Eine korrekt eingestellte Ziel-Überhitzung hat mehrere entscheidende Vorteile. Sie schützt den Kompressor, indem sie verhindert, dass flüssiges Kältemittel in den Kompressor gelangt, was zu schweren Schäden führen kann. Weiterhin optimiert die Ziel-Überhitzung die Kühlleistung der Anlage, indem sie sicherstellt, dass der gesamte Verdampfer zur Verdampfung des Kältemittels genutzt wird. Dies führt zu einer besseren Energieeffizienz und senkt die Betriebskosten, da die Anlage effektiver arbeitet und weniger Energie verbraucht.
Auch die Außentemperatur spielt eine Rolle.
Bestimmung des korrekten Wertes
Der korrekte Ziel-Überhitzungswert variiert je nach mehreren Faktoren. Der Typ des verwendeten Kältemittels ist entscheidend, da verschiedene Kältemittel unterschiedliche thermodynamische Eigenschaften haben. So haben beispielsweise R 134a, R-410A oder Ammoniak (R 717) unterschiedliche ideale Überhitzungswerte. Auch der Anlagentyp und deren Größe spielen eine Rolle. Eine industrielle Kühlanlage hat andere Anforderungen als eine kommerzielle Klimaanlage.
Die Betriebsbedingungen der Anlage, wie die Last und die Umgebungstemperaturen, beeinflussen ebenfalls den idealen Überhitzungswert. Hohe Lastbedingungen oder extreme Außentemperaturen können eine Anpassung des Ziel-Überhitzungswertes erfordern. Schließlich geben die Hersteller der Komponenten oft spezifische Empfehlungen für die Ziel-Überhitzung. Diese Empfehlungen basieren auf umfangreichen Tests und Erfahrungen und sollten daher beachtet werden.
Typischerweise liegt der Ziel-Überhitzungswert für viele kommerzielle Klimaanlagen zwischen 6 und 10 °C. Dieser Wert kann jedoch, abhängig von den oben genannten Faktoren, variieren. Zur einfachen Messung und Einstellung des Systems anhand der Zeil Überhitzung werden folgende Produkte der RefMesh Familie benötigt. Das heisst die Zielüberhitzung kann über die digitale Monteurhilfe oder auch über die RefMesh App geprüft werden.
RefMate
Der RefMate ist die digitale Monteurhilfe für den Kältetechniker. Er kommuniziert kabellos mit Temperaturklemmen, der Waage und den Druckmesser, und dokumentiert bei Langzeitmessungen alle Messwerte im Gerät, so dass das Gerät bei Langzeitmessungen unbeaufsichtigt bleiben kann. Über die dazugehörige App können alle Daten interpretiert und ausgewiesen werden. Damit die Monteurhilfe nicht ungewollt entfernt wird verfügen die Refco Monteurhilfen über eine Vorrichtung, mit der sie am Standort befestigt werden kann. Die neuesten Kältemittel- und Firmware Updates können über einen PC mittels USB Kommunikation auf das Gerät aufgespielt werden. Bei den RefClamp Temperatur Klemmen handelt es sich um ein Swiss Made Produkt welches in engem Kontakt mit Kältetechniker in der Schweiz Entwickelt wurde und produziert wird.
Die RefClamp misst sowohl die Rohr- und die Lufttemperatur als auch die Feuchtigkeit in der Umgebungsluft mobiler und stationären Kälteanlagen und Wärmepumpen. Die Temperaturklemme verfügt über zwei Sensoren: einen Rohrtemperatur-Sensor und einen Feuchtigkeitssensor. Ferner lässt sich die Aussentemperatur mittels K-Typ Stecker messen. Das beleuchtete Display garantiert eine stetige Kontrolle der gemessenen Werte. Ein weiteres Plus ist die schmale Spitze welche eine Temperaturmessung auch an schwer zugänglichen Stellen ermöglicht.
Die Ziel-Überhitzung ist ein essenzieller Parameter.
Messung und Einstellung
Die Messung der Ziel-Überhitzung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird die Temperatur des Kältemittels am Ausgang des Verdampfers gemessen (LP T1 RefClamp). Anschließend wird der Druck des Kältemittels an der gleichen Stelle oder an einem nahegelegenen Punkt gemessen, wofür das RefMate Manometer verwendet wird. Mit dem K-Type-Sensor welcher am HP T2 Anschluss vom RefMate eingesteckt wird, wird die Aussentemperatur gemessen. Jetzt muss nur noch die zweite RefClamp (HP T2) am Lüftungsgitter des Verdampfers angeschlossen werden. Nach Einstellung des korrekten Kältemittels im RefMate oder der APP kann nun die Zielüberhitzung abgelesen werden. Es ist keine Interpretation der Ziel-Überhitzung aus einer Tabelle nötig. Weicht der gemessene Überhitzungswert vom Ziel-Überhitzungswert ab, müssen Anpassungen vorgenommen werden.
Wenn die tatsächliche Überhitzung zu hoch ist = positiver Wert (Δ T), soll dem System Kältemittel hinzugefügt werden. Wenn die tatsächliche Überhitzung zu niedrig ist = negativer Wert (Δ T), soll Kältemittel aus dem System entfernt werden. Da das Kältesystem träge reagiert, ist es wichtig, beim Befüllen oder Absaugen von Kältemittel behutsam vorzugehen. Das System benötigt anschließend eine gewisse Zeit, um sich zu stabilisieren, wobei die Dauer je nach Größe des Systems variiert. Durch diese Anpassungen wird der Überhitzungswert in den gewünschten Bereich gebracht.
Die Ziel-Überhitzung ist also ein essenzieller Parameter in der Kältetechnik, der den sicheren und effizienten Betrieb einer Kälteanlage sicherstellt. Durch die Berücksichtigung des Kältemitteltyps, der Betriebsbedingungen und der Herstellerempfehlungen kann der korrekte Ziel-Überhitzungswert ermittelt und durch genaue Messungen und Einstellungen aufrechterhalten werden. Dies führt zu einer optimierten Anlagenleistung, geringeren Betriebskosten und einer verlängerten Lebensdauer der Anlage. Die Zielüberhitzung ist variabel, da bei der Messung unter anderem auch die Außentemperatur eine Rolle spielt. Aus diesem Grund sind eine präzise Einstellung und regelmäßige Überprüfung der Zielüberhitzung unerlässlich für einen störungsfreien und effizienten Betrieb. ■
Das Video zum Beitrag:
https://youtu.be/eh6vwtUwRw8