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3. AZUBI-Treff an der BBZ am Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg

Für die nordische Zukunft

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Sigrid Miersch vom BBZ und KK-Redakteur Dirk Rehfeld beleuchtete Harald Conrad, Westfalen AG, die aktuelle Kältemittelsituation aus der Sicht eines Händlers. Nach kurzer Erläuterung des Phase-Downs“ und der Neuverteilung der Quoten in 2018 wurden mögliche Ersatzkältemittel sowohl nicht brennbarer, brennbarer als auch natürlicher Art vorgestellt. Durch die momentan zunehmende Kältemittelvielfalt wird es schwieriger, das gewünschte Produkt flächendeckend und zeitnah bereitzuhalten. Auch die Verfügbarkeit der dafür erforderlichen Anzahl an Druckbehälter stellt den Handel vor Herausforderungen. Thilo Roller, Bitzer Kühlmaschinenbau, stellte verschiedene Verdichtertechnologien vor, die in klassischen Kompressionskälteanlagen eingesetzt werden. Das Funktionsprinzip der von Bitzer produzierten Kolben-, Scroll- und Schraubenverdichter wurde detailliert erklärt. Anhand eines Beispiels wurde gezeigt, warum die Leistungsregelung für die Effizienz der Kälteanlage sehr wichtig ist. Wenn die Verdichterleistung dem tatsächlichen Kältebedarf durch geeignete Leistungsregelung angepasst werden kann, besteht die Möglichkeit, die Effizienz der Kälteanlage erheblich zu steigern.

Im Vortrag von Marty Paszkiet, Carrier, ging es um die Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzbereiche von CO2 in der Supermarktkälte. Es wurden die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Anlagensysteme aufgezeigt, angefangen mit der Kaskade, in welcher CO2 nur in der Tiefkühlung eingesetzt wurde. Im weiteren Verlauf berichtete Paszkiet über die Booster-Anlagen, die Nutzungsmöglichkeiten von Wärmerückgewinnung bis hin zur Ejektor-Technik mit CO2-Pumpe. Untermauert wurden die Angaben mit Energieeinsparpotenzialen gegenüber konventionellen Anlagen.

Torben Nicolaysen, S-Klima, zeigte anhand von Bildern aus der Praxis di-verse Verschmutzungen und Defekte von verschiedenen Bauteilen an Split- und VRF-Systemen. Er appellierte dabei an die Azubis, je-derzeit mit der notwendigen Sorgfalt und Genauigkeit ihre Arbeit zu verrichten, trotz oder gerade wegen des teilweise herrschenden Zeitdrucks. Nicolaysen erläuterte zudem, wie kosten- und zeitintensiv eine nachträgliche Fehler- und Ursachenforschung im Gegensatz zu der vermeintlich eingesparten Zeit während der Bau- und Inbetriebnahmephase solcher Systeme ist.

Feuer!

Martin Krude, Westfalen AG, zeigte hinter der Berufsschule im Freien den Auszubildenden auf beeindruckende Weise die gefährliche Seite von Propan. Die Azubis spürten die Hitze und sahen der großen Flamme entgegen, als Krude das Brandverhalten der Gas- bzw. Flüssigphase einer Propangasflasche zeigte. Das bleibt im Kopf. Dazu experimentierte Krude mit CO2 und ließ es spürbar und laut krachen, als er einen kleinen Ballon mit einem Acetylen-Sauerstoff-Gemisch explodieren ließ.

Wassim Dahche und Gerrit Stübe, Frigotechnik Handels-GmbH, erläuterten danach das Betriebshandbuch für Kälteanlagen, Klimaanlagen und Wärmepumpen und zeigten die Wichtigkeit der Aufzeichnungen über Dichtheitsprüfungen und Wartungen sowie über verwendete Kältemittelmengen im Kältehandwerk. Dieses Betriebshandbuch enthält eine detaillierte Beschreibung der technischen Basisdaten und dokumentiert den kältetechnischen Eingriff eines sachkundigen Kältehandwerkers. Dieses Thema kam bei den Azubis sehr gut an, denn es gab eine Menge Fragen, die sachkundig beantwortet wurden.

Bei dem Vortrag Umgang mit neuen Kältemitteln“ von Jannik Schaller, Danfoss, wurden die stetig steigenden Anforderungen an die Fachkräfte im Bereich der Kälte- und Klimatechnik aufgezeigt. Schaller wies darauf hin, dass man sich auch nach der Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik über die technischen Änderungen und Anforderungen der Branche informiert halten muss und Möglichkeiten zur Weiterbildung nutzt. In diesem Rahmen stellte er mannigfaltige Möglichkeiten vor, sich mittels Apps und Auslegungssoftware Hilfestellung im praktischen Alltag zu holen. DR

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