Der Eindruck von den beiden Arbeitsabteilungen ist durchaus verschieden. Zwischen zwei nahezu überflüssigen Darbietungen am Anfang und kurz vor dem Ende der Tagung gab es Beiträge mit Erkenntnissen, Anregungen und Mitteilungen sowohl für Wissenschaftler wie auch für Praktiker. Die Veranstaltungen waren überwiegend gut besucht, es gab auch überfüllte Vortragsräume. Eine besondere Bedeutung hatten wie immer die persönlichen Begegnungen der Teilnehmer in den Pausen. Neben persönlichen Gesprächen fanden auch viele fachliche Austausche statt, besonders wenn man sich lange nicht getroffen hatte.
Gekennzeichnet war die gesamte Tagung von der Kältemittelproblematik, die die Branche seit 2014 mit Verbots- und Phase-down-Szenarien beschäftigt. Steigende Verfügbarkeitsprobleme und Preissteigerungen sind Anregung für neue Lösungen, die oft schon über die unmittelbare Zukunft hinaus gedacht sind. Aber es ist durchaus nicht so pessimistisch zu sehen, wie es in einem Beitrag am Vorabend in der Mitgliederversammlung zum Ausdruck kam, dass die Existenz vieler Unternehmen bedroht sei. Die Fachtagung zeigte, dass an vielen Stellen erfolgreich Lösungen gefunden worden sind und weiter nach Lösungen gesucht wird.
Neuer Verdichter
Neue Kältemittel
Robert Baust
Thomas Frank
Flüssigeis und Wasserkälte
Christoph Steffan
Mathias Safarik
Florian Hanslick
Ammoniak
Stefan Jensen, Scantec Refrigeration Technologies Pty. Ltd., beschreibt eine zentrale direktverdampfende Ammoniakanlage mit sehr geringer Kältemittelfüllung, die durch verringerte Rohrdurchmesser erreicht wird. Die Füllmenge im Verdampfer beträgt nur ca. 1/3 von konventionellen Anlagen und ergibt 0,01 bis 0,02 kg/kW im Verdampfer und bis 0,7 kg/kW in der Anlage. Die Anlage verwendet Al/Al-Kühler, hat einen drehzahlregelbaren Kolbenverdichter, vermeidet Flüssigkeit in der Saugleitung und hat einen Hochdruckschwimmer für die Kondensatrückleitung. Die elektronische Einspritzregelung ist kombiniert mit einem Trockenheitsfühler auf dielektrischer Funktionsbasis. Diese Art der Ammoniakanwendung kommt dem Bemühen entgegen, das natürliche Kältemittel auch in kleineren Leistungsbereichen anzuwenden. Die Komponentenindustrie ist dabei besonders herausgefordert.
Kohlenstoffdioxid
Stefan Elbel
Dichtheitsprüfung
Thomas Schnerr
Fazit
Mit diesem Querschnitt durch die vielfältigen Themen der Tagung soll die Anregung verbunden sein, sich die für den persönlichen Arbeitsbereich zutreffenden Beiträge näher anzuschauen, ggf. mit den Autoren in Kontakt zu treten und für die nicht Dabeigewesenen anzuregen, sich die von der DKV-Geschäftsstelle ab Februar bereit gehaltenen Datenträger mit allen Vorträgen zu beschaffen.
Zudem sind die in den Arbeitsabteilungen AA I, AA II.1 und AA IV nicht minder interessant gewesen und ihre Vorträge stehen dann ebenfalls zum nachträglichen Kennenlernen bereit. Das Programmheft der Tagung mit allen Themen steht unter www.dkv.org zum Download bereit.
Der Berichterstatter hat schließlich noch eine Bitte an alle Fachkollegen, die ihre Arbeiten veröffentlichen, sei es auf einer Fachtagung wie dieser oder schriftlich. Schauen Sie sich die Vorgängerarbeiten an und profitieren Sie vom Wissen früherer Bearbeiter, anstatt das Rad noch einmal zu erfinden. Verwenden Sie Begriffe nach den genormten Bezeichnungen! Da aber nicht alles genormt ist, zumindest nach den üblichen Bezeichnungen. Beispiele der diesjährigen Tagung haben diese Bitte ausgelöst. Modellierungen der Verdichterfunktionen sind seit über 50 Jahren in großer Zahl bekannt, da braucht man nur darauf zurückzugreifen. Eine Anpassung löst die meisten diesbezüglichen Fragen. Ein globaler Verdichterwirkungsgrad“ ist erstmalig aufgetaucht, die korrekte Bezeichnung wäre bescheidener mit Gesamtgütegrad“ ausgefallen. Parallelschaltungen und Zweistufigkeit firmieren immer noch unter diesen Begriffen anstatt unter kaskadierten“ Schaltungen. Eine Kasdkadenschaltung beschreibt dagegen die Mehrstufigkeit mit stofflicher Trennung der einzelnen Stufen. Es wäre gut, sich dessen immer bewusst zu sein.UA