Ökologie und Nachhaltigkeit spielen für den 1. FC Köln in allen Bereichen eine wesentliche Rolle. Dabei ist es für den Verein selbstverständlich, dass Umweltbelastungen unter wirtschaftlich vertretbarer Anwendung der best verfügbaren Technologien zukünftig verringert und die einschlägigen Rechtsvorschriften im Umweltbereich eingehalten werden. So ist der 1. FC als erster Bundesligist nach dem „ZNU-Standard“ zertifiziert. Der ZNU ist ein Standard für nachhaltiges Wirtschaften, der die drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Soziales umfasst und die Entwicklung eines integrierten Managementsystems zum nachhaltigeren Wirtschaften fordert und fördert.
Das Engagement zeigt auch Ergebnisse: Im Jahr 2021 wirtschaftet der 1. FC Köln erstmals klimaneutral. Durch die Umstellung auf nachhaltigen Ökostrom reduziert der Traditionsclub seinen CO2-Fußbabdruck deutlich. Mit vielen weiteren Schritten, die bereits umgesetzt wurden oder demnächst umgesetzt werden, soll zusätzlich Energie gespart und Emissionen vermieden werden – dazu gehört beispielsweise die sukzessive Umstellung der Fahrzeugflotte auf Elektro- und Hybridwagen. Gleiches gilt für die neue Klimaanlage, mit der Teile der Geschäftsstelle am Standort an der Berrenrather Straße inmitten des Kölner Grüngürtels seit kurzem mitarbeiterfreundlich klimatisiert werden.
Die Geschäftsstelle wurde im Jahr 2009 errichtet und bildet zusammen mit dem älteren Vereinsheim und dem Clubhaus einen Gebäudekomplex. In dem jüngsten Abschnitt befinden sich die Büros der Geschäftsstelle, des Präsidiums und verschiedene Besprechungsräume. Wie in der modernen Architektur bei Büro- und Verwaltungsgebäuden zur damaligen Zeit üblich, wurde das Gebäude aus wirtschaftlichen und energetischen Aspekten mit einer thermischen Bauteilaktivierung (Betonkernaktivierung) zur Raumheizung und Kühlungsunterstützung ausgestattet. Während der Bedarf an Heizenergie damit abgedeckt werden kann, war die Temperatur der nach Südwesten ausgerichteten Büroräume für die Mitarbeiter in besonders warmen Sommermonaten nicht immer optimal.
Um diese Herausforderung schnell und pragmatisch zu lösen, hat sich die Geschäftsleitung auf Anraten der technischen Gebäudeverwaltung für die Nachrüstung einer energieeffizienten Klimaanlage entschieden. „Um den Installationsaufwand so niederschwellig wie möglich zu halten und ein Maximum an Klimakomfort sowie eine hohe Bedienungsfreundlichkeit zu gewährleisten, ist ein dezentrales VRF-System für diesen Anwendungsfall am besten geeignet“, erklärt dazu Dipl. Betriebswirt Oliver Dillenburger, Geschäftsleiter der Unternehmensgruppe Dillenburger, die mit der di-pa Technische Gebäudeservice GmbH die kältetechnische Umsetzung durchgeführt hat. Durch die vielseitige Einsetzbarkeit, die einfache Installation sowie ihre hohen Jahresarbeitszahlen aufgrund der invertergeregelten Verdichtertechnologie eignen sich VRF-Anlagen optimal zur Installation im Gebäudebestand. Sie ermöglichen eine modulierende, d. h. stufenlose Leistungsanpassung an den aktuellen Bedarf der Innengeräte.
Hohes Energieeinsparpotenzial im Kühl- und Heizbetrieb
Als Lösung kommen drei hochmoderne Y-Systeme aus der City Multi-Serie von Mitsubishi Electric zum Einsatz. Die drei Außengeräte vom Typ PUHY-P300YNW-A sind auf einem Dach und im Zwischengang zum Nachbargebäude aufgestellt und liefern eine Kühl- und bzw. Heizleistung von 33,5 bzw. 37,5 kW pro Außeneinheit. Die modernen Geräte können aufgrund ihrer Wärmepumpenfunktion auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Um die Energiesparleistung zu erhöhen, wurden zahlreiche Kernkomponenten bei dieser Serie neu gestaltet. Die Geräte der Y-Serie zeichnen sich deshalb durch Spitzenwerte bei der Energieeffizienz und eine sehr hohe Betriebssicherheit aus.
„So liegt die Energieeffizienz deutlich höher als bei herkömmlichen Modellen und es können mit der überarbeiteten Geräteserie Energiesparleistungen der Spitzenklasse erzielt werden“, sagt dazu Marco Kersting, Vertriebsingenieur bei Mitsubishi Electric Living Environment Systems. Bei der YNW-Serie wurde zum Beispiel der SEER-Wert (jahreszeitenbedingter Energiewirkungsgrad im Kältebetrieb) bis zu 33 Prozent gegenüber herkömmlichen Modellen verbessert. Der SCOP (jahreszeitenbedingter Energiewirkungsgrad im Heizbetrieb) ist um fast 19 Prozent optimiert worden.
Das Gebäude verfügt über ein Ober- und ein Untergeschoss und ist in drei vertikale Abschnitte unterteilt. Jedes Außengerät versorgt die Innengeräte eines Gebäudeabschnitts über die beiden Stockwerke mit Wärme oder Kälte. Das Kältemittel fließt dabei direkt von der Wärmepumpe zu den angeschlossenen Innengeräten. Knapp 40 Inneneinheiten sorgen für die angenehme Temperaturverteilung in den Räumen. Zum Einsatz kommen je nach Raumgröße und berechnetem Kältebedarf Wandgeräte der PKFY-Modellreihe in der kleinsten Baugröße mit nur 773 mm Breite in zwei unterschiedlichen Leistungsgrößen.
Innengeräte im Flat-Panel-Design
Das moderne Flat Panel Design der kompakten Modelle in Reinweiß erleichterte die optische Integration in die vorhandene Arbeitsumgebung. Dafür sorgt auch die besonders auf Montage- und Servicefreundlichkeit ausgelegte Gerätekonstruktion. „Durch die große Innengerätevielfalt konnte für diese Anwendung leicht eine passende Lösung gefunden werden“, so Kersting weiter. „Und durch eine Optimierung der Luftströmung zwischen Wärmeaustauscher, Luftwalze und vierstufigem Lüftermotor wird ein besonders leises Laufgeräusch erzielt.“
Zur Vereinfachung der Montage sind alle für die Befestigung vorgesehenen Schrauben von der Vorderseite des Wandgerätes erreichbar. Alle Rohre, einschließlich Kondensatabfluss, können variabel angeschlossen werden. Das sorgt für mehr Flexibilität bei der Verlegung der Rohre und der Wahl des Montageortes. Diese Vielseitigkeit kam bei der flurseitigen Gestaltung eines Servicekastens zugute. Für jedes Innengerät ist von der lokalen Schreinerfirma eine Spezialanfertigung montiert worden, die einen einfachen und komfortablen Zugang für Wartungs- und Servicearbeiten ermöglichen und sich nahezu unsichtbar in die Innenarchitektur des Bürogebäudes einfügen.
Für die Mitarbeiter hat sich der Komfort ebenfalls deutlich erhöht. Die Klimatisierung erfolgt im Umluftverfahren über einen horizontalen Luftstrom, der eine optimale Luft- und Temperaturverteilung gewährleistet und die Luft zugfrei und gleichmäßig im Raum verteilt. Bei sommerlichen Hitzetemperaturen können die jeweiligen Büros und Besprechungszimmer nach Bedarf nun angenehm gekühlt werden. Zudem sorgt die Heizungsunterstützung im Winter dafür, die Trägheit der thermischen Bauteilaktivierung bei besonders niedrigen Außentemperaturen auszugleichen und die Räume schnell und effizient zu erwärmen.
Individuelle und zentrale Steuerung
Die Raumklimatisierung über die VRF-Systeme bietet neben der hohen Wirtschaftlichkeit und der energiesparenden Betriebsweise auch ein erhebliches Maß an Komfort. Unabhängig von der übrigen Gebäudetechnik kann die Raumtemperatur für jeden einzelnen Raum individuell gesteuert werden. Dafür verfügt jeder klimatisierte Raum über eine eigene Kabelfernbedienung. In jedem Büro oder Besprechungsraum können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Temperatur über einen bedienungsfreundlichen Touchscreen der Kabelfernbedienung vom Typ PAR-CT01MAA individuell regeln. Optional lässt sich dies auch bequem über eine App konfigurieren.
Im Technikraum besteht zudem Zugriff auf alle Klimainnengeräte über eine Zentralsteuerung mit Touchscreen vom Typ AT-50B. Die Zentralsteuerung ist für City Multi-Anlagen entwickelt und liefert mit nur drei Tasten und einem berührungssensitiven LCD-Bildschirm höchsten Bedienkomfort
auf kleinstem Platz. Sämtliche Funktionen für die Steuerung der Innengeräte sind bequem durch Antippen mit dem Finger auf dem 5-Zoll-Farbdisplay bedienbar. Eine Zeitschaltuhr sorgt beispielsweise dafür, dass sich alle Geräte um 22.00 Uhr automatisch abschalten und so helfen, unnötige Laufzeiten zu verringern.
Zusätzlich besteht für das Facility Management die Möglichkeit, über eine zentrale Systemsteuerung mit Web-Funktionalität (EW-50E) auch von einem PC am Schreibtisch alle Klima-Innengeräte im Gebäude zu steuern und zu überwachen. „Das macht die Arbeit für uns als Betreiber einfacher und effizienter. Durch das zentrale Klimamanagement lassen sich zusätzliche Einsparungen beim Energieverbrauch realisieren, die den umweltpolitischen Ambitionen des Vereins zugutekommen.
Fazit
Der 1. FC Köln ist bekannt für seine soziale und ökologische Verantwortung als Teil seiner Clubphilosophie. Dies hat der Verein einmal mehr bewiesen, indem er sich als erster Profiverein in Deutschland nach dem ZNU-Standard „Nachhaltiger Wirtschaften“ zertifizieren lassen hat. Sein soziales Engagement für Mitarbeiter spiegelt sich auch in der nachträglichen Installation eines VRF-Klimasystems mit hohem Energiesparpotenzial an den Arbeitsplätzen in der Geschäftsstelle im Grüngürtel von Köln wider.
Das VRF-Klimasystem zum wahlweisen Kühlen oder Heizen zeichnet sich durch Spitzenwerte bei der Energieeffizienz und eine sehr hohe Betriebssicherheit aus. Die Geräte der Y-Serie können aufgrund ihrer Wärmepumpenfunktion auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Durch die einfache Installation und hohe Jahresarbeitszahlen aufgrund der invertergeregelten Verdichtertechnologie eignen sich VRF-Anlagen optimal zur Installation im Gebäudebestand. Die Steuerung erfolgt dezentral über Raumfernbedienungen bzw. über eine Zentralsteuerung mit Touchscreen.