Brillux verfügt über ein dichtes Niederlassungsnetz mit aktuell mehr als 150 Standorten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz. Die Gebäude sind im Schnitt ca. 1250 m2 groß und vereinen unter einem Dach die Ausstellungs- und Büroräume sowie die Lagerflächen für die Ware, die den größten Teil der Bauwerke einnehmen. Bei der Planung und Errichtung der neuen Niederlassungen legt das Unternehmen großen Wert auf hohe Energieeffizienz. Die Wärmedämmung der seit 2010 errichteten Gebäude entspricht bereits den Anforderungen aus der EnEV 2012, so Ralf Lehmkuhle, Leiter Bauwesen bei Brillux.
Zwei Luftwärmepumpen für effiziente Beheizung
Die Gesamtplanung der Haustechnik lag in den Händen der K&P Planung aus Münster. Für die Beheizung der Ausstellungs- und Büroräume sowie der Lagerflächen der Gebäude setzt sie jeweils zwei, bei sehr großen Flächen drei Ochsner-Wärmepumpen des Typs Golf Maxi plus (GMLW 35 plus) mit je 35 kW maximaler Heizleistung in Kaskadenschaltung ein. Eine der Pumpen (GMLW 35 HK plus) ist zusätzlich für den reversiblen Betrieb zur Kühlung vorbereitet. Als Wärmequelle ist je Wärmepumpe ein Splitverdampfer des Typs Millennium (MSV 35) zur Außenaufstellung im Einsatz. Die Verdampfer verursachen durch einen vollmodulierend geregelten Betrieb nur extrem geringe Geräuschemissionen. Sie lassen sich daher auch problemlos in Niederlassungen einsetzen, die in dicht besiedelten Wohngegenden liegen. Die Aufstellung erfolgt entweder auf Außenflächen nahe am Aufstellraum der Wärmepumpen oder auf dem Hallendach, wenn auf dem Betriebsgelände nicht genügend Platz vorhanden ist.
Das Wärmemedium wird über Leitungen zu den Wärmepumpen transportiert. Die Wärmepumpen sind mit einem Ochsner-Pufferspeicher für die Heizung gekoppelt, der ein Fassungsvermögen von 1500 Litern besitzt. Die Warmwasserversorgung erfolgt nicht über die Wärmepumpen, sondern dezentral über Durchlauferhitzer und 5-Liter-Boiler. Diese Lösung erwies sich aufgrund der unregelmäßigen Wasserentnahme in den Geschäftsräumen und der einfacher zu realisierenden Installation als günstiger gegenüber einer Lösung mit zusätzlichem oder größerem Pufferspeicher.
Fußboden- und Industriebodenheizungen mit niedriger Vorlauftemperatur
Der Wärmeeintrag in die Räume erfolgt über Flächenheizungen, die mit einer Vorlauftemperatur von 30 bis 35 °C betrieben werden. Durch die niedrigen Temperaturen sind sie ideal für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe mit der Wärmequelle Luft. Zum Einsatz kommen Roll- und Faltsysteme der Firma Emcal. In den Verkaufs- und Ausstellungsräumen erhalten sie eine Estrichüberdeckung von ca. 6 cm. In den Lagerräumen sind die Rohrleitungen unter der Sohle oberhalb der Bewehrung eingebaut und mit 20 bis 25 cm Beton überdeckt. Diese Bauweise erzielt eine sehr gute Wärmeverteilung in der Halle und ist besonders mitarbeiterfreundlich, da weitgehend zug- und staubfrei. Die gegenüber anderen Heizsystemen relativ langsame Reaktionszeit des Systems aufgrund der großen Speichermasse des Betonbodens spielt wegen der gleichmäßigen Temperaturführung im Lagerbereich so gut wie keine Rolle.
Die Industriebodenfläche wird über ein Zonenventil gesteuert, das die Innen- und Außentemperaturen als Führungsgrößen nutzt. Die Regelung erfolgt durch die O-Tronic Easy Plus (OTE) Regeltechnik von Ochsner. Büro- und Verkaufsräume sind mit Einzelraumreglern ausgestattet. Zur automatischen Umschaltung zwischen Heiz- und Kühlbetrieb werden Emca 2000 Heiz- und Kühlmodule mit 24 V eingebaut.
Heizkosten niedriger, als in der Planung prognostiziert
Teilweise konnten die Heizkosten gegenüber den vorher verwendeten Systemen, die mit einer Kombination aus Luftheizungen und konventionellen Heizkörpern sowie Brennern mit Öl oder Gas arbeiteten, nahezu halbiert werden, berichtet Jörg Kraft, Mitinhaber des ausführenden Planungsbüros für Gebäudetechnik K&P Planung. Die Energieeinsparungen, die mit dem Gesamtkonzept für unsere neuen Niederlassungen geplant waren, haben wir nicht nur erreicht, sondern sogar deutlich übertroffen, ergänzt Ralf Lehmkuhle von Brillux. -
Überblick Brillux-Projekt
Auftraggeber: Brillux GmbH & Co. KG
Planung Haustechnik: K&P Planung GbR
Wärmepumpentechnik: Ochsner GmbH
Projektdaten:
Bereits realisiert: 16 Brillux Niederlassungen mit Nutzflächen Ø 1250 m2
In Planung: Weitere 11 Brillux Niederlassungen in 2012
Wärmepumpentechnik:
Wärmequelle: Luft
Wärmepumpen Type: Ochsner GMLW 35 plus sowie Ochsner GMLW 35 HK plus 2 bzw. 3 Stück in Kaskade geschaltet
Kompressor Type: Scroll-Verdichter
Verdampfer Type: Ochsner Splitverdampfer Millennium MSV35
Heizungsinstallation:
Roll- und Faltsysteme der Firma Emcal
Verkaufs- und Büroräume: Fußbodenheizung, 6 cm Estrichüberdeckung
Lagerräume: Industriebodenheizung, 2025 cm Betonüberdeckung
Riedel: Innovative Regler-Baureihe für höhere Sicherheit und Komfort beim Betrieb von Kaltwassersätzen
Riedel, ein Geschäftsbereich der Glen Dimplex Deutschland GmbH, stellt eine neu entwickelte Reihe intuitiv bedienbarer Regler vor, die die Betriebssicherheit und die Datenpräsenz in Kaltwassersystemen deutlich erhöhen sollen. Der Betreiber kann unter drei Varianten wählen: Die Version RCB1 erfüllt Basisansprüche, RCB2 kommt in Industrie-Applikationen zum Einsatz und für komplexe Anlagensteuerungen bietet Riedel den Regler RCB3 (Bild). Alle drei Regler-Boards lassen sich alternativ mit dem Bediendisplay RD2- oder dem RD3C-Display kombinieren. Die Kommunikation zum bauseitigenSystem erfolgt per RJ45-Verbindung. Optional lassen sich auch mehrere vernetzte, mit den üblichen Kältemitteln wie R 134 a, R 407 C, R 404 a und R 410 A betriebene Kühler über ein Display ansteuern. Die neue ReglerBaureihe verfügt über Funktionen, die auf mehr Sicherheit beim Betrieb als auch bei Störungen zielen und außerdem die Energieeffizienz der Kühlanlagen erhöhen sollen. Dazu zählen die Einzelansteuerung von bis zu vier Verdichtern und die Regelung von Pumpen in bis zu drei Wasserkreisläufen. Zudem können Energiesparsysteme mit freier Kühlung angesteuert werden.Für Kälte- und Wasserkreisläufe stehen Temperatur- und Drucküberwachungsfunktionen zur Verfügung; Wasserkreise können außerdem hinsichtlich Strömung, Volumenstrom und Trockenlauf überwacht werden. Über in-telligente Funktionen sind Festwert- und Differenzwertregelungen realisierbar. Damit wird die Leistung der Kaltwassersätze automatisch an die Umgebungstemperaturen und Lastanforderung angepasst. Einzelne Komponenten schalten sich je nach Kühllast automatisch zu oder ab. Zu den Highlights der neuen Regler-Baureihe gehören Schnittstellen, die eine Fernwartung der Kühlanlagen erlauben. Via Internet oder Smartphone kann der Betreiber unmittelbar Betriebsdaten sowie Fehlermeldungen empfangen. Betriebs- und Störmeldungen werden in Echtzeit angezeigt, alle Betriebsdaten lassen sich registrieren und über einen USB-Anschluss archivieren. Zum Lieferumfang gehört die ST-Studio-Software zur Auswertung der Daten per PC oder Laptop. Updates für die Regler werden ebenfalls über eine USB-Schnittstelle realisiert. Für eine sichere Kommunikation mit der Anlage und peripheren Geräten sorgen 16 Analogkanäle, Digital-Analogwandler und Pulseingänge, die für die schnellen Signale von Durchflussmessern ausgelegt sind. Eine ST-BUS-Ansteuerung ist ebenso vorgesehen. Optional bietet Riedel Anbindungen an Gateway Profibus, CAN-Bus, GSM-Modem und Ethernet.