Ulrich Brinkmann, Branch Manager HVAC Deutschland, vom diesjährigen Gastgeber und Hauptsponsor Johnson Controls begrüßte die 34 Teilnehmer am Montagmittag in der Ratinger Niederlassung und eröffnete den Reigen der Fachvorträge mit dem Thema „Innovation, Sicherheit und Effizienz in der Kältetechnik“. Nach einer kurzen Präsentation des Unternehmens Johnson Controls konzentrierte er sich in der Ausführung seines Vortrags auf folgende Schwerpunkte:
Martin Törpe von AL-KO Therm widmete sich dem Thema „Energieeffizienz in der Lüftungstechnik“. Die Vortragsinhalte konzentrierten sich auf den Energieverbrauch in raumlufttechnischen Anlagen, optimierte RLT-Gerätekomponenten unter dem Aspekt der Wärmerückgewinnung. Hier wurden klassische Lösungen und Kombi-Lösungen mit Wärmepumpe sowie Lüftungsanlagen mit Wärmepumpentechnik vorgestellt.
Rainer Brinkmann, verantwortlich für den technische Support HVAC bei Johnson Controls, berichtete über „Ausgewählte Gesetze, Verordnungen, Richtlinien, Normen für Betreiber von Kälteanlagen“. Schwerpunkte seines Vortrags waren:
Thomas Saliger von Aspen/Malessa & Schüller befasste sich in seinem Beitrag mit dem „Auffinden und Beseitigen von Kältemittelverlusten“. Der erste Tag des BIV-Lehrertreffens schloss mit einem kurzen Überblick von Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister zum Thema „Aktuelles aus der Verbandslandschaft“. Nach dem Einchecken im benachbarten Tryp Hotel konnten sich die teilnehmenden Lehrkräfte noch bei einem gemeinsamen Abendessen mit den Referenten und untereinander austauschen.
Der zweite Tag des BIV-Lehrertreffens begann mit einem Beitrag von Sigurd Schiller (Vertrieb – Kaltwassersysteme Building Efficiency HVAC bei Johnson Controls). Er präsentierte „Kompakte Wasserkühlsätze mit Ammoniak als Kältemittel“. Die Schwerpunkte hier lagen bei
Michael Müllers (Vertrieb – Kaltwassersysteme Building Efficiency HVAC bei Johnson Controls) stellte anschießend in seinem Beitrag „Einsatzbereiche von Absorptionskälteanlagen“ energieoptimierte, vernetzte, sichere und intelligente Lösungen vor.
Es folgte Stephan Borg von Ziehl Abbeg, der sich mit „Neuen Trends und zukunftsorientierten Ventilatoren in der Kältetechnik“ befasste. Nach einer kurzen Zusammenfassung der Unternehmenshistorie stellte Borg die Innovationen in der Ventilatorentwicklung durch Bionik vor. Weitere Schwerpunkte waren:
Karsten Beermann, Geschäftsführer der IKKE, Duisburg, erläuterte im Anschluss die „Nutzung der Trainingsmaterialien zu natürlichen Kältemitteln aus dem Real Alternatives 4 Life-Projekt“ und Dirk Rehfeld von der KK-Redaktion stellte schließlich den „KältenKlub“ vor.
Lehrer-Lehrer-Dialog
Am Nachmittag des 2. Tages begann der Lehrer-Lehrer-Dialog mit einer Vorstellungsrunde, bei der Schule (Bundesland, Standort), Schülerzahl, Kollegium und Prüfungsergebnisse im Vordergrund standen. Dabei zeigten sich einige übereinstimmend berichtete Trends:
Es ist schwierig, Berufsschulehrkräfte für Kältetechnik zu finden, die die Laufbahnvoraussetzungen erfüllen, also ein Lehramtsstudium absolviert haben bzw. für den Quereinstieg einen Universitätsabschluss (Diplom oder Master) und mehrjährige Berufspraxis haben und auch den Ausbildungsberuf gelernt haben. Deswegen werden an praktisch allen Schulen für Metall- oder Elektrotechnik ausgebildete Lehrkräfte durch Besuch von Lehrgängen an Innungsfachschulen qualifiziert und im Team-Teaching an den Unterricht in den Fachklassen herangeführt.
Zugleich steigt die Anzahl der Auszubildenden weiter bzw. stabilisiert sich auf hohem Niveau. Parallel dazu wurde festgestellt, dass die Azubis im ersten Ausbildungsjahr immer weniger an Grundwissen mitbringen. Gemessen wird das z. B. an den BBS Springe, wo seit 2002 der stets gleiche „Grundwissentest“ durchgeführt wird. Besonders die Ergebnisse in Mathematik weisen im Trend in Besorgnis erregender Weise nach unten. Verblüfft hat die Teilnehmer auch, dass die Ergebnisse der Gesellenprüfung sich parallel zu den jeweils im Grundwissentest erzielten Ergebnissen im Mathe-Test entwickeln. In der Folge dieser Entwicklung ist es nur plausibel, dass, wie berichtet wurde, die Quote derer, die die Abschlussprüfung im ersten Anlauf bestehen, sinkt (Durchfallquote zwischen 6 und 34 Prozent) und darüber hinaus die Quote derer, die die Ausbildung abbrechen, steigt.
Die Lehrkräfte sehen sich also in zunehmendem Maße vor dem Problem, auch schwächere Schülerinnen und Schüler zu einem erfolgreichen Abschluss in dem anspruchsvollen Ausbildungsberuf „Mechatroniker/in für Kältetechnik“ zu bringen. Dazu müssen die Schwächen individuell ermittelt werden, um entsprechend gegensteuern zu können. In der Diskussion dazu kristallisierten sich von den verschiedenen Berufsschulen u. a. folgende Vorgehensweisen heraus:
In der Abschlussprüfung im Prüfungsbereich Kälte- und Klimatechnik soll „der Prüfling fallorientierte Aufgaben schriftlich bearbeiten.“ Die Fähigkeit dazu bringen nur wenige Schüler von der allgemeinbildenden Schule mit. Sie muss daher bei den meisten in den dreieinhalb Jahren Berufsschulunterricht erarbeitet und gestärkt werden. Der Erfahrungsaustausch der Lehrkräfte zu diesem Themenkomplex nahm breiten Raum ein und wurde von allen Beteiligten als gewinnbringend empfunden.
Das diesjährige BIV-Lehrertreffen endete am Abend mit einem gemeinsamen Abendessen im Ratinger Brauhaus mit genügend Zeit zu weiterem fachlichen Austausch.
SI / DS