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MesseNachlese

Die Richtung ist klar: Chillventa auf Kurs

Die diesjährige Chillventa konnte sich wieder mit Rekordmeldungen verabschieden. Und es ist tatsächlich eine Messe mit vielen Neuerungen, von kleinen Maßnahmen an bestehenden Produkten bis zu ganz großen Highlights. Die meisten Besucher kamen auf ihre Kosten und konnten zufrieden die Rückreise antreten. Allen voran natürlich die Anbieter ihrer Erzeugnisse, die Verkäufer und Produktmanager, die ihre Kunden trafen und neue Kunden gewinnen konnten. Ähnlich interessiert waren die Einkäufer, die sich mit ihren Stammlieferanten beraten konnten und nach Neuerungen und Verbesserungen unter strengen Kostengesichtspunkten Ausschau halten konnten und die neue Lieferantenbeziehungen aufzubauen begannen. Aber auch die Entwickler der Produkte, der Geräte und Anlagen, die sich sowohl als Vertreter ihrer Unternehmen an den entsprechenden Ständen als auch zur Information über Tendenzen der Entwicklung und über schon entwickelte neue Erzeugnisse informierten.

Zwei wichtige Richtungen erkennbar

Allgemein kann eingeschätzt werden, dass zwei wichtige Richtungen erkennbar waren. Ganz vorn steht die Kältemittelfrage, nachdem seit zwei Jahren die neue F-Gase-Verordnung 517/2014 der EU in Kraft ist. Bei den Kältemittelherstellern und den Nutzern, das sind sowohl die Hersteller der Geräte und Anlagen als auch deren Kunden, eine Bewegung zur Nutzung von Kältemitteln mit geringem Treibhauspotenzial in Gang gekom-men ist. Aber das ist nicht unproblematisch.

Die zweite Entwicklungsrichtung wird von der Ökodesign-Richtlinie 2015/1095 geprägt, mit der feste Vorgaben für den Energieverbrauch bzw. für die Effektivität kälte- und klimatechnischer Erzeugnisse in zwei Etappen zu erfüllen sind. Auch hier ist eine Anzahl von Herstellern schon dabei zu belegen, dass sie die erste Etappe erfüllen und für die erhöhten Werte der zweiten Etappe gut gerüstet sind.

Kältemittel

Die Kältemittelsituation ist geprägt von dem Bestreben, die Zielstellungen der EU-Regulierung zu erfüllen, d. h. die Ziele zu erreichen und zu überbieten. Im Jahre 2030 dürfen nur noch solche Kältemittel eingesetzt werden, die mit ihrem GWP-Wert in der Summe nur noch 21 Prozent vom 2015er-Wert erreichen. Das ist auf zwei Wegen möglich, nämlich einerseits durch die Verwendung von den als natürliche Stoffe bezeichneten Kältemitteln wie Ammoniak R717, Propan R290, Kohlenstoffdioxid R744, Wasser R718 und Luft R729. Zumindest die ersten drei spielen eine große Rolle dabei und ihr GWP-Wert liegt bei 0 bis 3. Andererseits sind die Hersteller von synthetischen Kältemitteln bemüht, möglichst neue Einstoffkältemittel zu kreieren oder Gemische herzustellen, die in ihren Eigenschaften den abzulösenden Kältemitteln weitgehend entsprechen. Die beiden wichtigsten neuen Kältemittel sind R1234yf und 1234ze(E), die ein Treibhauspotenzial von unter 1 aufweisen, die aber nicht generell als Ersatz in Betracht kommen und die in der Sicherheitskategorie A2L der EN 378 eingestuft sind. Dazu kommt als Einstoffprodukt R32, mit einem GWP von 677 mit ebenfalls A2L-Einstufung. In der Folge wurden Gemische entwickelt, bei denen diese Stoffe eine wesentliche Rolle spielen, die entweder nicht brennbar sind oder die den abzulösenden Stoffen besser entsprechen als die Einstoffkältemittel oder beides. Dabei ist im Wettbewerb der Firmen eine Vielfalt an neuen Stoffen entstanden, was in der Praxis zu vielen Problemen führt, indem nicht jeder Anwender die gleichen Stoffe für einen bestimmten Einsatzfall wählt und dadurch viel Unsicherheit entsteht. Auch ist es für die Betreiber und die Installateure aus praktischen Erwägungen heraus notwendig, sich auf eine Höchst-zahl der neuen Kältemittel zu beschränken.

Chemours hat auf der Chillventa wiederum neue Stoffe vorgestellt, die diese Vielfalt noch erhöhen, die aber langfristig auch dazu beitragen könnten, zu einer Bereinigung zu kommen. Das ist XL55 (R452B), das als A2L-Stoff als Ersatz für R410A gelten kann. Sein GWP beträgt 650 und ist damit nur noch 34 Prozent von R410A. Der zweite neue Stoff XL41 (R454B) mit GWP von nur 422 kommt für ähnliche Anwendungen in Betracht. Der wichtigste neue Stoff könnte XL20 (R454C) sein, der mit einem GWP von nur 144 das bisherige und zuerst vom Verbot betroffene R404A ablösen könnte. Die bisher für diese Ablösung bekannt gewordenen Alternativen liegen mit ihren Eigenschaften weiter weg als XL20, aber der Nachteil der A2L-Einstufung wirkt leider hemmend. Der Temperaturgleit von 6 K dürfte dagegen kein Hemmnis sein. Allgemein wird erwartet, dass in Kürze die neue EN 378 erscheint, die für die A2L-Kältemittel durch wesentlich größere praktische Grenzwerte“ eine sicherheitstechnische Erleichterung bringen wird. Damit wird zumindest im kleinen und mittleren Leistungsbereich der Einsatz dieser Stoffe erleichtert und im größeren Leistungsbereich liegen ausreichend Erfahrungen mit R717 vor, das sogar eine B2L-Einstufung hat.

Die Kältemittel R290 und R744 haben einsatzmäßig ihre Bewährungsprobe zwar hinter sich und sie könnten in vielen Fällen bisherige Lösungen ersetzen, aber die A3-Einstufung von R290 und der hohe Druck von über 100 bar bei der transkritischen Anwendung von R744 stellen oft Hindernisse dar. Bei R744 ist festzustellen, dass die Herstellungskosten der Anlagen, und damit die Preise, wegen der Drucklage und zusätzlicher Kreislaufkomponenten für vergleichbare Kälteleistungen noch höher sind als für die konventionellen Kältemittel. Trotzdem konnte man auf der Chillventa die Tendenz erkennen, dass viele namhafte Hersteller Komponenten und Anlagen im Programm haben und diese offensiv anbieten. Es wird hinsichtlich der optimistischen Variante erwartet, dass die synthetischen Kältemittel und ihre Gemische Übergangskältemittel bleiben und in einem Zeitraum von zehn oder mehr Jahren R290 und R744 dominieren werden. Bei Emerson findet sich dazu eine Tabelle mit der optimistischen Zehnjahresfrist dafür.

Verdichter

Bitzer als einer der führenden Verdichterhersteller hat viele Produkte für die neuen HFO-basierten Kältemittel freigegeben (siehe Messeneuheiten ab Seite 46). Bemerkenswert ist die nächste Generation für transkritische R744-Anwendungen, die gekennzeichnet ist durch den Einsatz von Direktanlauf-Permanentmagnetmotoren als sehr fortschrittlicher Antriebstechnik, die auch am Frequenzumrichter betrieben werden können, durch die Anwendung der nahezu stufenlosen Leistungsregelung CRII bei fester Drehzahl und durch Ergänzung der Baureihe durch 6-Zylinder-Verdichter.

Bei Emerson Climate Technologies war die Messepräsentation darauf gerichtet, die Erzeugnisse anwenderorientiert zu präsentieren. Ein wesentlicher Fortschritt wurde mit den Scrollverdichtern für R290 erreicht, indem der bisherige Leistungsbereich um drei Baugrößen im unteren und vier Größen im oberen Bereich ergänzt wurde, sodass nun bei 10/45 °C Verdichter von 1,7 bis 21,5 kW Kälteleistung verfügbar sind. Das wird für viele Anwender sehr erfreulich sein.

Zu dieser Baureihenerweiterung kommen zwei drehzahlstellbare Größen hinzu, die zwischen 30 und 117 Hz betrieben werden können. Damit sind die Verbunde mit einem Festdrehzahlverdichter und einem drehzahlstellbaren Verdichter besonders günstig zu kombinieren. Bei den drehzahlstellbaren Verdichtern für R410A im gleichen Drehzahlbereich stehen fünf Größen zur Verfügung, die auch in Verbundkombinationen als Tandem und Trio geliefert werden können. Die R744-Scrollverdichter für subkritische Anlagen wurden um zwei Digital-Modelle ergänzt, mit denen eine Leistungsanpassung von 100 bis 10 Prozent möglich ist. Auch bei anderen Herstellern wird auf die Kältemittel mit geringem GWP orientiert. Die Officine Mario Dorin S.p.A. zeigt als Neuheit einen 6-Zylinder-Verdichter für transkritische R744-Anwendungen, der mit einem Hubvolumenstrom von fast 100 m³/h der größte am Markt sein soll.

Bei GEA  Refrigeration dominierten die großen Leistungen mit dem Kältemittel R717. Da gibt es keine Probleme mit der F-Gase-Regulierung. Die großen Kolbenverdichter bis zu zehn Zylindern und Leistungen bis über 1 000 kW behaupten sich neben den Schraubenverdichtern aus gleichem Hause aufgrund ihrer teilweise besseren Gütegrade und weiteren Einsatzgrenzen. Aber auch bei den kleinen Leistungen mit Verdichtern von GEA Bock geht der Weg zur Anwendung von R717. Beim Kältemittel R744 hat das Unternehmen kaum Probleme, gehört es doch zu den Pionieren mit diesem Kältemittel.

Die Trennhaubenverdichter der Frigopol-Kälteanlagen GmbH sind von vornherein für die Kältemittel R717 und R732 geeignet und werden immer wieder dafür angeboten. Und sie funktionieren auch mit allen anderen Kältemitteln außer R744, offiziell sind sie für das Gemisch R449A freigegeben.

Zu den Verdichtern gehören auch die Ventile und Regelungen. Die Hoerbiger Ventilwerke haben einen mechanischen Leistungsregler für R744-Verdichter entwickelt, der ähnlich wie der beschriebene Bitzer-Regler durch Taktung im kurzen Zeittakt eine nahezu stufenlose Regelung ermöglicht. Auf einem Frascold-Verdichter war dieser Regler am Stand von Teko zu sehen.

Verflüssiger- und Kältesätze

Bei Bitzer sind die weiterentwickelten Verflüssigungssätze LHV5E und -7E zu erwähnen, die mit den Ecoline-Varispeed-Hubkolbenverdichtern bestückt und analog zu den Verdichtern für mehrere neue Kältemittelgemische verfügbar sind. Sie entsprechen den Ökodesign-Anforderungen schon für die ab 2018 geltende zweite Anforderungsstufe und durch ihre Konstruktion benötigen sie geringere Kältemittelfüllmengen als die Vorgänger.

Teko verfügt über ein breites Spektrum an Verflüssigungs- und Kältesätzen und betätigt sich auf dem Gebiet der Geräte mit R744 schon lange Jahre. Sowohl Booster-Anlagen als auch Kaskaden mit R134a sind auf dem Markt. Auf der Messe wurde u. a. ein R744-Booster-Kältesatz der Baureihe RoxstaCube gezeigt, der sich durch eine geringe Aufstellfläche auszeichnet. Er hat auf einer Euro-Palette Platz und kann mit oder ohne Verkleidung und für Innen- und Außenaufstellung geliefert werden. Die Leistungen betragen im Normalkühlbereich mit ein bis drei transkritischen Verdichtern bis 80 kW und im Tiefkühlbereich mit einem subkritischen Verdichter bis 8 kW. Sie arbeiten je nach Konfiguration vom TK-Bereich bis zum Wärmepumpenbereich. Die Regelung wird von Wurm bereitgestellt.

Ebenfalls mit einem umfangreichen Kälte- und Verflüssigersatzprogramm war die compact Kältetechnik auf der Messe. Die gezeigten Geräte waren für die herkömmlichen Kältemittel, für R717, R744 und R290, geeignet. Eine R744-Booster-Kälteanlage wurde gezeigt, die im TK-Bereich bei 34 °C eine Kälteleistung von 3,4 kW erbringt und im NK-Bereich von 73,3 kW. Die Stillstandskühlung erfolgt mit einem kleinen R290-Kühler mit einer Leistung von 460 W bei 10/32 °C.

Die Advansor A/S arbeitet schon lange mit dem Kältemittel R744 und war auch auf der Chillventa wieder mit neuen Geräten vertreten. Die Booster-Anlagen dieses Unternehmens mit Kälteleistungen im NK-Bereich bis 360 kW und im TK-Bereich bis 70 kW können mit frequenzgeregelten Verdichtern ausgeführt werden, ebenso ist die Wärmerückgewinnung eine Option. Die Innenaufstellung ohne Verkleidung und die Außenaufstellung im wetterfesten Gehäuse sind weitere Varianten.

Rochhausen Kältesysteme fertigt Verflüssigungssätze und Kältesätze im Leistungsbereich der Gewerbekühlung. Auf der Chillventa stand die Anwendung des Kältemittels R290 bei den verschiedenen Geräten im Mittelpunkt. Ein luftgekühlter Verflüssigungssatz für die konventionellen Kältemittel, der auf der Chillventa 2014 gezeigt worden war, wurde zum Kaltwassersatz in zwei Leistungsgrößen mit R290 für Leistungen von 6,5 und 8,0 kW bei +10 °C Verdampfungstemperatur und 32 °C Umgebungstemperatur weiterentwickelt. Der Kaltwasser- bzw Solespeicher befindet sich unter dem Verflüssigersatz und die Pumpe ist im Maschinenfach integriert.

Wasser als Kältemittel

Wasser als Kältemittel ist in Ad- und Absorptionskälteanlagen eine übliche, verbreitete Anwendung. In Kompressionskältemaschinen ist es aber eine Rarität, was trotz der guten Umwelteigenschaften vor allem daran liegt, dass sein Siedepunkt bei Normaldruck bei 100 °C liegt. Um Wasser bei Temperaturen wenig über 0 °C zum Sieden zu bringen, muss sein Druck im Vakuum auf 10 bis 100 mbar abgesenkt werden. Damit steigen die Volumenströme stark an und zur Bewältigung des erforderlichen Druckverhältnisses sind ein- oder auch zweistufige Turboverdichter mit sehr hoher Drehzahl erforderlich. Die bisher praktisch realisierten Leistungen liegen im MW-Bereich. Nun war die efficient energy GmbH zum zweiten Mal mit einer Wasseranlage für 35-kW-Kälteleistung auf der Chillventa und nach langer und umfangreicher Entwicklungsarbeit hat auch die Serienproduktion begonnen. Dabei ist das Wasser im Prozess gleichzeitig das Wasser im Nutzkreis, wodurch der Verdampfer entfallen kann. Der kleine Turboverdichter rotiert mit 90 000 U/min und die optimale Kaltwassertemperatur liegt bei 18 bis 20 °C. Der Messestand war aufgrund des großen Interesses dieses neuartigen Kältesatzes stark umlagert und die Vertreter des Unternehmens hatten gut zu tun, die Einzelheiten zu erläutern.

Das Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden (ILK) war auf seinem Messestand mit ebenfalls einer Wasseranwendung vertreten. Dabei handelt es sich um die Erzeugung von Flüssigeis zur Kälteversorgung. Flüssigeis mit Eisanteilen bis ca. 50 Prozent ist gut pumpbar und wegen seiner großen spezifischen Wärme ein idealer Kälteträger, zumal es bei der Wärmeaufnahme seine Temperatur auf dem Strömungsweg nicht verändert. Das Eis wird dabei nicht mechanisch von einem Gefrierzylinder abgeschabt, wie meist üblich, sondern durch Absaugen des im Unterdruck verdunstenden Wassers mit nachfolgender Rückkondensation im Absaugbehälter erzeugt. Auf dem Messestand war ein Glasrohr installiert, in dem man das Strömen des eisbeladenen Wassers verfolgen konnte.

Und was es sonst noch gab

Zum guten Funktionieren eines Kältekreislaufes gehören außer den Grundkomponenten Verdichter, Wärmeübertrager und Expansionsorgan weitere Komponenten, die (je nach Bedarf) zusätzlich verwendet werden. Allen voran ist das die Anlagenregelung und -steuerung, von der hier nicht gesondert berichtet werden soll. Das wäre ein ganzer Bericht für sich. Aber zwei Produkte sollen noch genannt werden.

Die Kriwan Industrie-Elektronik GmbH, die sich umfangreich der Überwachung von Verdichtern widmet, zeigte einen weiterentwickelten Ölspiegelregulator INT280 für Verdichter, der sich durch eine kompakte Bauweise auszeichnet, sodass es bei Anwendung in beengten Platzverhältnissen, wie bei Verbundanlagen, keine Schwierigkeiten mit der Positionierung gibt. Der Algorithmus des Reglers ist zudem so programmiert, dass er sein Nachfüllverhalten an die echten Bedürfnisse anpasst. Damit werden zu viele und zu kurze Zyklen vermieden. Sobald ausreichend Öl vorhanden ist, wird das Nachfüllen beendet. Das Gerät besitzt keine beweglichen Teile, die Sensoren überwachen sich selbst und Messfehler durch unterschiedliche Ölviskositäten sind ausgeschlossen. Eine weitere Besonderheit ist von ClimaCheck  A/B, die ein Gerät gleichen Namens anbietet. Das Gerät soll es ermöglichen, die energetischen Parameter mittels zehn Sensoren zu erfassen und aus der Auswertung der Messung den Zustand der Anlage im Verhältnis zu deren Soll-Zustand zu beurteilen. Damit ist es möglich, bei Ab-weichungen einzugreifen und den Soll-Zustand durch Wartung, Reparatur oder Einstellung wieder herzustellen. Dieses Verfahren ersetzt keine Leistungsbestimmung nach den Normbedingungen, aber die Beurteilung ein- und derselben Anlage bei gleichen Betriebsbedingungen zu unterschiedlichen Zeiten ist damit gut möglich. UA

Der Nachwuchs trifft sich am KK-Stand

Der Erfolg der KK-Facebook-Gruppe schlägt sich auch auf die Zahl der jungen Besucher am KK-Stand nieder. Rund 1 000 Nachwuchs-Kälten haben sich neben vielen alten Hasen“ während der drei Messetage dort getroffen, Cocktails genossen, kennen- gelernt und ausgetauscht.

Interessanterweise ging es den jungen Kälteanlagenbauern aber nicht nur um die Cocktails, das Gewinnspiel oder das KK-Shirt Möge die Kälte mit Dir sein“. Es ging in vielen Gesprächen um rein fachliche Inhalte. Einige Besucher sprachen von der neuen Technik, die sie auf der Messe gesehen haben. Positiv, aber auch kritisch. Viele tauschten kompetent und sachlich Meinungen und praktische Lösungen aus und lebhaft diskutierten. Auch die KK-Angebote kamen gut an. Das Interesse der jungen Kälteanlagenbauer an fachlichen Medien sowie an Informationen aus der Branche ist groß und es konnte erneut einen Rekord“ an Probeabos verbucht werden. Ob der Rekord Anzahl der getrunkenen Cocktails“ auch gebrochen wurde, ist leider nicht mehr nachzuvollziehen. Über 450 Cocktails gingen diesmal über den Bartresen.

KK-Führungen überlaufen

Am zweiten und dritten Messetag lud die KK-Redaktion zur Führung ein. Das Thema der ersten Führung lautete Kälte“, das der zweiten Klima“. Insgesamt haben sich rund 60  Teilnehmer angemeldet. Manche von ihnen haben beide Führungen mitgemacht. Während die Klimaführung relativ gemütlich lief, hatte KK-Redakteur Dirk Rehfeld als Führer der 48-Personen-Gruppe der ersten Führung ganz schön was zu tun.

Durch die heiligen Hallen

Um 12:30 Uhr trafen die Führungsteilnehmer“ am KK-Stand ein. Eine Schlange hat sich gebildet, als die von der NürnbergMesse zur Verfügung gestellten Headsets ausgeteilt wurden. Auch hier sah man wieder, wie diszipliniert die jungen Anlagenbauer sind. Mit den 48 verkabelten Jungs ging es dann auf den ersten von sechs Messeständen: Beijer Ref.

Martin Haug, Geschäftsführer von Beijer Ref, stellte in seinem Vortrag die Unternehmensgruppe vor. Zudem kristallisierte er die Zwei-Jahres-Gewährleistung auf allen Produkten heraus, die auf bis zu fünf Jahre erweiterbar ist, und erklärte den Reparaturkostenschlüssel für Gewährleistungen. Viel Wert legte er darauf, dass es bei Kältemitteln bei Beijer Ref keine Flaschenmiete, sondern nur einen Pfand bzw. eine Kaution gibt.

Christian Bremer, Geschäftsführer der Condair GmbH, referierte über energieeffiziente, softwaregestützte Auslegung einer indirekten Verdunstungskühlung. Holger Lasch, Application Manager der Condair GmbH, berichtete über Wärmerückgewinnung bei gasbetriebenen Dampf-Luftbefeuchtern. Der dritte Condair-Referent war Klaus Achenbach, Application Manager. Er informierte über die neuen Luftentfeuchter und Adsorptionstrockner, die Condair ab sofort im Sortiment führt.

Michael Suhre, Leiter Produktmanagement bei Eckelmann, erläuterte elektronische Steuerungen für alle Regelungsaspekte rund um die Supermarktkälte, inklusive Wärmerückgewinnung und Remote-Monitoring/Alarmierungs-Software. Zudem ging es um die Geschichte des Unternehmens und unter anderem um die Steuerung von mehreren Parallelverdichtern bei CO2-Verbundanlagen.

Andre Knabke, Produktmanager Kältemittel bei der Westfalen AG, erläuterte in seinem Vortrag das Konzept des Messestandes. Darunter das umfangreiche Sortiment innovativer Produkte mit niedrigeren GWP-Werten. Er berichtete auch zum Thema Kältemittel-Aufarbeitung, die ökologischste Lösung für gebrauchte Kältemittel. Beratung und Services – von der F-Gase-Verordnung bis zu neuen Kältemittellösungen – wurden ebenfalls angesprochen. Abschließend ging Knabke auf Thermotract, Wärmerückgewinnung von Kältemaschinen ohne Investitionskosten des Kunden ein.

Uwe Sprengart von Panasonic thematisierte in seinem Vortrag eine integrierte Lösung zur Steuerung der Klimatechnik und zum Gebäudemanagement. Er erklärte die drahtlose Interface-Lösung, die eine serielle Kommunikation der Gebäudemanagementsysteme und Raumcontroller von Schneider Electronics mit den VRF-Klimageräten von Panasonic auf Basis des ZigBee Protokolls ermöglicht.

Stephan Bachmann, Teamleader Technical Support CER bei Danfoss, sprach über das Standkonzept und über das Smart-Store-Konzept. Des Weiteren referierte Bachmann über Komplettverflüssigungssätze mit und ohne drehzahlregelbare Verdichter sowie über den Geburtstag des T2-Ventils. Ein weiteres Produkt war das elektronische Expansionsventil Colibri mit neuem Regler. Im Rahmen des Vortrags erklärte er auch die Kurzversion der Niveausonde AKS4100, die neue große ICF-Ventilstation, den großen CCMT und die CO2-Multi-Ejectoren.

Patrick Stern von ebm-papst zeigte den Teilnehmern unter anderem den AxiBlade. Der AxiBlade ist der Inbegriff einer ganzheitlichen Lösung. Ausgehend von einem modularen Konzept arbeiten die Axialventilatoren mit einem Wirkungsgradoptimum von bis zu 54 Prozent. Dazu werden die Geräusche spürbar reduziert. Neben den neuen Bestmarken bei Effizienz und Geräuschverhalten haben unsere Kunden, also die Hersteller von Klima- und Kälteanlagen, zusätzlich auch ungeahnte Freiheiten beim Produktdesign“, sagte Stern.

Andreas Peselmann, Emerson, hat seinen Vortrag genutzt, um das Leistungsspektrum von Emerson vorzustellen. Er ging auf die Produktneuheiten ein, sprach über das Konzept des Messestands und gab Informationen über das Unternehmen weiter.

Das KK-Gewinnspiel

Auf der Chillventa hat die KK-Redaktion ein Gewinnspiel durchgeführt. Über 220 Messebesucher haben daran teilgenommen. Nun stehen die Gewinner fest. Jeweils eine Video-Inspektionskamera von Refco, gesponsert von Fischer Kälte-Klima, haben Mirko Stakno und Sven von der Heyde gewonnen. Ein Smart Probes Kälte-Set von Testo geht an Florian von Seth. Die digitale Monteurhilfe  Testo  550 hat Maximilian Hermann gewonnen. Über einen Weiterbildungsgutschein von der Norddeutschen Kälte-Fachschule im Wert von 300 Euro darf sich Verena Römer freuen. Die drei Fachhandbücher vom VDE Verlag hat Mike Weber gewonnen. Die Umschaltknarre mit Hammerfunktion von Würth geht an Klaus Lauerer.

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