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25 Jahre Sächsische Innung der Kälte- und Klimatechnik (SIKK)

Jubiläumsfeier in Oberwiesenthal

Zahlreiche Innungsmitglieder hatten sich versammelt, davon viele schon in der zweiten Generation, sowie Gäste und Gratulanten aus ganz Deutschland waren der Einladung nach Oberwiesenthal, dem Gründungsort, gefolgt. Insgesamt 90 Teilnehmer zählte die Runde. Der Techniktag wurde von Florian Zähringer, Schulleiter der Sächsischen Kältefachschule Reichenbach, moderiert.

Techniktag mit Höhepunkten

Der Techniktag der Innung startete am Freitag mit drei Fachvorträgen: Frank Bahke (Danfoss) sprach zur gegenwärtigen Kältemittelsituation und gab einen Ausblick aus der Sicht von Danfoss. Frank Löchel (Bitzer) stellte die CRII-Leistungsregelung und das neue Verdichter-Steuermodul von Bitzer vor. Manuel Zabel (voestalpine Böhler Welding) beschäftigte sich mit dem Löten von Kupferrohren für transkritische CO2-Kälteanlagen. Alle drei Vorträge brachten den Teilnehmern so manches Aha-Erlebnis.

Der zweite Teil bot Regionales aus dem Erzgebirge. Zuerst beschäftigte sich Klaus Gritzner (Viessmann Kühlsysteme), der die Innung seit ihrer Gründung begleitet, mit Geschichtlichem aus der Region. In einem spannenden Vortrag schilderte er die bewegte und bedeutende Zeit vom Aufblühen des Silbererzbergbaus im Mittelalter bis zu seinem Niedergang in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die Not der Bergarbeiterfamilien, die sich der segensreichen Erfindung des Klöppelns zuwandten. Aber zunehmend auch entwickelte sich der Tourismus und der Wintersport, die bis heute ganz als wesentliche Wirtschaftsfaktoren geblieben sind. Es entstand das Fichtelberghaus, eine Schmalspurbahn wurde gebaut, die auf ihrer Strecke einen Anstieg von 240 m überwindet, und 1906 wurde ein Skiklub gegründet. Erste Sprungschanzen und eine Schwebebahn entstanden in dieser Zeit. Der Ort wurde schließlich als das sächsische St. Moritz beworben und wurde 1936 zum Kurort erhoben. Nach der Gründung der DDR entwickelten sich Wintersport und Tourismus sehr positiv, 1953 fanden hier z. B. die ersten DDR-Wintersportmeisterschaften statt. Diese Entwicklung läuft ununterbrochen bis in die Gegenwart. Viele bedeutende Wintersportler stammen aus der Gegend, allen voran der legendäre Jens Weißflog.

Daran schloss sich folgerichtig die Beschreibung des Aufbaus und der Funktion der Beschneiungsanlage für die Pisten und die Schanzen des Wintersportgebietes an. René Lötzsch von der Fichtelberg Schwebebahn schilderte im Zusammenhang mit der Entwicklung des Seilbahngeschehens seit 1924 den ständigen Fortschritt bis zum Aufbau der ersten Schlepplifte 1987 und der Beschneiung ab 1999. Bis zu 400 m3 Wasser können stündlich in Schnee verwandelt werden. Der Energieaufwand für Pumpen und Kompressoren grenzt an ein Megawatt. Die beeindruckende Technik der Anlage konnte anschließend besichtigt und bestaunt werden.

Festakt mit Blick auf Vergangenheitund Zukunft

Der Samstag begann mit dem Festakt zum Innungsjubiläum. Alle Schwesterorganisationen und Partner der Innung waren vertreten, gratulierten und übergaben Erinnerungsstücke und freuten sich gemeinsam mit den Innungsmitgliedern über die erreichten Erfolge der Innung.

Die Teilnehmer fanden auf ihren Plätzendie Festschrift vor, in der mit Bildern und Texten die wichtigsten Innungsereignisse von 1990 bis in die Gegenwart zusammengestellt sind. Der langjährige Innungsobermeister Wilfried Otto hob in seinem einleitenden Vortrag die Höhepunkte der vergangenen 25 Jahre hervor. Er betonte das glückliche Ankommen der Sächsischen Innung im gesamtdeutschen BIV und ganz vorn dankte er für die Hilfe dabei, die von den Innungen Hessen und Niedersachsen kam. Seitdem gibt es eine faire Zusammenarbeit. Ein Ausdruck dafür war u. a. die Hilfe und Unterstützung, die den sächsischen hochwassergeschädigten Betrieben zugeteilt wurde. Wilfried Otto bedauerte aber auch das Scheitern der Fusion mit dem VDKF im Jahre 1994 und die Abspaltung der Landesinnung Hessen-Thüringen/Baden-Württemberg 2012. Er appellierte an diese Innung, zum BIV zurückzukehren. Die Einheit der Branche werde gebraucht, um den Aufgaben der Zeit gewachsen zu sein. Er dankte schließlich allen Mitgliedern für ihre bisherige Arbeit, besonders den aktiv Mitwirkenden und den Funktionären, und er wünschte sich die entsprechende Fortführung für die Zukunft. Die Innung kann in der Riege der deutschen Innungen auf gute Ergebnisse zurückblicken. Sie arbeitet stabil und das Wirken des Obermeisters als stellvertretender BIV-Obermeister ist ein sichtbarer Ausdruck dafür.

Ehrungen verdienter Mitglieder und Gastgratulationen

Die Innung lebt für ihre Mitglieder und mit ihren Mitgliedern. Das Gründungsmitglied und damals stellvertretender Innungsobermeister, Peter Scholl, wurde zum Ehrenmitglied ernannt, dem zweiten Mitglied überhaupt, dem diese Ehre zugeteilt wurde.

Für sein Wirken im Prüfungsausschuss für das Kälteanlagenbauerhandwerk der Handwerkskammer Chemnitz wurde Ulrich Richter von der HWK geehrt, aber auch der Innungsobermeister fand sehr lobende Worte für ihn. Die Handwerkskammer ehrte auch die Innung insgesamt mit einer Ehrenurkunde zu ihrem 25-jährigen Bestehen.

Als Gastredner traten Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister, der Obermeister der Landesinnung Niedersachsen/Sachsen-Anhalt Reiner Bertuleit, VDKF-Präsident Wolfgang Zaremski und der Leiter des Berufsschulzentrums Reichenbach Tasso Börner ans Rednerpult. Sie alle betonten das erfolgreiche Wirken der Innung und wünschten alles Gute für die Zukunft. Heribert Baumeister überreichte einen Wimpel für die Innungsfahne, Reiner Bertuleit erinnerte an die Gründungsphase, in der er gemeinsam mit dem verdienten Peter Weissenborn Geburtshilfe leistete, und Wolfgang Zaremski betonte die gute ge-meinsame Arbeit der SIKK mit dem VDKF-Landesverband Sachsen. Tasso Börner betonte ebenfalls die guten Ausbildungsergebnisse in den Innungsbetrieben und die Orientierung auf die Herausforderungen der Zukunft.

Weitere Gratulationen außerhalb des Rednerpultes gab es viele, darunter vom Geschäftsführer der Landesinnung Hessen-Thüringen/Baden-Württemberg, Jörg Peters, und vom Bezirksverein Sachsen des DKV, Dietrich Vollmer, und von Karsten Beermann, IKKE-Schulleiter. Viele Erinnerungsgeschenke füllten nach und nach den Tisch.

Beeindruckende Festredner

Den ersten vor zwei beeindruckenden Festvorträgen hielt Dr. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. Seine materielle Jubiläumsgabe war ein Eisbär-Gemälde, seine ideelle Gratulationsrede beschäftigte sich mit Aktuellem aus Handwerk und Politik und war ein Kompendium aus anregenden und zum Weiterdenken geeigneten Vorstellungen. Der Bogen spannte sich vom schweren Anfang 1990 mit dem Wegbrechen des Stammkundengeschäftes und der Orientierung auf Neukunden und dem Vertrautmachen mit den neuen Vorschriften und Abläufen. Dieser Wechsel war eine große menschliche Leistung. Er beschäftigte sich mit den politischen Rahmenbedingungen der Handwerksarbeit und hatte nicht wenige Reflektionen zu deren weiterer Gestaltung, wohl wissend, dass es außer den Handwerkern auch noch andere gesellschaftliche Interessen und Wünsche gibt. Seine Ausführungen mündeten dennoch damit, dass der Geschäftsklimaindex bestens daherkommt und ein optimistischer Blick in die Zukunft sehr gerechtfertigt ist.

Nachdenklich machte der zweite Festvortrag von Pater Dr. Dr. Hermann-Josef Zoche, der sich mit den menschlichen Höhen und Tiefen des Lebens befasste. Über Glück und Erfolg philosophierte er ebenso wie darüber, wie und ob das überhaupt messbar ist. Er sprach über das Vorankommen aus der Unzufriedenheit heraus und über den damit verbundenen Seelenfrieden. Lange hielt er sich bei der Erfolgsphilosophie und beim allseits verbreiteten Optimierungswahn auf.

WorldSkills und deutsche Erfolge

Karsten Beermann als der deutsche kältetechnische Macher der WorldSkills sprach dann noch begeistert über die Veranstaltung in Brasilien, zum deutschen Beitrag in Vorbereitung und Durchführung und zu den Ergebnissen mit Benaja Lötzsch als Empfänger eines Medallion for Excellence“. Benaja Lötzsch von der compact Kältetechnik GmbH aus Dresden vertrat Deutschland als Kältetechniker und er wurde als Gast auf der Innungsveranstaltung begeistert begrüßt. Ein würdiges Abendprogramm beschloss den Feiertag zum 25-jährigen Jubiläum der Innung. UA

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