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Normen

Was sind PFAS?

Frage: In letzter Zeit wird häufig darüber berichtet, dass fluorierte Kältemittel als „PFAS“ verboten werden könnten. Was bedeutet das?

Antwort: PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Diese Stoffgruppe umfasst mehr als 4700 verschiedene Stoffe. Man findet sie in zahllosen Produkten, von Beschichtungen für Outdoorkleidung, Teflonpfannen und Lebensmittelverpackungen bis hin zu Feuerlöschschäumen.

Chemisch sind PFAS im weiteren Sinn organische Verbindungen verschiedener Kettenlängen, bei denen die Wasserstoffatome entweder vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt sind. Unter diese Definition
fallen im Prinzip auch viele fluorierte Kältemittel einschließlich der HFOs.

Da es sich um eine sehr große Stoffgruppe handelt, sind die Eigenschaften der vielen Vertreter extrem unterschiedlich. Je nach Molekülgröße und Struktur sind die Stoffe fest, flüssig oder gasförmig und teilweise wasserlöslich. Einige sind giftig und andere toxikologisch unbedenklich. Viele PFAS sind kaum abbaubar und bleiben für einen sehr langen Zeitraum in der Umwelt. Somit können sie sich über die Luft bzw. Flüsse und Meere bis in entlegene Gebiete verteilen.

Besonders problematisch sind PFAS, die sich in Tieren, Pflanzen und im Menschen anreichern und gesundheitsschädigend wirken. Aus diesem Grund wurden einige PFAS unter REACH bereits als besonders besorgniserregende Stoffe eingestuft und Beschränkungen und Herstellungsverbote erlassen. Die üblichen Kältemittel sind bisher nicht von dieser Einstufung betroffen.

REACH steht für Registration, Evaluation, Authorisation of Chemicals (Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien). Die 2007 in Kraft getretenen REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907 / 2006 vereinheitlicht das Chemikalienrecht europaweit. Hersteller und Importeure müssen alle Stoffe oder Stoffgemische bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) registrieren. Ein nicht registrierter Stoff darf weder hergestellt, eingeführt noch in der EU erworben werden. Für Stoffe, die als besonders besorgniserregend eingestuft sind, kann die Verwendung beschränkt oder verboten werden.

Es ist geplant, die Verbote für PFAS auszuweiten. Ein Beschränkungsvorschlag soll ein Verbot bzw. Einschränkungen aller Verwendungen umfassen, die für die Gesellschaft entbehrlich sind oder für die Alternativen verfügbar sind. Von diesen Beschränkungen könnten in der Zukunft auch Kältemittel betroffen sein.

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