Um Punkt 10.00 Uhr begrüßen BFS-Geschäftsführer Jörg Peters und Dirk Rehfeld die Teilnehmer. Danach eröffnete Hadi Biary von Danfoss die Vortragsrunde. Sein Vortrag handelte von elektronischen Expansionsventilen für effiziente Kälteanlagen: Die Energie- und Strompreise steigen in nie geahnte Höhen. Ein oft noch ungenutztes Potenzial zur Senkung des Strombedarfs bei Kälteanlagen ist die Verdampferausnutzung. Um diese zu optimieren, sind elektrisch betätigte Expansionsventile mit den zugehörigen Überhitzungsreglern z. B. von Danfoss das Gebot der Stunde. Der Verdampfer wird mit diesen Systemen in allen Lastfällen und bei allen Umgebungstemperaturen stets genau richtig befüllt, was zu kürzeren Verdichterlaufzeiten, optimalen Verdampfungstemperaturen und somit zu deutlich geringerem Strombedarf führt.
Marius Appenzeller von der Westfalen AG sprach über die F-Gase-Verordnung: Mit dem im April veröffentlichten Vorschlag zur Änderung der Verordnung möchte die EU Kommission F-Gase noch weiter regulieren. Phase-down, Inverkehrbringungsverbote und Dichtheitsprüfungen sollen angepasst werden. Der Vorschlag zeigt, in welche Richtung sich die Branche bewegen wird.
Michael Müller von Johnson Controls machte in seinem Vortrag klar, dass sich die Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik im Umbruch befindet und ein Umdenken stattfinden muss. Der Einsatz natürlicher Kältemittel ist effizient, erprobt und sicher, es besteht seit über 100 Jahren Erfahrung. Es gibt daher keinen Grund, natürliche Kältemittel nicht einzusetzen. Bernd Hansemann vom VDE VERLAG präsentiert die KälteKlimaBibliothek. Dieses Angebot stellt der Branche das Fachwissen der Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik in digitaler Form zur Verfügung. Ob Fach- und Lehrbücher oder Nachschlagewerke, theoretische Grundlagen oder praktisches Anwenderwissen – in der KälteKlimaBibliothek ist das gesamte Spektrum enthalten. Dank einer Volltextsuche können alle Inhalte gleichzeitig durchsucht werden. Das Ergebnis ist eine Trefferliste mit den Fundstellen in allen Büchern, die in einem persönlichen Projektordner strukturiert abgelegt werden können.
Christian Clüsserath von Georg Fischer hat das Thema „Kunststoffrohrleitungen als Lösung für die indirekte Kühlung“ im Gepäck. „Durch Kunststoffrohrleitungen wie das vorisolierte PE-System +GF+ Cool-Fit System kann man effiziente, korrosionsfreie Kälterohrleitungssysteme in kürzester Zeit errichten. Die Verbindungen erfolgen einfach und sicher durch Elektroschweissmuffen. Es ist leichter als traditionelle Metallsysteme, benötigt keine Kälterohrschellen (fester + UV-beständiger PE-Außenmantel) und stellt damit niedrigere statische Anforderungen an Gebäude und Tragkonstruktionen. Die geringe Rohrrauigkeit dieser Kunststoffrohrleitungen verhindert zusätzlich das Entstehen von Ablagerungen und minimiert Druckverluste“, sagt Clüsserath.
Wichtige Tipps, die man beim Einsatz von Kühlsolen wie TIGSol N und TIGSol L beachten sollte, gab Markus Dreier von der Tyczka Industrie-Gase GmbH (TIG) in seinem Vortrag „Frost- und Rostfrei! Eigenschaften und Anwendungen von Glykol als Kühlsole in Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen“. Inhalte waren unter anderem das richtige Wasser / Glykol-Mischungsverhältnis, der korrekte Einsatz eines Refraktometers und Hinweise bei der Auslegung von Sekundärkreisläufen. „Sekundärsysteme sind eine der elegantesten Lösungen, um Anlagen, bei denen brennbare Kältemittel zum Einsatz kommen, sicherer zu betreiben. Die ‚Kälte‘ wird dabei im Primärkreislauf, z. B. in einem gesicherten und überwachten Maschinenraum, erzeugt. Im zweiten Schritt wird diese dann über den Sekundärkreislauf mithilfe der unkritischen Kühlsole zu ihrem eigentlichen Einsatzort gepumpt“, so Dreier.
Alexander Schütz von Wurm gab in seinem Vortrag die Antworten auf die Fragen, wie die Digitalisierung in der Kältetechnik gelingen kann und wie wir sie sinnvoll nutzen können. Grundlage ist die saubere Installation von Sensorik (Fühler, Drucktransmitter) und Messinstrumenten (Stromzähler). Dann ist es möglich, über kontinuierliche und automatisierte Datenauswertung anstehende Störungen zu erkennen und bei steigenden Energieverbräuchen rechtzeitig zu reagieren, bevor etwas ausfällt oder der Verbrauch zu stark steigt. Darüberhinaus wurde gezeigt wie einfach Anlagen mit der Frida App über Smartphone oder Tablet bedient werden können.
Marion Rudolph von Midea hielt zwar keinen Vortrag, stellte sich aber kompetent den Fragen der Teilnehmer, die sehr interessiert über den Produktkatalog blickten und Infomaterial forderten. Diese Gespräche zogen sich bis nach dem Grillen und endeten im PINK-Anhänger.
Grillen, Netzwerken, Bier trinken
Nach dem letzten Vortrag wird gegrillt. Es gibt diesmal Würstchen im Brot. Die Sonne gibt ihr Bestes und wir können vor dem PINK-Anhänger essen und gemeinsam den restlichen Tag verbringen. Einige verabschieden sich, andere bleiben bis 22.00 Uhr am Hänger und feiern mit uns den Tag. Es ist klasse, dass sich die Referenten auf Augenhöhe mit den Teilnehmern in lockerer Atmosphäre unterhalten. Neben den technischen Gesprächen sind auch viele Themen dabei, die eher in die private Richtung gehen. Man lernt sich kennen und jeder einzelne vergrößert sein eigenes Branchennetzwerk. DR