Die Präsidenten-Neuwahl war bereits anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung am 18. Mai in Bonn turnusmäßig vorgesehen, konnte jedoch wegen Beschlussunfähigkeit der Versammlung nicht durchgeführt werden. Damals galt noch die Zehn-Prozent-Anwesenheitsklausel, die mit der Mehrheit der anwesenden Mitglieder in Bonn gekippt wurde. Inzwischen wurde die Beschlussfähigkeit mit der Mehrheit der anwesenden Mitglieder vom Amtsgericht Bonn bestätigt und eingetragen.
Gleichzeitig konnten in Kassel nun die Jahresrechnung 2011 (bei einer Enthaltung) genehmigt und das Präsidium entlastet werden. Auch der Haushaltsplan 2013 wurde von der Versammlung (einstimmig) genehmigt.
Neue Transparenz bei VDKF-BIV-Kooperation: „Wir haben keine Denkverbote!“
Bereits mit Spannung erwartet, befasste sich die Versammlung anschließend mit der künftigen Zusammenarbeit von VDKF und BIV. Steffen Klein vom Landesverband Baden-Württemberg legte den Anwesenden offen, was die Arbeitsgruppen aus Delegierten des BIV und des VDKF in den vergangenen zwei Jahren an Fortschritten in dieser Angelegenheit bewerkstelligt haben. Aber auch auf Rückschritte und Stillstände wurde verwiesen. Die Ergebnisse der Arbeitskreise sind auch auf der Homepage des VDKF nachzulesen. „Die Vertreter beider Verbände hatten zu Beginn der Arbeitskreise vereinbart, dass alle möglichen Kooperationsmodelle offen und ohne Denkverbote auf den Tisch kommen können“, so Klein.
Der neu gewählte Präsident Zaremski ergriff ebenfalls das Wort und präsentierte eine Alternative zwischen einem kompletten Neuanfang und einem Kooperationsmodell. Außerdem sei für ihn eine gemeinsame Beteiligung von VDKF und BIV an der IKK GmbH vorstellbar. Eine gemeinsame Vermarktung des LEC Leakage & Energy Control-Systems werde bereits in die Gänge gebracht. Die Rahmenbedingungen werden derzeit festgelegt. Der Technische Geschäftsführer des BIV, Peter Bachmann, wird auf Seiten des BIV das Projekt betreuen. Offen ist für Zaremski hingegen noch die Positionierung des VDKF im ZVKKW.
BIV-Vorschlag: Neuer Verband mit gemeinsamer Satzung
In seinem Schlussbeitrag begrüßte der als Gast anwesende Bundesinnungsmeister, Heribert Baumeister, die in beiden Verbänden „sehr stark vorhandene Bereitschaft zur Kooperation“. Er schlug vor, dass sich aus beiden Verbänden in einem 1. Schritt jeweils zwei bis drei kreative Köpfe unter Hinzuziehung eines externen Verwaltungsrechtlers zusammensetzen, um eine neue gemeinsame Satzung auszuarbeiten mit dem Ziel, einen neuen Verband mit einem neuen Namen zu gründen. Als Kernsatz schlug Baumeister vor: „Der XXX-Verband Kälte-Klima ist Bundesinnungsverband nach der Handwerksordnung. Als Standesorganisation hat er die Interessen seiner Mitgliedshandwerke wahrzunehmen und die angeschlossenen Landesinnungs- und Fachverbände in der Erfüllung ihrer gesetzlichen und satzungsgemäßen Aufgaben zu unterstützen.“
Der 2. Schritt könnte wie folgt aussehen:
- Vorstellung der neuen Satzung auf den Mitgliederversammlungen von BIV und VDKF
- Beschluss zur neuen Satzung
- Genehmigung der Satzung durch das BMWi
- Wahl eines neuen Vorstandes / Präsidiums gemäß neuer Satzung
- Zusammenführung der Geschäftsstellen
- Bildung einer Kommission „Haushalt“
- Festlegung der Beiträge
- Aufstellen eines Haushaltsplanes
- Start des „neuen“ Verbands
Vorteile für die Mitglieder:
- kompletter Neuanfang
- eine Stimme für das Kälte-Klima Handwerk
- starke Position des Fachbereichs Handwerk im ZVKKW
- Nutzung der Synergien, Doppelarbeit vermeiden
- Ausbau der Stärken beider Verbände
- Kostenreduzierung gegenüber heutiger Doppelmitgliedschaft
Der BIV-Vorstand wird sich, wenn dieser Versuch scheitert, nicht weiter mit dem Thema beschäftigen, so Baumeister abschließend.
Zu den gemeinsamen Aktivitäten, die derzeit bereits angegangen werden, gehört beispielsweise, dass der VDKF in der Ausgabe 2013 des Branchenbuchs (Erscheinungsdatum zur Chillventa 2012) einen Artikel in eigener Sache einstellt. Außerdem werden die VDKF-Mitglieder im Branchenbuch aufgeführt. Es besteht die Absicht, das Branchenbuch 2014 ff. gemeinsam herauszugeben. Im Gegenzug bekommt der BIV die Möglichkeit, Artikel in die Verbandszeitschrift „VDKF Information“ einzustellen.
Alle drei Beiträge zur künftigen Zusammenarbeit zwischen VDKF und BIV wurden von den Mitgliedern als „sehr konstruktiv und informativ“ bewertet. Wie es allerdings jetzt weitergehen soll, wurde an jenem Samstagnachmittag nicht mehr diskutiert. Jetzt sind die aktiven Mitglieder beider Verbände gefordert, die Dinge in den kommenden Monaten zielorientiert voranzutreiben. S I -