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8. KK-Fachtagung mit neuer Ausrichtung als Zukunftsforum

Perspektiven in der Kältetechnik Marktchancen und Entwicklungen

Über 100 Gäste konnte Dr. Matthias Schmitt, Chefredakteur von DIE KÄLTE + Klimatechnik, am 26. Mai auf der 8. KK-Fachtagung in Frankfurt begrüßen. Zunächst erläuterte er die Neuausrichtung der Veranstaltung als Zukunftsforum, das neben den gewohnten Vorträgen mit hohem Praxisbezug jetzt auch wichtige Zukunftsströmungen und Marktchancen erfasst, um die Basis der mit der KK-Fachtagung angesprochenen Zielgruppen zu verbreitern.

Den Einführungsvortrag Märkte in der Kältetechnik Poten­ziale in Zeiten der Krise hielt Dr. Rainer Jakobs, Inhaber des Beratungsunternehmens DMJ Consulting und Geschäftsführer des IZW Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik. Zunächst ging er auf die Stärken und Schwächen sowie mögliche Bedrohungen der Branche ein. Allein schon die Breite der Kühlleistungen von 500 W beim Kühlschrank bis in den Megawatt-Bereich bei Industrie, Fernwärme- und Fernkälteanlagen verdeutliche eine Schwäche, denn anders als kompakte Branchen wie z.B. die Fensterbauer, die genau definieren können, wer ihre Kunden und wer ihre Wettbewerber sind, stellt sich das bei der Kälte sehr viel differenzierter dar. Dementsprechend gibt es in der Branche viele Organisationen mit unterschiedlichen Zielen, die manchmal als Spielball genutzt werden. Auf der anderen Seite habe die Vielschichtigkeit auch Vorteile, denn die Kältetechnik ragt in viele Bereiche hi­nein. Dabei bleibt die Kälteerzeugung natürlich das Hauptziel, aber der Techniker könnte sich mit dem Problem seines Kunden intensiver aus­einandersetzen und die Prozesse ganzheitlich betrachten Beispiel Wärmerückgewinnung.

Einen weiteren Pluspunkt sieht Jakobs darin, dass der Bedarf an Kälte auch in Zukunft vorhanden sein wird. Anders ist das bei den Heizungsleuten: Der Wärmebedarf geht durch die Anforderungen an die Bauqualität von Jahr zu Jahr zurück. Vielleicht werde die Branche deshalb zu wenig angeregt, aufgrund eines Drucks aus dem Markt Entwicklungen voranzutreiben. Dabei könnte das vertiefte Wissen um die Kreisprozesse oftmals elegante Problemlösungen hervorbringen: Durch optimale Nutzung der Kälteanlage lassen sich Heizungsbauer und Schornsteinfeger austricksen und der Kunde erhält seine Heizwärme ohne weitere Energiekosten. Auf solche Möglichkeiten will Jakobs die Branche mit Nachdruck hinweisen.

Die größten Potenziale sind im Bestand

Die EU-Politik sei ein wichtiger Treiber für die Kältebranche, weil sie eine Reduktion des Energieverbrauchs fordert. Vor allem unter Wirtschaftlichkeitsaspekten seien Optimierungsmaßnahmen in der Kälte gegenüber KWK oder Photovoltaik der Vorzug zu geben. Zahlenbeispiele hätten im Bundesumweltministerium schon für einige Aha-Effekte gesorgt. Und dabei liefere die Effizienzsteigerung noch nicht einmal den größten Beitrag, den die Kälte leisten könnte. Jakobs vergleicht hierzu den Gesamtendenergieverbrauch in Deutschland für Raumheizung, der aktuell etwa 2200 PJ/a beträgt, mit der Abwärmemenge der Kältetechnik. Nach einer Studie des DKV lag 1999 die gesamte produzierte Kältemenge bei 164000 GWh. Umgerechnet mit ε=2,1 ergibt das eine Abwärmemenge von 870 PJ. Damit lassen sich rund 39 % des Heizwärmebedarfs decken. Auch wenn bei dieser Zahl beispielsweise noch Effekte durch Haushaltskühlschränke berücksichtigt werden müssten, gibt sie doch ein Gefühl dafür, in welcher Größenordnung der Beitrag der Kältetechnik sein könnte. Dieses gelte es durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit ins Bewusstsein zu befördern. Als eine konkrete technische Idee schlug Jakobs Fernwärmenetze mit niedrigeren Temperaturen um 15 °C vor. Solche Netze ließen sich mit Abwärme aus Gewerbegebieten speisen. Wärmepumpen könnten mit sehr hoher Performance aus solchen Netzen Heizwärme produzieren.

Bei einem Einstieg in den Wärmemarkt gebe es kaum Wettbewerb für die Kältetechnik, obwohl es bereits viele Hersteller und installierende Betriebe gebe. Diese seien aber auf den Privatbereich und maximal auf Wärmepumpen für etwas größere Wohneinheiten fokussiert. Bei anspruchsvolleren Aufgaben sei eindeutig die Kältetechnik gefragt. Weiterer Auftrieb komme von der RES Direktive, welche die Umweltwärme aus der Luft oder dem Erdreich jetzt offiziell als regenerativ anerkennt.

Neue Perspektiven könnten sich auch ergeben, wenn man sich die Milch­industrie unter dem Aspekt der Abwärmenutzung anschaut: In Deutschland verarbeiten rund 100 überwiegend mittelständische Unternehmen die Milch von 100000 bäuerlichen Betrieben. Nur aus dem Blickwinkel der Kälte betrachtet, sind die Betriebe ausgerüstet und als Markt eher uninteressant. Bei Betrachtung der Wärmerückgewinnungspotenziale sieht das anders aus. Zusammenfassend sieht Jakobs die größten Chancen durch gesamtheitliche Energiekonzepte, die eine große Menge CO2 einsparen könnten.

Globalisierung und Marketing

Werner Rolles, Chairman Daikin Airconditioning Germany, hielt den zweiten Vortrag im Zukunftsforum mit dem Thema Globalisierung und Klimakatastrophe Chancen und Risiken für die Klimaindustrie und die Verbände. Zunächst betrachtete er die Globalisierung am Beispiel der VRF-Geräte, die Anfang der 1990er Jahre von Japan kamen und in mehreren Wellen eine weltweite Verbreitung fanden. Der Inverter sei ein erheblicher Fortschritt für den Klimakomfort gewesen und hätte den Markt vergrößert. Vorhandene Technologien wie Chiller oder Fan-Coils konnten ihren Absatz halten, wurden also nicht verdrängt. Heute werden auch große Projekte mit Direktverdampfern, also VRF-Geräten, ausgestattet. Ein aktuelles Beispiel sei ein Hotel in München mit 600 Zimmern. Die Technik habe noch weitere Vorteile: Sie könne Wärme innerhalb eines Gebäudes verschieben, sie sei verhältnismäßig einfach zu planen und zu installieren. Insgesamt hätte die Branche durch diese Technologie viel profitiert und mittlerweile liege der VRF-Markt in der gleichen Größenordnung wie der Chiller-Markt.

Für die Kältetechnik sieht Rolles eine ähnliche Entwicklung, die sich derzeit im Anfangsstadium befindet. Hier gibt es jetzt vorgefertigte, integrierte Geräte für Supermärkte, die Kälte für die Theken und Heizwärme produzieren und einen ganzen Maschinenraum ersetzen. Statt eines Schaltschranks ist nur noch ein kleines Elektronikkästchen vorhanden. Ein Vergleich für einen Markt mit 800 m² Verkaufsfläche und 25 m NK-Kühlmöbeln erbrachte rechnerisch die Reduktion der äquivalenten CO2-Emission von 82000 kg/a bei Heizung mit Öl auf 44000 kg/a mit den neuen, integrierten Geräten inklusive der auf CO2 umgerechneten Kältemittelverluste.

Exkurs zu äquivalenten CO2-Emissionen

An dieser Stelle sei ein Exkurs von Rolles zur aktuellen Kältemitteldiskussion eingeschoben: Da das GWP von CO2 lediglich 1 beträgt, während es bei R 410A bei 1700 liegt, werde das Kältemittelgemisch 1700-mal schädlicher als CO2 angesehen.

Bei einer Wärmepumpe gibt es eine definierte Kältemittelfüllung sowie eine jährliche Nutzenergie, die jeweils die Bezugsgrößen darstellen. Im Schaubild zur Umweltverträglichkeit verschiedener Raumheizungen lässt sich erkennen, welchen Einfluss die Anlagenart auf die direkte Kältemittelemission und auf die CO2-Emission hat. Die Rechnung zeigt, dass die CO2-Emission durch den Einsatz einer Wärmepumpe um 49 % gegenüber einem Öl-Brennwerkessel reduziert wird. Auch wenn die direkte Kältemittelemission eingerechnet wird, liegt die Ersparnis an CO2 immer noch bei 48 %.

Dank der neuen F-Gase-Verordnung müssen Kälteanlagen überwacht werden, woraus sich Erkenntnisse über die tatsächlichen Kältemittelverluste gewinnen lassen. Gleichzeitig wird sich auch die Qualität der Dichtigkeit erhöhen. Bei der Kalkulation verschiedener Wärmepumpenanlagen liegt das Äquivalent der Kältemittelemissionen umgerechnet auf CO2 in einer Größenordnung von 5 bis 10 g CO2/kWh. Diese Zahl ist direkt vergleichbar mit der CO2-Emission von Öl. Diese liege bei 324 g CO2/kWh. Nicht die Einschränkung von F-Gasen sollte also nach Meinung von Rolles in der öffentlichen Diskussion im Mittelpunkt stehen, sondern vielmehr ein Verbot der Ölverbrennung.

Deshalb bemängelte Rolles in seinem Vortrag auch den Streit um die Kältemittel innerhalb der Branche, der Kunden verunsichert und Investitionen verhindert. Hier sollten einmal die Rollläden runtergelassen werden (Anmerkung der Redaktion: darunter darf man wohl eine Art Familienkrach verstehen), damit die Diskussion zu einem sinnvollen Ende geführt werden könne. Die Kältebranche dürfe sich jedenfalls nicht als böser Bube an den Pranger stellen lassen.

Angriffe auf die Branche sind zu erwarten

Im zweiten Teil seines Vortrags ging Rolles auf das Thema Klimakatastrophe ein. Auch wenn die erneuerbare Energien selbst kostenlos seien, koste das Erschließen dennoch sehr viel Geld. Die Wärmepumpe liefert hier eine günstige Möglichkeit, die zudem mit steigenden Anteilen regenerativer Energien im Strommix umweltfreundlicher werde. Das müsse auch den Politikern vermittelt werden. Statt-dessen wird der Tausch von Kesseln subventioniert, die mindestens 10 bis 15 Jahre im Betrieb sein werden. Rolles sieht ein Vermarktungsdefizit für Wärmepumpen. Dennoch werde das Ölzeitalter auslaufen, denn bis 2030 sollen sich CO2-Emissionen um 70 % reduzieren. Damit gehe der Heizkesselbranche ein Markt verloren, während sich für die Kälte-Klima-Branche große Chancen ergäben. Weil die Technologien aber immer leichter im Handling werden, bestehe die Gefahr einer Verlagerung des Umsatzes in andere Branchen, insbesondere in solche mit einem K im Namen. Wichtig sei deshalb der Aufbau von neuen Verbandsstrukturen, um diese Märkte optimal aufzubereiten und den Einfluss in Presse und der Politik zu vergrößern. Politiker müssten von der Wärmepumpe begeistert sein, dann seien sie auch weniger anfällig für Abwrackprämien aller Art.

Zusammenfassend sieht Rolles eine Stärkung der Branche durch die Globalisierung. Allerdings seien Angriffe zu erwarten. Deshalb sollte sich die Branche um die wichtigen Dinge kümmern und nicht so sehr um Bruchteile von Prozentpunkten.

Podiumsdiskussion zum Aus für R 22

Zur Einleitung in die Thematik hatte Andrea Voigt, Geschäftsführerin von AMV Communication, eine ungewöhnliche Präsentation vorbereitet, die sich an der Fernsehsendung Herzblatt orientierte, einer Partnervermittlungs-Show aus besseren Fernsehzeiten. Auf der KK-Fachtagung hießen die männlichen Kandidaten Polit-Paul, dem es nur auf Außenwirkung ankommt, Frigo-Fred, der mit seiner Latzhose eine bodenständige und vielseitige Frau wünscht, Öko-Otto, der auf Natur pur steht, und Betreib-Bert, der wohl bindungswillig wäre, dem aber die Wahl so schwer gemacht wird. Die vier Damen hörten auf die Namen Halogenia, eine ältere Dame, die ihren Lebensabend mit R 22 im entfernten Ausland verbringen wird, die zuverlässige und konservative Synthetika, der aber irgendwann vielleicht das gleiche Schicksal blüht wie Halogenia, dann gibt es Droppina, die anpassungsfähig und leicht zu handhaben ist, und schließlich noch die temperamentvolle Naturalia, die machmal unberechenbar und explosiv sein kann.

Entscheidungshilfen wurden den vier Herren natürlich mitgegeben: In Frankreich wird die in den Anlagen befindliche Menge R 22 auf 18000 t geschätzt. Pro Jahr werden 2700 t für die Wartung benötigt, aber nur 800 t werden aus den Altanlagen zurückgewonnen. In anderen Ländern seien die Verhältnisse vergleichbar, womit die Verehrer Halogenias in ihr Verhängnis stolpern.

Michael Weilhart, Geschäftsführer der TILO Service GmbH, einem bundesweit tätigen Betreiberunternehmen für Kühlhäuser, und Mitglied des Kühlhausverbandes VDKL, der 80 % der Kühlhaushäuser in Deutschland vertritt, berichtete, dass die Betreib-Berts alles andere als untätig waren. Große Kühlhäuser werden wohl zu 80 % mit Ammoniak betrieben, von den verbleibenden seien aber schon 30 % umgerüstet und bis zum Jahresende kommen noch einmal 30 % dazu. Nächstes Jahr werden 20 % der R 22-Anlagen stillgelegt und der Rest wird nach und nach umgerüstet. Sicherheit sei dabei oberstes Gebot, weil der Warenwert in einem Kühlhaus oft im 2-stelligen Millionenbereich liege. Grundsätzliche Probleme sieht er für alte Anlagen. Für solche Kühlhäuser wurden Aufträge zur Beseitigung von Leckagen ausgeschrieben. Gefunden hätten die Handwerker viel, aber auf den Gesamtverlust hätte das kaum Auswirkungen gehabt. Dabei entziehen sich Konstruktionen wie einbetonierte Leitungen natürlich jeder Kontrolle. Dieser Altbestand werde sich mit der Zeit auswachsen, aber die geforderten Dichtigkeitswerte seien hier kaum erreichbar.

Großen Eifer beim Umrüsten auf R22-Ersatzstoffe kann Heribert Baumeister, stellvertretender Bundesinnungsmeister, aus seinem persönlichen Tätigkeitsbereich vorwiegend industrielle Anlagen nicht bestätigen. Abgesehen von einigen Großkonzernen herrsche eher Zurückhaltung. Die immer wieder diskutierte zu geringe Personaldecke im Handwerk sieht er nicht so problematisch, weil sich die Umrüstungen oft mit fälligen Maßnahmen kombinieren lassen und sich entsprechend zeitlich dehnen werden. Den R22-Ausstieg sieht er auch als Konjunkturprogramm für das Handwerk.

Die Vertreter der Kältemittelhersteller sollten sich darüber äußern, ob sie die Umstellung auf Ersatzkältemittel nicht beschleunigen könnten, beispielsweise durch die Preispolitik. Dr. Karsten Schwennesen, Verkaufsleiter Mittel- und Osteuropa von Ineos Fluor International, meinte hierzu, dass der Industrie nicht die Rolle des Erziehers zukomme, sondern eher die Aufgabe zu informieren, welche Optionen möglich seien. Auch eine Preispolitik, die R22 benachteiligen würde, könne kaum Sinn machen, weil die Preise durch den Markt bestimmt würden.

Nach Meinung von Joachim Gerstel, Leiter Marktentwicklung Europa, Naher und Mittlerer Osten von DuPont de Nemours, sollte die Industrie beim Ausstieg eine aktivere Rolle spielen. In Deutschland würden jedes Jahr 1000 t R 22 für Wartungszwecke benötigt, 120 t kommen als recyclingfähige Menge zurück. Dass diese Mathematik nächstes Jahr nicht mehr aufgeht, müsse Betreibern mit Nachdruck klargemacht werden. Er empfiehlt die Umrüstungen zu forcieren und entsprechende Budgets einzuplanen, denn die Kosten des R 22-Ausstiegs könnten in Deutschland in die Milliarden gehen. Beeinflussung durch Preispolitik mache keinen Sinn, weil R 22 immer der beste Ersatzstoff für R 22 sei. Auch wenn dieses Kältemittel doppelt so teuer wäre, sei es immer noch der günstigste Weg, um die Anlage am Laufen zu halten. Triebfeder für die Umstellung müsse das Ziel sein, die Anlagen auch 2010 sicher betreiben zu können.

Eine andere Einstellung zu Kältemitteln hat naturgemäß Dr. Winfried Schwarz von Öko-Recherche, der sich seit 1990 mit halogenierten Kältemitteln befasst. Für ihn sind die Leckraten ein finsteres Kapitel, vor allem weil keiner so richtig wisse, wie hoch diese tatsächlich seien. Für Deutschland geht er von 10 % aus Havarien eingerechnet. Dieser Wert liege sogar noch wesentlich günstiger als bei anderen Industriestaaten, wo von 15 bis 25 % Verlusten ausgegangen werden müsse. Das sei bei fluorierten Kältemitteln ungünstig, weil bei der Berechnung des TEWI-Wertes das GWP der direkten Kältemittelemissionen berücksichtigt werden müsse. Bei 10 % Verlusten liege dann der Anteil durch direkte Emissionen in einer Größenordnung von 1/3. Verhältnisse, wie sie Werner Rolles beschrieben hatte, würden sich erst bei Greifen der F-Gase-Verordnung einstellen. Dennoch sieht er es langfristig als nicht unwahrscheinlich an, dass auch der HFKW-Ausstieg zum Thema werde. Zukunftssicher sind für ihn deshalb nur natürliche Kältemittel.

Verdichterhersteller seien für den breiteren Einsatz von natürlichen Kältemitteln bereit, berichtete Albrecht Höpfer, Vertriebs­leiter bei Bitzer für Deutschland und die Schweiz. Nachfrage sei spürbar, aber gerade bei CO2 werde derzeit hauptsächlich nur diskutiert.

Etwas optimistischer sieht Prof. Dr. Michael Kauffeld vom Institut für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik die Entwicklung von CO2 als Kältemittel. Aldi Süd wolle beispielsweise bis zum Jahresende 25 Anlagen für transkritische Fahrweise in Betrieb nehmen. In Dänemark gebe es bereits viele Anlagen. Allerdings seien dort im Gegensatz zu südlicheren Ländern die klimatischen Bedingungen für einen effizienten Betrieb von CO2-Anlagen günstiger.

Zum Thema Effizienz bei natürlichen Kältemitteln äußerte sich Werner Rolles nochmals aus dem Publikum. Seiner Meinung nach würden moderne CO2-Anlagen häufig mit älteren Standardanlagen verglichen, was günstigere Effizienzwerte für CO2 zur Folge hätte. Daikin hätte im Feld CO2-Wärmepumpen laufen, die nicht über eine Jahresarbeitszahl von 2,1 bis 2,2 hinauskämen, womit sie beim Primärenergieverbrauch Brennwertkesseln unterliegen. Sein Appell deshalb: Erst abwarten, was die F-Gase-Verordnung bringe. Schließlich bestehe diese nicht nur aus Leckkontrollen, sondern sie enthalte auch Konstruktionsanweisungen, dass z.B. Lötstellen kontrollierbar sein müssen. Das stoße einen Verbesserungsprozess an.

Einen letzten Kritikpunkt aus dem Publikum, der an den Gesetzgeber adressiert war, gab es von Friedrich P. Busch, Direktor General EPEE. Er ist überzeugt, dass nächstes Jahr der Schwarzmarkt blüht, weil sich der Gesetzgeber keine Gedanken gemacht hat, was 2010 wirklich passiert. Hier seien weitere Gespräche mit dem Umweltministerium erforderlich, denn eine wirkliche Lösung des Problems gebe es trotz vieler guter Ansätze bislang nicht.

Über den zweiten Teil der KK-Fachtagung berichten wir im nächsten Heft.U.B.-

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An dieser Stelle ein herzliches Dankeswort an unsere Sponsoren, die diese Veranstaltung unterstützt haben:



U.B.

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