Wie gewinnt man eigentlich Azubis? Das Kältehandwerk hatte bekanntlich ja schon immer mit der Nachwuchsgewinnung zu kämpfen. Mittlerweile sind auch andere Berufs- und Industriezweige dieser Entwicklung gefolgt. Das bedeutet natürlich, dass wir um immer weniger Azubis mit immer mehr Handwerksberufen konkurrieren. Aber nicht nur mit diesen.
Die Sozialen Medien bieten jungen Menschen heute etwas sehr Einzigartiges: Sie können sich breit informieren, austauschen und ihre Möglichkeiten abwägen. Daneben locken die höchst glanzvollen Aussichten der Influencer, Streamer, TikToker, YouTuber, Instagrammer und weiteren Anglizismen. Das Phänomen ist dabei nicht neu: In der Vergangenheit gab es Rockstars, Hollywood-Größen und weitere, ähnlich medienstarke Präsenzen. Damals wie heute kann dieser Lebensweg aber nur für eine kleine Menge an Menschen funktionieren. Die Pareto-Verteilung lässt es nicht anders zu. Oder um es mit den Worten des Kabarettisten Volker Pispers zu sagen: „Es ist wie beim Lotto: Das kann für jeden klappen, aber nicht für alle.“
Das Handwerk muss sich also gegen attraktiver klingende Berufswege behaupten können. Die jungen Menschen wie auch die Betriebe stehen einem Problem gegenüber, das schon länger existiert. Es ist jedoch deutlich präsenter geworden. Und genau darum geht es uns. Wenn die sozialen Medien und das Internet die Jugend „abschöpfen“, dann sind das die Orte, an denen wir aktiv werden müssen. Man soll ja die Menschen da abholen, wo sie stehen. Und sie stehen an einer Weggabelung, deren eine Richtung alles Schöne dieser Welt verspricht. Dass dieses Versprechen aber fast nie aufgeht, steht leider nicht auf dem Wegweiser. Jemand müsste ihnen beibringen, dass der andere Weg, wenn auch nicht so glamourös, auf lange Sicht der bessere für sie sein wird.
Lassen Sie uns das gemeinsam angehen. Einige Betriebe sind bereits dabei und bauen ihre Präsenz in den Sozialen Medien aus oder arbeiten direkt mit uns zusammen. Dafür hatten wir den PINK-Anhänger ins Leben gerufen (Projekt Initiative Nachwuchs Kälte). Dieser ist natürlich wieder unterwegs und gibt auf der Nord-Tour direkte Einblicke in die Betriebe. Das bietet einen hautnahen Eindruck in die Branche, die Unternehmen und die Personen, die sie ausmachen. Gerade letztere können hier Vorbild sein. Vielleicht sogar Idol oder eben Rockstar.