DIN EN ISO 13791
Diese Norm legt die Annahmen, Randbedingungen, Gleichungen und Validierungsprüfungen für ein Verfahren zur Berechnung der Innentemperaturen (Luft, operativ) eines Einzelraumes ohne Kühl-/Heizanlage während der warmen Jahreszeit unter stundenbezogenen Übergangsbedingungen fest. Die Norm ist für die Anwendung durch Spezialisten vorgesehen, die Verfahren zur stundenbezogenen Berechnung der Innentemperaturen eines Einzelraumes entwickeln und/oder validieren.
Beispiele für solche Verfahren sind:
- Beurteilung des Risikos einer inneren Überwärmung,
- Optimierung von Aspekten der Bauplanung (thermische Masse des Gebäudes, Sonnenschutz, Luftwechselraten usw.). Auf diese Weise sollen Bedingungen der thermischen Behaglichkeit geschaffen und die Notwendigkeit einer maschinellen Kühlung im Gebäude beurteilt werden.
Es wurden in der Norm unter anderem redaktionelle Überarbeitungen, Ergänzungen hinsichtlich aktueller ISO-Normen, Formelzeichenüberarbeitungen und Ergänzungen von Werten in Tabellen vorgenommen.
Inhaltlich enthält die Norm Aussagen zur Ermittlung der Innentemperaturen, zum Bestimmen der inneren Feuchte sowie zu Validierungsverfahren.
Die informativen Anhänge A bis L be-handeln folgende Aspekte:
- Beispiel eines Lösungsverfahrens,
- konvektive Wärmeübertragung durch eine belüftete Luftschicht,
- Verschattung durch Auskragungen und Seitenteile,
- Bemessungs-Klimadaten für die warme Jahreszeit,
- Berechnung der inneren Austauschvorgänge langwelliger Strahlung in Gebäuden,
- äußere Wärmeübergangskoeffizienten durch langwellige Strahlung,
- Sonnenfaktoren,
- innere Wärmegewinne,
- Lüftung,
- ausführliche Ergebnisse der Validierungsprüfungen, die im Verfahren für das Gesamt-Validierungsmodell berücksichtigt wurden,
- Berechnungsverfahren für die innere Feuchte ohne Feuchteabsorption oder -desorption durch Wände u. a.,
- normative Verweisungen auf internationale Veröffentlichungen.
DIN EN ISO 13792
Diese Norm legt die Eingabedaten fest, die für vereinfachte Berechnungsverfahren zur Bestimmung der täglichen Höchst-, Mittel- und Mindestwerte der operativen Temperatur eines Raumes in der warmen Jahreszeit erforderlich sind:
- für die Definition der Kenngrößen eines Raumes im Entwurfsstadium, um eine Überhitzung im Sommer zu vermeiden,
- für die Festlegung, ob der Einbau einer Kühlanlage notwendig ist oder nicht.
Es wurden auch hier unter anderem redaktionelle Überarbeitungen, Ergänzungen hinsichtlich aktueller ISO-Normen, Formelzeichenüberarbeitungen und Ergänzungen von Werten in Tabellen vorgenommen. In den Kapiteln 4 bis 6 werden die Eingabedaten und Ergebnisse, das Berechnungsverfahren und das Validierungsverfahren ausführlich behandelt. In dem Kapitel 6 sind die Kriterien angegeben, die ein Berechnungsverfahren erfüllen muss.
Die informativen Anhänge A bis F be-schäftigen sich mit:
- Beispielen für Lösungsmodelle,
- dem Luftwechsel bei natürlicher Lüftung,
- der Ermittlung der verschatteten Fläche einer ebenen Oberfläche durch äußere Hindernisse,
- den inneren Wärmegewinnen,
- Berechnungsbeispielen und normativen Verweisungen auf internationale Veröffentlichungen.
Aufschlussreich sind die tabellarischen Eingangswerte in [2] u. a. für den (Außen-)Luftwechsel bei natürlicher Lüftung (Fensterlüftung) (Tabelle 1), die Wärmegewinne durch Personen (Tabelle 2), die nicht wie in [3] auf die Körperoberfläche bezogen sind (Tabelle 3) und in [1] die Angaben zur Feuchtebelastung in Wohngebäuden () und bei verschiedenen körperlichen Aktivitäten. -
Literatur:
[1] DIN EN ISO 13 791: Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden Sommerliche Raumtemperaturen bei Gebäuden ohne Anlagentechnik Allgemeine Kriterien und Validierungsverfahren. Berlin: Beuth Verlag, August 2012
[2] DIN EN ISO 13 792: Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden Berechnung von sommerlichen Raumtemperaturen bei Gebäuden ohne Anlagentechnik vereinfachtes Berechnungsverfahren. Berlin: Beuth Verlag, August 2012
[3] DIN EN ISO 7730: Ergonomie der thermischen Umgebung Analytische Bestimmung und Interpretation der thermischen Behaglichkeit durch Berechnung des PMV- und des PPD-Indexes und Kriterien der lokalen thermischen Behaglichkeit. Berlin: Beuth Verlag, Mai 2006
Prof. Dr.-Ing. Achim Trogisch
HTW Dresden, Fakultät Maschinenbau / Verfahrenstechnik, LG TGA