Hans-Joachim Heinze von DencoHappel referierte zum Thema Ressourcenschonendes Kälte- und Wärmesystem für moderne Gebäudetechnik: Effizienz durch Energieverschiebung“. DencoHappel hat ein Klimagerät entwickelt, das gleichzeitig Wärme und Kälte bereitstellen kann. Mit diesem Anlagenkonzept ist es möglich, Kälte- und Wärmeleistung unabhängig voneinander an die tatsächlichen Anforderungen des Gebäudes anzupassen. Wesentliche Komponenten sind das wasserbasierte hydronische“ Heiz- und Klimatisierungssystem und ein darauf abgestimmtes intelligentes Regelungskonzept. Um eine optimale Leistungsanpassung gewährleisten zu können, besteht jedes HeaMo-Gerät (der Gerätename leitet sich aus Heat in Motion ab) aus zwei getrennten Kältekreisläufen. So ist es bei geringem Kälte- und hohem Wärmebedarf möglich, einen der Kreise nur zur Wärmeerzeugung und den zweiten Kreis zur gleichzeitigen Wärme- und Kälteerzeugung einzusetzen. Der energetische Vorteil der kombinierten Kälte- und Wärmebereitstellung liegt darin, dass Wärme von Bereichen mit Wärmeüberschuss (Kältebedarf) zu Bereichen mit Wärmebedarf verschoben wird = Heat in Motion.
Stefan Cruse von Stulz/S-Klima referierte anschließend über die Richtige Gerätewahl für die Technikraum-Klimatisierung“. In Zentraleuropa werden aufgrund der günstigen Investitionskosten und schnellen Lieferzeiten sehr häufig Split-Klimageräte zur Kühlung von Technik- und IT-Räumen eingesetzt. Allerdings wurden Split-Systeme zur Komfortsteigerung für uns Menschen im Sommer entwickelt. Dies erfordert eine andere Regelungsphilosophie sowie Komponentenauswahl, z.B. des Wärmeübertragers. Zudem widerspricht der Einsatz solcher Geräte den Energieeinsparwünschen der Betreiber, da durch den hohen Anteil von Latentenergie, also Luftentfeuchtung, teure Kühlleistung verschwendet wird, da – um die Mindestluftfeuchte im Technikraum zu halten – die Luft hinterher wieder sehr unwirtschaftlich und mit hohem Energieverbrauch nachbefeuchtet werden muss. Das hybride System EC Tower (aus der CompTec-Serie von S-Klima) besteht aus einem kompakten, regelbaren Außenteil von Mitsubishi Heavy Industries und einem speziell entwickelten Innengerät, welches für Technikräume mit hoher Wärmelast entwickelt wurde (daher: HWL-Splitgerät), und mit dem mehr als 40 Prozent der Betriebskosten eingespart werden können.
Harald Conrad von der Westfalen AG informierte die Teilnehmer schließlich über Handling und Dokumentation gebrauchter Kältemittel“. Am Schluss des ersten Vortragstages machte Peter Bachmann (BIV) die Lehrer noch auf das Angebot der NürnbergMesse aufmerksam, Berufsschulklassen beim Besuch der Chillventa“ im Herbst dieses Jahres zu unterstützen. Nach dem Einchecken ins Hotel in Offenbach klang der Abend mit einem gemütlichen Beisammensein in einem griechischen Gartenlokal in Offenbach aus.
Bei Kaltwassersätzen ist die Notwendigkeit für Kältetechnik offensichtlich, da ja bereits im Wort vorhanden. Kaltwassersätze, oftmals auch als Chiller bezeichnet, kühlen ein flüssiges Medium – i.d.R. Wasser – , welches zu der zu kühlenden Stelle transportiert wird. Dort nimmt das Medium Wärme auf – und stellt somit Kühlung“ zur Verfügung – und wird erwärmt zum Kaltwassersatz zurückgeführt, welcher das erwärmte Medium wieder abkühlt.
Druckluft ist eine häufig genutzte Energie in industriellen Prozessen. In ca. 80 Prozent der im Einsatz befindlichen Drucklufttrockner wird Kältetechnik genutzt. Mithilfe des Kältemittelkreislaufs wird eine kalte Oberfläche erzeugt, an welcher die in der Druckluft vorhandene Feuchtigkeit kondensiert und aus der Druckluft abgeschieden wird. Das Abkühlen und Entfeuchten der Druckluft erfolgt in speziellen, für diesen Zweck entwickelten kompakten Bauteilen, die meistens einen Luft/Luft- und einen Kältemittel/Luft-Wärmeübertrager inkl. Abscheidesystem beinhalten.
Die Kühlung von Milch ist ein offensichtlicher Einsatz von Kälteanlagen. Zumindest bis zum Supermarkt – besser noch bis zum Endkunden – sind Milch und Milchprodukte ununterbrochen gekühlt. Die erste Kühlung der Milch auf dem Bauernhof fällt fast immer auch mit der Lagerung der Milch auf dem Hof bis zur Abholung zusammen. Meist wird die Milch direkt nach dem Melken in gekühlte Milchtanks eingelagert. Ein weltweiter Standard regelt einheitliche Mindestanforderungen für diese Milchtanks.
Den Nachmittag widmeten dann die Teilnehmer den aktuellen Ausbildungsthemen im Lehrer-Lehrer-Dialog“, bevor es dann gegen 17.30 Uhr mit dem Bus nach Seligenstadt ging. Einer Führung durch die ortsansässige Brauerei Glaabsbräu folgte das Abendessen in einem italienischen Restaurant mit Gesprächen und Meinungsaustausch. Am folgenden Mittwochvormittag bestand noch die Möglichkeit, die Berufsschule in Gelnhausen zu besichtigen, was von einigen Teilnehmern auch wahrgenommen wurde. SI