Alle vier Systeme sind zwar grundsätzlich anwendbar, um die Aerosolbelastung im Raum zu reduzieren und einer Infektionsgefahr entgegenzuwirken, aber es gibt Grenzen. Die größten Vorteile in dem Vergleich der vier Systeme verzeichnen RLT-Anlagen. Für den Einsatz im Bestand empfehlen die Autoren insbesondere dezentrale RLT-Anlagen mit Wärmerückgewinnung. Diese sind eine nachhaltige, relativ schnell zu realisierende und dauerhafte Lösung. Bei Neubauten sollten künftig zentrale RLT-Anlagen mit Wärmerückgewinnung eingeplant werden. Als schnelle Lösung im Bestand kommen oft Luftreiniger zum Einsatz. Für die sachkundige Anwendung empfehlen die Autoren des Leitfadens, diese nur in Kombination mit Fensterlüftung und CO2-Sensoren einzusetzen, um die CO2-Belastung im Raum zu reduzieren.Sind z.B. Räume sehr groß, ist aufgrund der Raumkubatur eine raumfüllende Lüftung mit der Fensterlüftung nicht mehr gewährleistet. Ebenso, wenn sich Fenster nur teilweise öffnen lassen. In diesem Fall kann eine Lüftung nur mit einer RLT-Anlage realisiert werden. Eine ausschließliche Fensterlüftung halten die Autoren zukünftig auch in Anbetracht der Klimaschutzziele nicht für zielführend.
Über den Arbeitskreis Klimatechnik
Der Arbeitskreis Klimatechnik befasst sich mit der Ausbildung junger TGA-Ingenieure (Technische-Gebäude-Ausrüstung) an deutschen Hochschulen ebenso wie mit der Bearbeitung aktueller Fragestellungen und Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Klimatechnik. Dabei werden die Lehrgebiete der Raumlufttechnik, Kältetechnik, Akustik, Brandschutztechnik, thermischen Gebäude- und Anlagensimulation sowie der Strömungssimulation diskutiert. Der mit namhaften Professorinnen und Professoren besetzte Arbeitskreis hat ein Herausgeberteam gebildet, das für diese Gebiete Fachbücher und zugehörige Aufgabenstellungen erarbeitet und veröffentlicht hat. (OB)
http://www.arbeitskreis-klimatechnik.de/index.php/lueftung-unter-pandem…