Gemeinsam mit Partnern projektiert und fertigt GCM Komplett-Kälteanlagen, die sich durch besondere Energieeffizienz sowie durch einen zukunftssicheren Betrieb auszeichnen. Zu den aktuellen Referenzen gehört eine Ammoniak-Kälteanlage mit 200 kW Leistung für einen Produktionsstandort der Viega-Gruppe. In der Kältetechnik wird intensiv über den Einsatz von natürlichen Kältemitteln diskutiert. Den aktuellen Anlass bietet die F-Gase-Verordnung der EU über fluorierte Treibhausgase, die den Fahrplan für ein schrittweises Phase-out“ der heute gebräuchlichen Kältemittel bis zum Jahr 2025 vorgibt. Vorausschauende Anwender setzen schon heute diese zukunftsorientierte Technik ein.
Zu ihnen gehört die Viega-Gruppe mit Hauptsitz in Attendorn, ein führender Hersteller von hochwertigen Komponenten und Systemen für die Gas-, Wasser-, Abwasser- und Heizungsinstallation. Das Unternehmen, das rund 3 500 Mitarbeiter beschäftigt, fertigt ein breites Programm von rund 17 000 Produkten, die in Gebäudetechnik, Industrie, Versorgungswirtschaft und Schiffsbau zum Einsatz kommen. Am Produktionsstandort Lennestadt betreibt Viega drei Flüssigkeitskühler gleicher Leistung in kompakter Bauart zur Kühlung der Werkzeugmaschinen. Aufgrund von Verschleißerscheinungen musste eine der Anlagen ausgetauscht werden. Mit dieser Aufgabe wurden die GCM Kältesysteme GmbH, Neumark, als Hersteller und die R. & Ing. H. Beckmann GmbH, Haan/ Rheinland, als Planer, Berater und Gesamtlieferant beauftragt.
GCM hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Flüssigkeitskühlern mit natürlichen Kältemitteln (Ammoniak, Propan, Kohlendioxid) spezialisiert und die R. & Ing. H. Beckmann GmbH kann ebenfalls Erfahrungen in der Projektierung solcher Anlagen vorweisen. Da am Viega-Standort Großheringen bereits seit 2009 eine Kälteanlage mit dem Kältemittel Ammoniak (R 717) im Einsatz ist und zur vollen Zufriedenheit des Anwenders arbeitet, hatte sich das Unternehmen wiederum für eine Ammoniak-Anlage entschieden. Die gelieferte Maschine mit einer Kälteleistung von 200 kW arbeitet aufgrund des ausgewählten Kältemittels sehr umweltfreundlich: Ammoniak besitzt ein Ozonabbaupotenzial (OPD) von Null und ein minimales Treibhauspotenzial (GWP) von 3. Die Anlage ist zukunftssicher, weil Ammoniak nicht zu den Kältemitteln gehört, deren Gebrauch in den kommenden Jahren eingeschränkt wird.
Darüber hinaus ist die neue Kälteanlage aber auch besonders energieeffizient und somit sparsam, denn sie kommt im Vergleich zur Altanlage mit 37 Prozent weniger Energie aus. Dies ergibt sich aus dem deutlich günstigeren EER-Wert (Energie-Effizienz-Ratio) von 3,81 gegenüber 2,43. Insgesamt, so die Berechnung anhand der bekannten Nutzungsdaten, kann Viega mit der neuen Ammoniak-Kälteanlage pro Jahr rund 21 880 Euro Energiekosten sparen (bei einem Strompreis von 0,14 Euro/ kWh), wie der Vergleich mit der alten Anlage zeigt.
Für das alternative Kältemittel spricht zudem, dass Ammoniak weltweit zu niedrigen Kosten zur Verfügung steht. Außerdem ist der Wartungsaufwand für Ammoniak-Kälteanlagen trotz modernster Technologie nur unwesentlich höher als der von Kälteanlagen mit den bisher üblichen FKW-Kältemitteln. Und – was oft vergessen wird – die Technik ist nicht wirklich neu, sondern bestens bewährt: Als Carl von Linde ab 1871 die Grundlagen der modernen Kältetechnik schuf und die ersten Kältemaschinen entwickelte, nutzte er bereits Ammoniak als Kältemittel.