Das sollten Sie wissen

Frage Gelten die Hygiene-Anforderungen der VDI 6022 auch für Split-Klimaanlagen oder ist diese nur für größere Anlagen an­zuwenden?

Antwort Der Geltungsbereich der Richtlinie VDI 6022 Blatt 1 Hygiene-Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und Geräte ist wie folgt definiert:

• Sie gilt für alle raumlufttechnischen Anlagen und Geräte, die Räume oder Aufenthaltsbereiche versorgen, in denen sich bestimmungsgemäß Personen mehr als 30 Tage pro Jahr oder regelmäßig länger als zwei Stunden pro Tag aufhalten.
• Sie gilt für alle Anlagen und deren zentrale und dezentrale Komponenten (auch Aggregate wie z.B. Rückkühlwerke), die die Zuluftqualität beeinflussen.
• Die Richtlinie gilt nur dann auch für Abluftanlagen, wenn diese die Zuluftqualität durch Umluft beeinflussen können.

Dezentrale Geräte sind Ventilatorkonvektoren (Fan-Coil-Geräte), Schrankgeräte, Luft-Kältemittel-Anlagen/Splitanlagen und ähnliche. Gemäß dieser Definition ist die VDI 6022 auch auf Split-Klimaanlagen anwendbar.

Frage Ich habe im Jahr 2004 einen Kurs Befähigte Person nach Druckgeräterichtlinie und Betriebssicherheitsverordnung besucht. Ist diese Qualifikation zeitlich befristet und eine Auffrischung vorgeschrieben?

Antwort Um Ihre Frage zu beantworten, sollte man sich noch mal vor Augen führen, wer die befähigte Person ist und welche Aufgaben sie zu erfüllen hat.

Die befähigte Person ist im Sinne der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) eine Person, die durch ihre Berufsausbildung, ihre Berufserfahrung und ihre zeitnahe berufliche Tätigkeit über die erforderlichen Fachkenntnisse zur Prüfung der Arbeitsmittel verfügt (Definition nach § 2 (7) BetrSichV).

Der Begriff des Arbeitsmittels ist sehr breit gefasst; dies können einfache Werkzeuge sein (Bohrmaschine, Lecksuchgerät usw.), Arbeitsmittel mit besonderen Gefahren (Gerüste, Absturzsicherungen, Entsorgungsgeräte usw.) und auch überwachungsbedürftige Anlagen, soweit in §§14/15 Prüftätigkeiten nicht der zugelassenen Überwachungsstelle (ZÜS) übertragen werden.

Der Prüfumfang ist in § 10 der BetrSichV näher umschrieben. Die befähigte Person muss Arbeitsmittel vor Inbetriebnahme und nach einer Montage z.B. auf einer Baustelle prüfen, wenn die Sicherheit von den Montagebedingungen abhängt. Wenn Arbeitsmittel Schaden verursachenden Einflüssen unterliegen, müssen diese in regelmäßigen Abständen geprüft werden. Diese Prüfung ist zu dokumentieren. Die Prüffristen müssen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung (§ 3 BetrSichV) durch den Arbeitgeber (nicht durch die befähigte Person) ermittelt werden.

Anforderungen an befähigte Personen

In der Technischen Regel für Betriebssicherheit TRBS 1203 Allgemeine Anforderungen sind die Anforderungen an die befähigte Person weiter konkretisiert: Befähigte Personen verfügen über Fachkenntnisse, die sie durch

• berufliche Ausbildung,
• Berufserfahrung und
• zeitnahe berufliche Tätigkeiten

erworben haben. Da die Komplexität der Arbeitsmittel sehr unterschiedlich ist, ergeben sich auch sehr verschiedene Anforderungen an die Qualifikation der befähigten Person. Die befähigte Person unterliegt hinsichtlich des Prüfergebnisses keinen Weisungen und die Person darf nicht durch die Prüftätigkeit benachteiligt werden. Befähigte Personen müssen schriftlich bestellt werden. Der Arbeitgeber ermittelt aufgrund der fachlichen Ausbildung oder Qualifikation seiner Mitarbeiter eine dazu bestimmte befähigte Person.

Definiertere Anforderungen werden an befähigte Personen gestellt, die überwachungsbedürftige Druckgeräte prüfen oder Prüfungen zum Schutz vor Explosionsgefährdungen durchführen.

In § 9 der BetrSichV wird die Unterrichtung und Unterweisung von Beschäftigen im Umgang mit Arbeitsmitteln gefordert. Die Gefährdungen und ggf. einzuhaltende Schutzmaßnahmen müssen den Beschäftigten vermittelt werden. Diese Forderung (sicherer Umgang) ist zu unterscheiden von den Prüfungen, die befähigten Personen übertragen werden.

Druckgefährdungen

Nach der TRBS 1203 Teil 2 Befähigte Personen Besondere Anforderungen Druckgefährdungen müssen befähigte Personen für diesen Aufgabenbereich eine technische Ausbildung und Berufserfahrung in dem Aufgabenfeld besitzen. Sie müssen über spezielle Kenntnisse über den Schutz vor Druckgefährdungen und die technischen Regelungen verfügen, die sie z.B. im Rahmen von Schulungen oder Unterweisungen erlangt haben.

Nun noch einmal zu Ihrer Frage, ob die Qualifikation als befähigte Person zeitlich befristet sein kann und ob Auffrischungen vorgeschrieben sind.

Eine zeitliche Befristung wird in der TRBS nicht erwähnt. Der Arbeitgeber kann aber bei der schriftlichen Bestellung der befähigten Person ein zeitliches Limit selbst festlegen. Dies ist sicher sinnvoll, da sich im Laufe der Zeit der Stand der Technik ändert (Arbeitsmittel, überwachungsbedürftige Anlagen).

Wie sieht es nun mit Auffrischungen aus? Im § 9 der BetrSichV wird die Unterrichtung und Unterweisung von Beschäftigten im Umgang mit Arbeitsmitteln gefordert. Mit anderen Worten muss der Arbeitgeber sein Personal (befähigtes Personal) schulen lassen, damit gewährleistet werden kann, dass Arbeitsmittel und überwachungsbedürftige Anlagen in einem sicheren Betriebszustand sind und bleiben.

Für eine Vertiefung oder Auffrischung der Kenntnisse bietet z.B. die Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik einen Aufbaulehrgang an.

Die Technischen Regeln für Betriebs­sicherheit

• TRBS 1203 Befähigte Personen / Allgemeine Anforderungen
• TRBS 1203 Teil 1 Befähigte Personen / Besondere Anforderungen Explosionsgefährdungen
• TRBS 1203 Teil 2 Befähigte Personen / Besondere Anforderungen Druckgefährdungen
• TRBS 1203 Teil 3 Befähigte Personen / Besondere Anforderungen Elektrische Gefährdungen

können Sie unter der folgenden Internet­adresse herunterladen:

Links

http://www.baua.de

Im Internet sind unter https://www.diekaelte.de/

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