Bei einer derartigen Fülle von Vorträgen, die in fünf parallelen Arbeitsabteilungen gehalten wurden, kann hier nur auf wenige ausgewählte Themen Bezug genommen werden, besonders auf die mit den Kältemitteln in Verbindung stehenden, die der Berichterstatter selbst verfolgt hat. Es wird bald die CD mit den kompletten Vorträgen von der DKV-Geschäftsstelle geben, dann kann sich jeder Interessierte selbst darein vertiefen.
Entwicklung neuer Kältemittel driftet beängstigend auseinander
Die Entwicklung neuer Kältemittel driftet in der Phase des Suchens und Probierens beängstigend auseinander. Es bleibt zu hoffen, dass die Konsolidierungsphase, in der sich wieder ein nicht zu breites Standardsortiment herausbildet, bald einsetzt. Kein Installationsbetrieb kann die gegenwärtige Vielfalt der Stoffe praktisch beherrschen.
Ganz ohne Öl arbeitet die Kälteanlage, die Wasser als Kältemittel benutzt. Jürgen Süß, der Moderator der AA II.2, sprach darüber in der AA III und stellte die entsprechende Entwicklung der Efficient Energy GmbH vor. Damit wird der direkte GWP-Wert Null und der indirekte Wert wird vor allem sowohl durch die Nutzung des Wassers als Kältemittel als auch als Kälteträger geringer als gewöhnlich. Die Temperaturdifferenzen auf der kalten und der warmen Seite werden dadurch kleiner als 1 K und zum Kühlwasser hin betragen sie etwa 4 bis 5 K. Erreicht wird das mit einem zweistufigen Turboverdichter, der mittels hochfester Kunststofflaufräder mit Umfangsgeschwindigkeiten bis 600 m/s und Drehzahlen bis 100 000 U/min Kälteleistungen bis 60 kW erreichen kann. Die COP-Werte für Frankfurt liegen bei Wasserspreizungen auf der kalten Seite von 7/12 bis 16/22 °C von 12 bis 26. Der Technologieschritt für diese Lösung ist getan, nun folgt der große Schritt der Überleitung in die Fertigung und Anwendung.
R 744 schon länger reanimiert
Das R 744 als natürliches Kältemittel ist schon länger reanimiert und die praktische Anwendung führt immer wieder zu verbessernden Neuerungen. Dazu gab es mehrere Beiträge.
Sicherheitsaspekte bei brennbaren Kältemitteln
Peter Rölling von der ILK Dresden gGmbH berichtete über die Entwicklung eines Minichannel-Verdampfers für einen Wäschetrockner, der mit R 290 als Kältemittel arbeitet und 3 kW Kälteleistung erbringt. Diese Entwicklung war dem Ziel untergeordnet, eine Kältemittelfüllmenge unter 150 g zu erreichen, um die Bedingungen für die allgemeine Aufstellung zu erfüllen. Im Ergebnis entstand ein kreisrunder Verdampfer aus MPE-Profilen, der zu einer Füllmenge für das Gerät von 135 g führte. Die Kältemittelverteilung erfolgte mit acht Kapillaren und die Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera zeigen eine gute gleichmäßige Beaufschlagung aller Bereiche des Verdampfers.
Natürlich gehört zu dieser Thematik vorrangig auch der Vortrag von Andrea Voigt, EPEE in Brüssel, die über die neue F-Gase-Verordnung 517/2014 als einer Revolution für die Branche sprach. Sie stellte die Brisanz dieser Verordnung an den Anfang ihrer Ausführungen, betonte die Vorreiterrolle Europas im Ringen um weltweite Nachahmung und warb für ein Gelingen des Phase-Down in der angestrebten Zeit. Wir haben alle Trümpfe in der Hand jetzt heißt es, sie richtig auszuspielen. Und dann folgten in ihrem Vortrag die wichtigsten Punkte der Verordnung. Darüber wissen aber alle Kältetechniker inzwischen ausreichend Bescheid. UA