Der abschließende Projektvertrag wurde im November 2011 zwischen der Moskauer Vertriebsorganisation der GEA Refrigeration Technologies und dem Auftraggeber NPO Mostovik (Omsk), einem der größten russischen Bauunternehmen, geschlossen. Dazu gehören die Projektierung der kompletten kältetechnischen Anlagen, die Lieferung und Montage der Kältemaschinen, die Errichtung des Maschinenhauses sowie insgesamt vier Kilometer Ammoniakhauptleitungen entlang der Bahn. Erstmals wird bei diesem Projekt eine russische Sportstätte mit einer Ammoniakkälteanlage ausgerüstet. Die Arbeiten sollen im Frühling 2012 abgeschlossen sein, denn für März ist die Homologation mit anschließenden internationalen Wettbewerben auf der Bobsleigh-Trasse geplant.
Herzstück der neuen Kälteanlage sind vier Schraubenverdichteraggregate der Large-Serie, drei vom Typ WB-5A und ein Modell PB-5A, wie sie beispielsweise in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Sie erbringen eine Kälteleistung von zusammen 4,2 Megawatt bei einem hervorragenden Wirkungsgrad. Dazu trägt nicht zuletzt die Verwendung des natürlichen Kältemittels Ammoniak bei.
Sondergenehmigung für erste Ammoniakkälteanlage
Ein Novum ist der Einsatz von Ammoniak, das aufgrund der strengen Sicherheitsauflagen in Russland bisher nicht als Kältemittel für Sportstätten zugelassen war. Das GEA-Projektteam konnte die Verantwortlichen jedoch von den Vorzügen des natürlichen Kältemittels gegenüber den synthetischen Pendants überzeugen, sodass eine Sondergenehmigung für dieses Projekt erteilt wurde. Bei der langen Bobbahn, für die allein die Versorgungsleitungen neben der Trasse vier Kilometer lang ausfallen, machen sich die hohe Verdampfungsenthalpie und die überdurchschnittliche volumetrische Kälteleistung positiv bemerkbar: Die erforderliche Kälteleistung lässt sich mit geringeren Kältemittelmengen, somit in dünneren Rohren transportieren.
Um das Gesundheitsrisiko bei einer eventuellen Leckage im Maschinenraum zu minimieren, wird dort ein Gaswäscher von GEA Wiegand installiert. Er würde ausgetretenes Ammoniak aus der Luft herausfiltern und die Konzentration des Gases so drastisch verringern. Um Leckagen von vornherein zu vermeiden, werden vor der Übergabe strenge Druckproben und andere Prüfverfahren durchgeführt.