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Blick auf Europa

    Niedrigenergiehäuser auf Erfolgskurs

    Frankreich

    Céquami, Zertifizierungsinstitut für Niedrigenergiehäuser in Frankreich, meldete Ende 2011 einen Anstieg der Nachfrage nach den sogenannten BBC-Effinergie-Zertifikaten auf 2477, das heißt 150 Prozent mehr als noch 2010 der Fall. BBC steht für „Bâtiments à Basse Consommation“, zu Deutsch „Niedrigenergiehäuser“ und muss die Voraussetzung eines maximalen Energieverbrauchs von 50 kWhep/m2 (angepasst entsprechend Klimazone) für neue Häuser erfüllen. In Anbetracht des zunehmenden Erfolgs der BBC-Häuser führte das Institut zwischen Juni und Oktober 2010 eine Umfrage bei 107 Familien durch, die in BBC-Häusern leben, um ein besseres Verständnis für die Ausstattung der Häuser und die Zufriedenheit ihrer Bewohner zu bekommen. Dabei kam z.B. heraus, dass der durchschnittliche Preis für diese Häuser von 169410 Euro im Jahr 2010 auf 163211 Euro im Jahr 2011 gefallen ist, wobei der Quadratmeterpreis (ohne Grund und Boden) mit rund 1450 Euro stabil geblieben ist. Die meisten der BBC-Häuser in Frankreich bieten dabei eine durchschnittliche Größe von 110 bis 120 m2. Bevorzugtes Heizsystem (36 %) ist die Wärmepumpe mit Luft als Wärmequelle, die gleichzeitig auch zur Warmwasserbereitung genutzt wird. Gleich darauf folgt der Gas-Heizkessel kombiniert mit Solarthermie zur Warmwasserbereitung (30 %). Der Primärenergieverbrauch der BBC-Häuser erreichte 2011 durchschnittlich 48,1 kWh/m2 pro Jahr. Die Bewohner der BBC-Häuser sind mit dem Komfort zufrieden. Geheizt werden die Häuser auf durchschnittlich 20 bis 21°C. Im Wohnzimmer nutzen 17 Prozent der Befragten zusätzlich einen Holzofen. 71 Prozent der Befragten gaben an, ihren Energieverbrauch, seitdem sie in einem BBC-Haus wohnen, erheblich eingeschränkt zu haben. Clim Pratique 03/2012

    Achtung, brennbar!

    Großbritannien

    AREA-Präsident Graeme Fox, selbst Inhaber eines Kälteanlagenbauerbetriebs in Schottland, warnt vor den potenziellen Konsequenzen eines weitverbreiteten Einsatzes brennbarer Kältemittel. Zum einen sieht er Engpässe im Bereich ausreichend kompetenter Anlagenbauer, zum anderen fürchtet er Konsequenzen seitens der Versicherungsunternehmen.

    Hintergrund ist die Tatsache, dass sich das Kältemittel R32 zunehmend als künftige Alternative für HFCKWs und HFKWs in Klimaanlagen durchsetzen könnte. R32 wird derzeit als Komponente der Gemische R407C und R410A verwendet, ist als Einzelsubstanz jedoch wesentlich effizienter als letztere und gekennzeichnet durch einen über 50 Prozent reduzierten GWP-Wert. All das macht das Produkt sehr attraktiv, allerdings ist es auch leicht brennbar (A2L „mildly flammable“ laut ASHRAE-Klassifizierung). Aus diesem Grunde hatten es Hersteller von Klimageräten zu Zeiten des HFCKW-Ausstiegs nicht als Alternative eingesetzt. Inzwischen jedoch habe sich der Kontext geändert und Umwelt und Energie­kosten seien Politikern wichtiger als Sicherheit, so Graeme Fox weiter.

    Daher sei R32 wieder auf der Tagesordnung und attraktiver denn je, allerdings nicht für alle Beteiligten: „Es ist weniger brennbar als Isobutan und Propan, es ist nicht explosiv und brennt eher langsam. Aber ich bin nicht sicher, ob die Versicherungsindustrie das genauso sieht. Es ist schwierig dieser zu vermitteln, dass brennbar nicht unbedingt bedeutet, es gibt einen großen Knall und alles brennt ab. Gelingt uns das jedoch nicht, laufen wir Gefahr, dass die Anlagen entweder gar nicht versichert werden, oder aber zu einem wesentlich höheren Preis.“ RAC 03/2012 -

    F-Gase-Verordnung allein reicht nicht

    Europa

    Im Rahmen der Revision der F-Gase-Verordnung führte die EU-Kommission Ende 2011 eine öffentliche Konsultation durch, an der alle Interessierten aufgerufen waren, teilzunehmen. Insgesamt beantworteten 259 Interessenparteien die online durchgeführte Befragung, die meisten davon (63 %) waren Industrieverbände, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen, gegenüber 37 Prozent Einzelpersonen. 24 Prozent der Teilnehmer kamen aus dem Sektor für stationäre Kälteanwendungen, 21 Prozent aus dem Klimabereich und 24 Prozent aus dem Wärmepumpensektor. Insgesamt wurden alle wichtigen Anwendungen abgedeckt. Nur acht Prozent der Befragten gaben an, dass die derzeitige F-Gase-Verordnung ausreichend sei. 84 Prozent hingegen halten zusätzliche Maßnahmen für erforderlich. Nur zwei Prozent der Befragten gaben an, dass keinerlei weitere Maßnahmen erforderlich seien.

    46 Prozent plädierten für eine verbesserte Um-setzung der bestehenden Verordnung, 39 Prozent, darunter auch zahlreiche Industrievertreter, sehen zusätzliche gesetzliche Maßnahmen für notwendig an. 74 Prozent der Befragten gaben an, dass alternative Technologien nicht für alle Anwendungen zur Verfügung stehen. 79 Prozent halten die höheren Investitionskosten für diese Technologien für den größten Hinderungsgrund, sie einzusetzen. Eine überwältigende Mehrheit der Befragten (98 %) fordert eine Verbesserung der Anlagendichtheit und Rücknahme der Kältemittel. 91 Prozent geben freiwillige Verpflichtungen der In­dustrie als Lösung an. Immerhin 40 Prozent sprachen sich für einen Phase-Down aus, das heißt eine schrittweise Reduzierung der auf den Markt zu bringenden HFKWs. 29 Prozent der Befragten forderten zusätzliche Verbote. Refripro 04/2012

    Euro-Telegramm

    + + + Natural Refrigerants Growing strong, acting smart, moving forward dies ist das Motto der dritten Vortragsveranstaltung von eurammon zu den wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen natürlicher Kältemittel am 22. Juni 2012 in Paradies, Schaffhausen (bei Zürich). Während des englischsprachigen Informationstages bietet eurammon Betreibern, aber auch Planern, Anlagenbauern und sonstigen Interessierten Einblicke in gelungene Anwenderbeispiele mit natürlichen Kältemitteln. Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung sind Lösungen für die Supermarktkälte und die Lebensmittelindustrie. Darüber hinaus informiert die Initiative mit Vorträgen über Entwicklungen und Trends im Mittleren Osten, insbesondere den GCC-Staaten, auch über die Nutzung natürlicher Kältemittel außerhalb Europas. http://www.eurammon.com

    + + + Bundesumweltminister Röttgen gründet Plattform Erneuerbare Energien. Dabei handelt es sich um ein neues Gremium aller relevanten Akteure der Energiewende. Zentrale Aufgabe der neuen Plattform wird die Koordinierung des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien, deren Marktintegration und ihr Zusammenwirken mit den konventionellen Energieträgern sowie die Verzahnung des Ausbaus der erneuerbaren Energien mit den Planungen für den Netzausbau sein. Drei Arbeitsgruppen werden ins Leben gerufen: Markt- und Systemintegration erneuerbarer Energien; Zusammenspiel von Netzausbau und Ausbau erneuerbarer Energien; Zusammenwirken von erneuerbaren Energien, konventionellen Energien und der Nachfrageseite. https://www.bmuv.de/

    + + + Laut der neuesten Zahlen des französischen Industrieverbands Uniclima wurde im Jahr 2011 mit 15500 verkauften VRF-Systemen ein Wachstum von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Die Verkaufszahlen für Chiller hingegen gingen im Jahr 2011 um drei Prozent zurück. Als Gründe dafür werden wirtschaftliche Flaute und Investitionsrückgang genannt. Dabei schaffte es der Markt für Renovierungen (Ersatz bestehender Geräte und Wartung) nicht, den Mangel an Neubauten in Bereichen wie dem Krankenhaus- oder Bürosektor auszugleichen. https://www.larpf.fr//

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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