An der Hochschule Luzern (HSLU) wurde im Auftrag des Fachverbandes Gebäude-Klima e. V. (FGK) untersucht, inwieweit potenziell kontaminierte Aerosole durch Rotationswärmeübertrager von der Abluft in die Zuluft gelangen können.
Der TGA-Report 8 „Measurements of Aerosol Transfer by Rotary Heat Exchangers” enthält die auf Englisch verfasste Studie sowie eine Bewertung in deutscher Sprache. Einer der Hauptübertragungswege sind infektiöse Aerosole, die beim Ausatmen oder Sprechen in die Raumluft gelangen.
Die Messungen auf einem Prüfstand des HLK-Labors der HSLU ergaben, dass bei fachgerechter Dimensionierung und korrektem Einbau eine Übertragung von Aerosolen aus der Abluft auf die Zuluft praktisch ausgeschlossen werden kann.
Mit zwei handelsüblichen Rotationswärmeübertragern wurden der Heiz- und der Kühlfall sowie die Feuchteübertragung untersucht.
„Bei allen Randbedingungen, die wir betrachtet haben, waren die Werte für die Aerosolübertragung vergleichbar mit den Werten der Abluftübertragung. Außer einer möglichen Übertragung durch Leckagen – die durch korrekten Einbau zu vermeiden sind – bergen Rotationswärmeübertrager also kein zusätzliches Risiko einer Aerosolübertragung“, erklärt Dr. sc. nat. Michael Riediker, Direktor des Swiss Centre for Occupational and Environmental Health (SCOEH) und Mitautor der Studie. Weil bei der Drehung des Rotationswärmeübertragers die Speichermasse abwechselnd mit der Abluft und der Zuluft in Kontakt kommt, kam die Frage auf, ob außer der Wärme auch Aerosole übertragen werden können.
Die Messungen haben jedoch ergeben, dass bei der fachgerechten Anwendung von Rotationswärmeübertragern ein sicherer Betrieb von Lüftungsanlagen ohne erhöhtes Risiko der Aerosolübertragung möglich ist.