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Chancen eines dualen Studiums

Mein großer Sohnemann fängt mit seinen 16 Jahren nun an, sich Gedanken über den weiteren Weg nach dem Abitur zu machen. Im Gegensatz zu seinem handwerklich begabteren, jüngeren Bruder fokussiert er sich auf Möglichkeiten, sein Hobby, das Programmieren, mit der beruflichen Zukunft zu verbinden. Eine Möglichkeit, die es ihm angetan hat, ist ein Informatikstudium bei Bosch. Es handelt sich dabei um ein duales Studium. Er kam nicht über Berufsinformationsmessen o.ä. auf diese Idee. Sein Gymnasium forderte ein Praktikum und darüber ist er bei Bosch gelandet. Und Bosch selbst nahm dann einige Monate später wieder Kontakt zu meinem Sohn auf und fragte, ob er nicht Lust hat, an einem kleinen Schülerprojekt teilzunehmen. Damit ist der erste Stein aus dem Weg geräumt. Mal sehen, wie es weitergeht. Warum schreibe ich das?

In unserer Branche werden nicht nur Handwerker gesucht. Auch in den Industrieunternehmen braucht es händeringend Nachwuchs. Auf das Thema „Abwanderung der Gesellen in die Industrie“ möchte ich nicht weiter eingehen. Es sind nun mal sehr viele Fachbetriebe, die Praktika und „Schnuppertage“ anbieten. Es sind sehr viele Fachbetriebe, die ausbilden, Zeit und Geld in den Nachwuchs stecken. Und auch die Industrie braucht Nachwuchs. Häufig jedoch mehr mit akademischer Ausrichtung. Hier werden Kältetechniker z.B. für die Produktentwicklung benötigt. Produkte, die Sie für Ihre Kunden brauchen. Wir sind alle voneinander abhängig und nur, um es gesagt zu haben: Die Industrieunternehmen haben einige erfolgreiche Maßnahmen im Programm, um selber Nachwuchs zu generieren. Ja, sie haben häufig auch etwas mehr Budget für solche Dinge.

Aber zurück zum dualen Studium. Es bietet den klaren Vorteil der Praxisnähe. Studierende können theoretische Kenntnisse direkt im Betrieb anwenden und vertiefen. Dies führt zu einer starken Verknüpfung von Theorie und Praxis und bietet einen realistischen Einblick in das Berufsleben. Um ein solches zu beginnen, benötigen Bewerber eine Hochschulzugangsberechtigung, vorzugsweise mit einer vorherigen technischen Berufsausbildung als Mechatroniker für Kältetechnik. Das ist der wünschenswerte Idealfall. Und dann kann es losgehen.

Auf Seite 22 sprechen wir dieses Thema an. Die Ausbilder Devid Pedretti und Jan Pries geben uns einen Einblick über die Voraussetzungen und den Ablauf sowie über die Berufsaussichten und Karrierewege bei Johnson Controls. Eine spannende Sache. Eine Frage bleibt: Fordert die Berufsausbildung mit ihrem umfangreichen Wissensspektrum mittlerweile nicht auch ein gutes Abitur?

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