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Schäffler setzt auf Wärmerückgewinnung

Energiesparendes Bierbrauen

Die Missener Brauerei Schäffler nutzt seit Juni 2012 die Abwärme aus ihrer Produktion für die Heizung und das Warmwasser des gesamten Gebäudes. Die WRG 77 ist in der Lage, rund 60 Prozent Energiekos­ten einzusparen. Als Energiequelle dient die Abwärme aus den Kühlräumen, der Flaschenwasch- und Befüllungsanlage sowie der hauseigenen Quelle. Vor dieser Investi-tion wurde die Abwärme ohne positive Effekte an die Umwelt abgegeben. Nun aber wird diese enorme Wärmeenergie zurück- gewonnen.

Die Abwärme wird über einen Kältekreislauf auf ein noch höheres Temperaturniveau gebracht und für die Heizung der Gaststätte, des Hotels, der Brauerei und das gesamte Warmwasser verwendet. Insgesamt verbraucht die Brauerei ca. 10000 Liter Brauchwasser pro Tag. Somit spart die Brauerei etwa 20000 Liter Heizöl pro Jahr ein. Der Geschäftsführer und Braumeister der Brauerei Schäffler, Dieter Graßl, hat selbst für dieses Vorhaben einen Brauchwasserspeicher mit ca. 12000 Liter Fassungsvermögen konstruiert.

Damit ersetzt das Familienunternehmen fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien, um sich so langfristig unabhängig von steigenden Energiekosten zu machen. Bereits in der Vergangenheit stellte die Brauerei ihre ökologisch nachhaltige Firmenphilosophie unter Beweis. Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert das Unternehmen einen Teil seines Strombedarfs selbst. Hergestellt hat die Wärmerückgewinnung die Firma Arwego, ein Unternehmen, das Wärmepumpen und Wärmerückgewinnungsanlagen plant, konstruiert und baut. Dabei hat sich die Firma aus dem Allgäu auf individuelle Lösungen für das Handwerk und die Industrie spezialisiert. Armin Schneider, der Geschäftsführer, ist zufrieden: Ich freue mich, Dieter Graßl eine solch hocheffiziente Anlage konzipiert haben zu dürfen. Diese Lösung ist gerade für Brauereien prädestiniert, da dort eine sehr hohe Abwärme anfällt.

Zufrieden mit der Anlage ist auch Dieter Graßl. Die Anlage wird sich in spä­testens sechs Jahren amortisieren. Eine Investition, die sich also lohnt. Mit einem jährlichen Wärmebedarf von 200000 kW erreicht die Abwärme eine stündliche Leistung von rund 60 kW. Damit wird ca. 90 Prozent des Wärmebedarfs über die Produktionsabwärme gewonnen. Wenn die Produktion stillsteht, steht eine hauseigene Wasserquelle mit durchschnittlich 10 °C als Energiequelle zur Verfügung.

Um das Gesamtkonzept so effizient wie möglich zu gestalten, achtet Schneider auf alle Details. So wurden beispielsweise auch Hocheffizienzpumpen von Wilo eingebaut.Diese erreichen eine Stromersparnis bis zu 80 Prozent im Vergleich zu ungeregelten Umwälzpumpen (Effizienzklasse A) und arbeiten mit höchsten Wirkungsgraden dank ECM-Technologie. Weiter setzt Schneider auf ein Hochtemperatur-Kälte­mittel, dass eine Vorlauftemperatur von 72 °C möglich macht.

Gesteuert wird die komplette Anlage über eine freiprogrammierbare SPS und das dazugehörige Grafik-Touch-Display. Damit lassen sich beispielsweise Temperaturverläufe über einen längeren Zeitpunkt verfolgen und analysieren. Alle Einstellungen können potenziell auch über einen externen PC gemacht werden. Wenn die Temperatur des Primärspeichers zu weit fällt (zum Beispiel bei Stillstand der Produktion), wird die Energie aus der Quelle verwendet. Die Steuerung entscheidet selbstständig, ob die Energie der Quelle benötigt wird. Um die Investition zu erleichtern, erhält die Brauerei Fördergelder von der BAFA. -

https://www.schaeffler-braeu.de/

https://www.arwego.de/

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