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Messezentrum Nürnberg

Einweihung vor 50 Jahren

Die Multifunktionshallen im damals neuen Stadtteil Langwasser setzten insgesamt einen innovativen Kontrapunkt zum bis dahin städtebaulich vor allem wegen seiner Altstadt bekannten Nürnberg. Als Messegesellschaft feiert die heutige Nürnberg Messe GmbH erst am 5. April 2024 ihren 50. Geburtstag.

Das neue Messegelände in unmittelbarer Umgebung von Kongresshalle, Zeppelinfeld und dem Ensemble des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes der NSDAP steht gleichzeitig auch für die heutige Verantwortung der fränkischen Messegesellschaft. Angesichts der vielen internationalen Begegnungen im Rahmen von Messen und Kongressen an dieser Stelle seit 1973 konnte wohl kaum ein besserer Platz gefunden werden, der die weltoffene, wirtschaftsstarke und damit völkerverbindende Seite der Stadt Nürnberg unterstreicht.

Spielwarenmesse gab den Takt vor

Treibende Kraft für die Entscheidung, ein neues Messegelände in Nürnberg zu errichten, war Ende der 1960er-Jahre die Entwicklung der Internationalen Spielwarenmesse. Die spätere Leitmesse fand bereits 1950 erstmals in Nürnberg statt, das eine langjährige Spielwarentradition hat. Trotz immer neuer Erweiterungsbauten am ursprünglichen Standort herrschte ständig Platznot. Neben der Spielwarenbranche veranstaltete zudem die AFAG (Arbeitsgemeinschaft für Messen und Ausstellungen GmbH) seit 1952 auf diesem Gelände Fach- und Publikumsmessen.

Austragungsort war die „alte Messe“ unweit des Nürnberger Stadtparks mit dem 1923 als Börsengebäude des Nürnberger Bundes eröffneten „Wieselerhaus“. Dieser, 1901 als Zusammenschluss von Einzelhändlern der Bereiche Glas, Porzellan und Luxusgüter gegründet, hielt dort bereits in den 1920er-Jahren seine Warenausstellungen als „Einkaufsbörsen“ ab.

Entscheidende Weichen für den Messestandort Nürnberg

Im Februar 1969 stimmte der Nürnberger Stadtrats dafür, sich mit dem Bau eines neuen Messezentrums zu befassen, das die erfolgreiche Spielwarenmesse in Nürnberg halten sollte und Potenzial für das Ansiedeln neuer Messen bot. Die Wahl fiel auf das Areal des heutigen Messezentrums. Die gute Verkehrsanbindung zur Autobahn wie sowie in Richtung der Innenstadt waren hier von Vorteil, die U-Bahn in Richtung des neu entstehenden Stadtteils Langwasser befand sich bereits seit 1967 im Bau und wurde am 1. März 1972 als U-Bahnhof Langwasser-Süd in Betrieb genommen, zudem standen ausreichend Flächen für Parkplätze zur Verfügung.

Am 4. Februar 1970 beschloss der Stadtrat, für diesen Standort konkrete Planungen für ein neues Messezentrum aufzunehmen. Am 17. Februar 1971 übernahm die Messehallen GmbH als städtische Tochtergesellschaft gemeinsam mit der damaligen Spielwarenmesse eGmbH – die 1972 wieder ausstieg - die Trägerschaft des neuen Messe­zentrums. Am 16. Juni 1971 beschloss der Stadtrat den ersten Bau­abschnitt, der Spatenstich erfolgt am 20. September 1971.

Erfolgreiche Feuertaufe

Das neue Messezentrum wurde nach nur knapp 16 Monaten Bauzeit und mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Mio. DM schließlich am 10. Januar 1973 durch Nürnbergs damaligen Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter eröffnet. Nun standen rund 60.000 m² Ausstellungsfläche in zehn Hallen sowie umfangreiche Service- und Freiflächen zur Verfügung. Der zweite Bauabschnitt mit einer Erweiterung um 20.000 m² Hallenfläche sowie einer Mehrzweckhalle folgten bald.

Ausblick: 50. Geburtstag der NürnbergMesse 2024

Der organisatorische Startschuss für das Nürnberger Messewesen, wie es noch heute aufgestellt ist, fällt allerdings erst 1974. Die Stadt Nürnberg gründete nämlich zu diesem Zeitpunkt die „Nürnberger Messe- und Ausstellungsgesellschaft“ als Rechtsnachfolgerin der Messehallen GmbH. Mit der Eintragung ins Handelsregister zum 5. April 1974 war die NürnbergMesse GmbH geboren.

Heute gehört die NürnbergMesse zu den 15 größten Messegesellschaften weltweit. Das Messezentrum Nürnberg umfasst heute 16 Aus­stellungshallen mit insgesamt rund 180.000 m² Ausstellungsfläche und 50.000 m² Freifläche. Dazu gehört auch das NürnbergConvention Center (NCC), das Raum für Kongresse und Corporate Events mit bis zu 12.800 Besuchern bietet. In der „Frankenhalle“ finden bei Festver­anstaltungen und Fernsehshows bis zu 5000 Besucher Platz.jk

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