Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Konsequenzen aus dem Klimaschutzabkommen von Paris

Weichen für eine CO2-neutrale Zukunft

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks zeigte sich nach den Verhandlungen erleichtert: Wir haben heute alle zusammen Geschichte geschrieben. Milliarden Menschen haben lange darauf gewartet, dass die Weltgemeinschaft handelt. […] Zum ersten Mal machen sich alle Länder dieser Welt gemeinsam auf den Weg, den Planeten zu retten. Wir haben lange gekämpft und heute ein starkes Abkommen erreicht. Das ist ein historischer Wendepunkt.“

Zentrales Ergebnis des internationalen Klimaschutz-Vertrags war der Beschluss, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst auf 1,5 °C im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, verpflichteten sich erstmalig alle 195 Vertragsstaaten in einem völkerrechtlichen Abkommen zu Treibhausgasneutralität in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Für Gesellschaften, Regierungen und Wirtschaft bedeutet das, auf die Nutzung von fossilen Energien zu verzichten. Alle fünf Jahre werden den Staaten künftig neue nationale und jeweils ehrgeizigere Klimaschutzpläne vorgelegt. Jedes Land muss darüber hinaus über seine Treibhausgasemissionen berichten.

Unterstützung für ärmere Länder

Zusätzlich sollen die Industriestaaten arme Staaten beim Klimaschutz und bei der Anpassung an die Erderwärmung unterstützen. Die Industriestaaten haben versprochen, den ärmeren Ländern von 2020 bis 2025 entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Das Abkommen muss nun noch binnen eines Jahres bis zum 21. April 2017 von den teilnehmenden Staaten unterzeichnet werden. Von Seiten Deutschlands hat das Bundeskabinett der Unterzeichnung am 9. März 2016 zugestimmt. Am 22. April, dem Tag der Erde“, lud der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, nach New York ein. Im Rahmen einer Zeremonie erfolgte dabei die Unterzeichnung des Abkommens durch 175 Staaten.

Bedeutung von Paris aus Perspektiven der Wirtschaft

Das Weltklimaabkommen schafft die Grundlage für mehr Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen, die im unternehmerischen Klimaschutz vorangehen wollen. Als wichtigste politische Rahmenbedingungen müssen vor allem die Subvention fossiler Brennstoffe beendet und die Reform des europäischen Emissionshandels für ein investitionsrelevantes CO2-Preissignal sichergestellt werden. Ebenso muss erreicht werden, dass Technologien, die schadstoffarm arbeiten und auf erneuerbaren Energien basieren, günstiger werden. Auf nationaler Ebene ist vor allem eine Strategie zur Nachverschärfung der Maßnahmen des Klimaschutzaktionsprogramms nötig, damit die deutschen Energie- und Emissionsziele bis 2020 in allen Sektoren erreicht werden. Zudem wird ein ambitionierter Klimaschutzplan 2050 für Deutschland benötigt, der die im Energiekonzept vereinbarten nationalen Energie- und Emissionsreduktionsziele für 2030, 2040 und 2050 verbindlich bestätigt. Neben der Bundesregierung sind vor allem Wirtschaftsunternehmen bei der Erreichung der 2-Grad-Marke gefordert. Ein richtiger und wichtiger Weg ist der Zusammenschluss von Unternehmen für ein breites Bündnis an unternehmerischem Klimaschutz. 34 führende Unternehmen in Deutschland, darunter auch Daikin, haben dazu eine von den Unternehmensverbänden Stiftung 2°, B.A.U.M. und Germanwatch initiierte Erklärung zum Weltklimaabkommen unterzeichnet. Das Signal: Paris markiert den Umkehrpunkt einer Trendwende hin zu einer globalen Energiewende. Und die unterzeichnenden Unternehmen bringen diese Trendwende als Vorreiter weiter voran. Gleichzeitig werden von der Politik ambitionierte Rahmenbedingungen für die Dekarbonisierung, also einer Abkehr speziell der Energiewirtschaft von der Nutzung kohlenstoffhaltiger Energieträger, in Deutschland und der EU gefordert.

Bedeutung für die Kälte-/Klima- und Wärmepumpenbranche

Um den Ausstieg aus Öl und Gas im Gebäudesektor zu erreichen, führt kein Weg an der Wärmepumpentechnologie vorbei. Denn diese nutzt erneuerbare Energien und spart Primärenergie und CO2 ein. Mit der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik ist zudem eine Sektorkopplung von Strom und Wärme bzw. Kälte im Gebäude- und Gewerbebereich über Smart Grid möglich. Mit den drei Säulen der F-Gase-Verordnung (Dichtigkeitsprüfung, Phase-Down Szenario und Verbote) leistet die Branche bereits einen erheblichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.

Fazit

Das Klimaschutzabkommen von Paris leitet den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Kohle, Gas und Öl ein. Das Abkommen überwindet die veraltete Zweiteilung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern und stellt die Weichen für eine CO2-neutrale Zukunft. Die Kälte-/Klimabranche hat die richtige und zukunftsfähige Technologie zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. Es gibt genügend Gegenwind, um noch möglichst lange an fossilen Technologien festzuhalten. Es ist daher wichtig, dass die Kälte-/Klimabranche mit all ihren Technologien geschlossen zusammensteht.

www.daikin.de

Volker Weinmann,

Beauftragter Politik, Umwelt, Verbände Daikin Airconditioning Germany GmbH

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ KK E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus KK: Sonderhefte (PDF)
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen

Tags