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Klimatisierung einer Doppelhaushälfte

Mit Wärmepumpe geht es nicht

Das Zweifamilienhaus ist aus den 60er Jahren im Rahmen des Siedlungsbaus entstanden. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Neureuth zum Zufluchtsort von rund 3000 Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus dem Deutschen Osten sowie südeuropäischen Siedlungsgebieten. Bedingt durch den starken Einwohnerzuwachs in der Nachkriegszeit hatte der Ortsteil erhebliche Probleme mit der Infrastruktur und dem Wohnraum. Es entstanden die Siedlungsgebiete, auf dem auch dieses Haus steht.

Wenn es hier nur Nachtspeicheröfen gibt, kann ich keine Wärmepumpe ein- bauen. Zumindest nicht ohne großen Mehraufwand

Die Haushälfte verfügt über vier Zimmer (K, D, B) auf rund 100 m². Das Wohnzimmer im EG und das Schlafzimmer im ersten Obergeschoss gehen zur ruhigen Straßenseite raus. Bisher haben die Mieter das Gebäude mit Nachtspeicheröfen beheizt. Bis eines Tages der Nachtspeicherofen im Wohnzimmer abrauchte. Zum Glück konnten die Mieter übergangsweise mit einem Kamin heizen. Aber das soll nicht die endgültige Lösung sein. Der Vermieter hat sich entschlossen, die straßenseitigen Räume mit einer Duo-Klimaanlage zu versehen, mit der man natürlich auch heizen kann.

Gegenüber den Nachtspeicheröfen kann der Mieter ab sofort richtig Geld sparen

Wolle von der Firma Caretaker beim Anschließen des Außengerätes.

Bild: KK-Redaktion/DR

Wolle von der Firma
Caretaker beim Anschließen des Außengerätes.

Klimaanlage statt Wärmepumpe

Meine erst Frage ist, warum keine Wärmepumpe installiert wird und die Antwort ist einfach. „Klar wäre eine Wärmepumpe eine noch bessere Lösung gewesen. Aber das geht nicht, weil wir hier – bedingt durch die Nachtspeicheröfen – kein Heizungsrohrsystem haben“, sagt Wolle. Das Warmwasser wird über einen Boiler erhitzt. Es gibt keinen Gasanschluss, kein Öl und kein Heizungsrohrsystem. Und das einzubauen, ist kostentechnisch nicht drin. Da es hier lediglich Strom gibt, bietet sich die Klimaanlage als ideale Lösung an. Das Warmwasser wird weiterhin mit dem Boiler erzeugt.

Der Vermieter hat sich für ein Midea Professional Set entschieden. Dabei handelt es sich beim Außengerät um eine M2OD-18HFN8-Q Duo-Außeneinheit mit 5,27 kW. Mit ihr kann der Mieter bei Außentemperaturen von -15 °C bis 50 °C kühlen und von -15 °C bis 24 °C auch heizen. Bei den zwei Innengeräten handelt es sich um MSAGAU-12HRFN8-ME Xtreme Save Pro Wandgeräte mit je 3,5 kW für Raumgrößen von 35 bis 40 m². Dazu gibt es je eine Fernbedienung.

Wolle stellt das Außengerät auf geeigneten Bodenkonsolen direkt vor das Haus und legt die Kältemittelrohre sowie den Kondensatschlauch lotrecht nach oben. Die Innengeräte sind innenseitig an der Außenwand angebracht (Anmerkung: Ich schreibe ganz bewusst „innenseitig“, da es da schon mal leserseitig Verwechslungen gab). Der ganze Einbau hat 1,5 Tage gedauert. „Solche Aufträge kann ich ganz gemütlich alleine machen. Da habe ich gar keinen Stress. Das wäre auch an einem Tag zu schaffen, aber wir zwei haben ja heute Redaktionsbesuch. Da muss ich mir ja was aufbewahren“, sagt Wolle, der schon wieder sein Werkzeug einpackt.

Damit ist die eine Hausseite schon mal versorgt. Später möchte der Vermieter auch die Gartenseite mit einer weiteren Anlage bestücken. „Das macht absolut Sinn, denn die Nachtspeicheröfen laufen alles andere als effizient. Zudem sind sie uralt und es ist nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Ofen kaputt geht“, beschreibt der Vermieter seine Pläne.

Zu guter Letzt nimmt Wolle die Anlage in Betrieb. Natürlich in Gegenwart des Mieters und Vermieters. Die Anlage läuft einwandfrei. Ab jetzt kann sich der Mieter mit wesentlich weniger Strombedarf seine ersten zwei Räume heizen. Es hat sich gelohnt. Zumindest mal für den Mieter. DR ■

Die Innengeräte ersetzen die Funktion der Nachtspeicheröfen mit zusätzlicher Kühlmöglichkeit. Für den Mieter eine Komfortsteigerung.

Bild: KK-Redaktion/DR

Die Innengeräte ersetzen die Funktion der Nachtspeicheröfen mit zusätzlicher Kühlmöglichkeit. Für den Mieter eine Komfortsteigerung.

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