorhaben waren zwei Merkmale typisch: Der Umbau sollte schnell und möglichst ohne Veränderungen an der Bausubstanz erfolgen, berichtet Versorgungsingenieur Wolters. Außerdem war bei der Auswahl neuer Geräte auf den Geräuschpegel zu achten, denn bereits wenige Meter vom Fabrikgelände entfernt stehen die ersten Wohnhäuser. Ein bauseitig erstelltes Gutachten lieferte die Rahmenbedingungen für die erlaubten Schallemissionen.

Schnelle Ersatzlösung für die Verpackung

Am einfachsten ging die Planung beim Zerlegungs- und Verpackungsbereich von der Hand. Die Anforderungen hatten sich dort nicht geändert, sodass die Altgeräte gegen moderne getauscht werden konnten, die an der gleichen Stelle auf dem Flachdach stehen. Anhand der Mitarbeiterzahl legte Wolters die Leistung und Ausstattung der Neugeräte aus. Die hier tätigen Personen benötigen knapp 7000 m³/h Zuluft; G5- und F7-Filter halten Partikel und Staub fern. Dass die eingesetzten GEA CAIR Zentrallüftungsgeräte von der GEA Happel Klimatechnik GmbH, Herne, unter hygienischen Gesichtspunkten optimiert sind und der VDI 6022 entsprechen, ist gerade beim Einsatz in der Lebensmittelverarbeitung von Vorteil, denn so lassen sich die Geräte leicht reinigen. Mit saugseitigen Schalldämpfern fördern die beiden Geräte nun jeweils kontinuierlich 3500m³/h Luft und blasen diese über Textilschläuche ein. Mit Heiz- und Kühlregistern wird die Zuluft auf etwa 8 °C temperiert. Dieser Wert wird sowohl im Winter bis 12 °C Ansaugtemperatur als auch im Sommer bei 32 °C warmer Frischluft eingehalten. Über das Schlauchsystem wird die Zuluft gleichmäßig in der Halle verteilt, sodass überall ein guter Austausch gegeben ist.

Eine variable Regelung des Luftstroms ist wie auch bei den anderen Produktionsbereichen nicht notwendig, denn bei Artland wird im Zweischicht-Betrieb gearbeitet und die Zahl der Mitarbeiter ist in beiden Schichten etwa gleich. Daher genügte hier ein keilriemengetriebener Ventilator, dessen Drehzahl an den Lüftungsbedarf angepasst ist.

Geänderte Luftführung für den Produktionsbereich der Räucherei

Mehr Planung erforderte die neue Luftführung in der Räucherei. Ziel war es, die Luftqualität in der Halle zu steigern, indem die aromatische Luft besser aus der Halle abgeführt wird. Auf der Räucherhalle steht ein GEA CAIR, das für etwa 3000 m³/h Luftleistung ausgelegt wurde. Hier richtet sich die eingebrachte Luftmenge nicht nach der Zahl der Arbeitsplätze, sondern alleine nach den Druckanforderungen. Nur bei einem ausreichenden Luftdurchsatz wird die Luft schnell genug abgeführt. Dabei wird das Zuluftgerät von drei Ablüftern GEA RoofJETT unterstützt. Einer der Ablüfter saugt die Luft in der Hygieneschleuse ab, die beiden anderen sind direkt über den Räucherkabinen installiert.

Ein Überquellen der aromatischen Luft in die beiden Nachbarhallen ist ohnehin ausgeschlossen, denn die dort installierten neuen GEA-Zuluftgeräte sie ähneln von der Bauart denen auf der Verpackungshalle arbeiten mit leichtem Überdruck. Die 8 °C kühle Luft strömt unter den Geräten ein und trifft auf Prallplatten. Kurz dahinter befinden sich bereits Umluftkühler, die den Zuluftstrom erfassen und ihn gemeinsam mit der Hallenluft auf etwa 2 °C herabkühlen. Weil in diesen beiden Produktionshallen immer leichter Überdruck herrscht, strömt Luft an den Toren zur Räucherei immer in diese hinein, was dort zum Luftwechsel beiträgt.

Leise Geräte schonen die Ohren der Anwohner

Im Bereich der Produktions- und Räucherhalle stehen die Lüftungsgeräte relativ eng nebeneinander, nahe am Dachrand und auch dicht an der Grundstücksgrenze. Hier spielt der leise Betrieb jedes einzelnen Geräts daher eine besondere Rolle. Die Schallemissionen aller Geräte wurden uns im Voraus mitgeteilt, sodass wir anhand der Aufstellorte leicht absehen konnten, wie sich die Schallpegel addieren, sagt Wolters. So war es für das Team leicht, die errechneten Werte mit den Vorgaben des Schallgutachtens zu vergleichen. Doch dank der Schalldämpfer vor den Ansaugfiltern sind Zuluftgeräte angenehm dezent. Auch die Ablüfter üben sich in akustischer Zurückhaltung, sie wurden extra in einer leisen Ausführung geordert. Gegenüber den früher eingesetzten, mittlerweile in die Jahre gekommenen Geräten sind die GEA-Anlagen deutlich leiser, betont Wolters.

Für den Laien scheinen die Zuluftgeräte willkürlich auf dem Dach platziert. Die drei Zentrallüftungsgeräte für den Produktions- und Räucherbereich stehen rechtwinklig zueinander, sind also nicht in einer Richtung aufgestellt. Den Grund liefert die Hallenstatik. Hier waren früher nicht so viele Dachaufbauten erforderlich. Daher haben wir für die schweren Lüftungsanlagen Plätze suchen müssen, wo die Träger das Gewicht gut abfangen können, erklärt Wolters. Sonst wären in der Halle Umbauten erforderlich geworden, die zu mehr Kosten und einer längeren Betriebsunterbrechung geführt hätten.

Fertig vormontierte Geräte inklusive Regelungstechnik

So lief der Umbau der Lüftungstechnik in kurzer Zeit ab, ohne die Produktion nennenswert zu beeinträchtigen. Dazu haben nicht zuletzt die anschluss- und steckerfertigen GEA-CAIR-Modelle beigetragen. Sie wurden im Werk komplett vormontiert, inklusive der Heiz- und Kühlregister und der zugehörigen Ventilausrüstung. Nach Vorgaben der Pötter-Klima GmbH wurden die Medienanschlüsse aus dem Gehäuse herausgeführt. Zur Anlieferung besaßen die GEA CAIR am Grundrahmen des wetterfesten Gehäuses Transportlaschen, sodass sie sich bequem auf das Fabrikdach heben ließen.

Im Innern der Zuluftgeräte ist bereits ein Schaltschrank mit der GEA-MATRIX-Regelung fertig verdrahtet eingebaut. Nachdem Strom und Heiz- bzw. Kühlkreislauf angeschlossen waren und unser Team die Lüftungskanäle montiert hatte, konnten die Geräte schon in Betrieb genommen werden, lobt Wolters. Ein weiteres Plus: Auch die Ablüfter arbeiten mit dem busbasierten Regelungssystem von GEA. So ließen sich die Geräte leicht mit den Zuluftgeräten koppeln. Auf diese Art und Weise ist sicher­gestellt, dass die verbrauchte Luft über die Räucherei immer abgeführt wird, sobald das Lüftungssystem arbeitet.-

Ralf Dunker, München
Ralf Dunker, München

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