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120 Jahre Johannes Mattern Kälte-Klima GmbH

Jubel in Northeim

Vor 120 Jahren zog der SchlossermeisterJohannes Mattern zusammen mit Frau und drei Kindern von Ronnenberg nach Northeim und mietete eine Wohnung von seinem Berufskollegen Wilhelm Bode. Auch die dortige Werkstatt hatte er für sich. Hier war 1893 der Arbeitsbeginn seiner neuen Firma. Einige Jahre später im Jahr 1900 baute er für sich und seine Familie ein Dreifamilienhaus mit einer dahinter liegenden großen Werkstatt für seine Arbeit.

Johannes Mattern hatte sich dem Maschinenbau verschrieben. Überall im Südhannoverschen Raum, wo es Dampfkessel, Dampfmaschinen und andere maschinelle, gewerbliche Anlagen gab, bediente man sich bei Reparatur und Wartung seinen fachlichen Kenntnissen. Wenn man bedenkt, dass noch keine Kraftfahrzeuge zur Verfügung standen, ist es verständlich, dass allein die Wegezeiten viel Zeit in Anspruch nahmen. Geselle und Lehrling zogen z. B. mit beladenem Handwagen zum nächsten Auftrag, der Meister mit entsprechendem Zeitabstand per Fahrrad hinterher. Nach Arbeitsende ging es dann zurück nach Haus.

Erster Meister mit Drehbank

Mattern war der erste Meister seines Fachs, der eine Drehbank hatte. Allerdings musste die Drehbank anfangs noch mit Muskelkraft betrieben werden. Erst mit der Einführung des Elektromotors wurde das Drehen leichter. Drei seiner Söhne erlernten im väterlichen Betrieb das Handwerk. Der jüngste Sohn Johannes, genannt Hans, übernahm nach dem Ableben seines Vaters am 16. März 1922 den Betrieb. Nicht unerwähnt soll die Leistung der Seniorchefin sein, die in der Zeit zwischen dem Tod des Gründers und der Meisterprüfung des Sohnes mit Unterstützung eines Meisters den Betrieb in der Zwischenzeit erfolgreich weiterführte.

Durch die engagierten Tätigkeiten in den Molkereien der Umgebung entstanden erste Kontakte zu Kühlanlagen, die einen Vertretungsvertrag mit einem Kältemaschinenhersteller nach sich zogen. Mit diesem Hersteller und dessen Stammhaus wurde ein ähnlicher Vertrag für Molkereimaschinen geschlossen. Der Zweite Weltkrieg brachte eine Zwangspause. Viele Mitarbeiter wurden Soldat, Materialverknappung führte zu Lieferschwierigkeiten. Der Betrieb wurde für die Kriegswirtschaft verpflichtet. In dieser schwierigen Zeit begann der Sohn von Hans Mattern, Günther Mattern, seine Ausbildung als Maschinenbaulehrling.

Nach dem Krieg war alles anders

Die Zeit nach dem Krieg glich einem ­Neuanfang. Viele der Mitarbeiter kamen nicht zurück. Das Betriebsgebäude blieb von den Bomben verschont. Hans Matternkonnte nach Abschluss eines Entnazifizierungsverfahrens den Betrieb wieder voll verantwortlich fortführen. Im Jahr 1950 trat Gründerenkel Günther Mattern nach der Meisterprüfung als Teilhaber in die Firma ein und förderte mit seinem Vater ein zukunftsorientiertes neues Standbein: die Abteilung für gewerbliche Kälte.

Ein schwerer Schlag traf die Firma mit dem plötzlichen Tod des Chefs Hans Mattern im August 1965. Und die Firma hatte zudem noch wirtschaftliche Hiebe zu verkraften: Durch die Zentralisierung in der Milchwirtschaft dezimierte sich die Zahl der Molkereien und fielen letztendlich ganz weg. Der Einsatzfreude des Stammpersonals und der enormen Sparsamkeit folgend wurden später wieder schwarze Zahlen geschrieben. Auch in diesem Beitrag soll erwähnt sein, dass sich der Meister Rolf Kleinert und der Büroleiter Mudra durch ihren Fleiß besondere Verdienste erworben haben. Es folgtenJahre des wirtschaftlichen Aufstiegs, bis 1987eine neue Führung das Geschäft übernahm.

Neue Ideen und neues Kommando

Am 3. Januar 1987 übernahmen Reiner Bertuleit und Kurt Bökenkröger das Unternehmen. Als Rechtsnachfolger fungierte nun die Joh. Mattern Kälte-Klima GmbH. Das Jahr 1987 stand im Zeichen einer grundlegenden Aufrüstung im Werkzeug-, Werkstatt-, Fahrzeug- und Bürobereich. Auch neu: Der Tag + Nacht = Service. Alle Mitarbeiter des alten Unternehmens wurden übernommen. Innerhalb von fünf Geschäftsjahren hat sich das Geschäftsvolumen vervierfacht, die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 35, die Abteilung Kälte- und Klimatechnik hat sich zur tragenden Kraft des Unternehmens entwickelt. 1989 wurden erstmals komplette Kälteanlagen für Supermärkte hergestellt. Nach der Wende wurde der Facharbeitermangel durch Neueinstellungen aus den neuen Bundesländern gedeckt. Die Firma expandiert noch immer und zählt zu den regional führenden Kälte- und Klimafachbetrieben.

120 Jahre Mattern: Das Jubiläum wurde am 6. September 2013 gefeiert. Ehrengäste waren unter anderem Günther Mattern, der letzte Inhaber aus der Familie Mattern. DR

https://www.kaelte-klima-gmbh.de/

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