Andreas Kleimann übergab Ende Juni nach fast 30 Jahren die Geschäftsführung an seinen Sohn Gabor Kleimann. Andreas Kleimann hat das Unternehmen Störk-Tronic in den vergangenen Jahren mit viel Engagement aufgebaut und ist glücklich darüber, dass sein Sohn die Fortführung des Familienunternehmens sichern wird. Seit der Firmengründung stand ihm auch seine Frau, Eva Kleimann, zur Seite und verantwortete den Bereich Finanzbuchhaltung. Andreas Kleimann bleibt dem Unternehmen auch weiterhin in beratender Funktion erhalten. Selbstverständlich möchte ich auch in Zukunft noch einiges tun und mich u. a. weiterhin mit meinem Lieblingsthema, der strategischen Produktentwicklung beschäftigen“, so Andreas Kleimann.
Die Geschichte des Unternehmens Störk-Tronic beginnt damit, dass Andreas Kleimann die damalige Tochtergesellschaft aus dem Mutterkonzern Wilhelm Störk herauslöste, als dieser in eine wirtschaftliche Schieflage geriet. Aus dieser Tochtergesellschaft bildete er ein unabhängiges Unternehmen unter seiner Leitung. Vor seinem Management-Buyout war der gelernte Diplom-Ingenieur in Führungsrollen bei mehreren namhaften Unternehmen tätig und war zuletzt als Leiter der Elektronik bei Wilhelm Störk beschäftigt.
Nach der Firmengründung konnte bereits ein Standard-Temperaturregel-Programm mithilfe von 4-Bit-Mikroprozessoren entwickelt werden und ermöglichte die Produktion und den Vertrieb der erstenStandard-Temperaturregler. Mit den Kompaktreglern wurde ein Meilenstein gelegt, infolgedessen Störk-Tronic schon zu Beginn der 90er-Jahre mit dem Verkauf kunden-spezifischer Steuerungen begann. Die gute Entwicklung des Unternehmens ermöglichte in den darauf folgenden Jahren den Bau eines eigenen Firmengebäudes in Stuttgart-Vaihingen. Die Produktions- und Bürofläche ist auf 2 500 m2 gewachsen. Die Mitarbeiterzahl ist von fünf auf knapp 100 gestiegen. Die Unternehmensphilosophie ist es, den Gesamtprozess zu kontrollieren. Alles wird im Stuttgarter Stammhaus entwickelt, produziert und verkauft. Die Fertigung verfügt über die besten Anlagen für den SMD-Produktionsprozess. Die Qualitätssicherung umfasst neben umfangreichen und 100-prozentigen Prüfprozessen auch einen finalen 24-Stunden-Dauertest bei erschwerten Bedingungen.
2005 begann das Unternehmen erste Entwicklungen mit einem 32-Bit-Prozessor und entwickelte im gleichen Jahr erstmals den Commander zur Fernwartung und Fernsteuerung vernetzter Temperatur- und Regelungssysteme. Heute gibt es den Commander bereits in unterschiedlichen Bildschirmformaten und Ausführungen, ob als Multi-Touch oder resistive Touchscreen-Technologie. 70 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen mit kältetechnischen Steuerungen, vorwiegend im industriellen und gewerblichen Sektor. Allerdings haben sich in den vergangenen Jahren neben der Medizintechnik auch die Bereiche Back- und Großküchentechnik, Frittiertechnik, Lebensmitteltransport und Gebäudetechnik zu starken Absatzmärkten entwickelt.
Mit dem Eintritt von Gabor Kleimann wurden 2010 die Weichen für den Generationswechsel gestellt. Die Übergabe der Geschäftsführung sollte schrittweise über fünf Jahre erfolgen. Gabor Kleimann konnte nach seinem Studium der Betriebswirtschaft und Sprachen bereits umfangreiche Erfahrungen in diversen verantwortungsvollen Anstellungen sammeln, z. B. als Geschäftsführer der französischen Tochtergesellschaft eines renommierten deutschen medizintechnischen Unternehmens. Laut Andreas Kleimann war somit eine Menge Rüstzeug“ vorhanden. Der Fünfjahresplan sah vor, dass er im ersten Jahr zunächst ohne Funktion durch die verschiedenen Abteilungen rotierte und viel mit dem Vertrieb auf Reisen war, um den Kundenstamm und die Strukturen von Störk-Tronic besser kennenzulernen. Im zweiten Jahr wurde ihm die Verantwortung für die Materialwirtschaft, im dritten Jahr zusätzlich die Verantwortung für den Vertrieb und im vierten Jahr für die Produktion übertragen. Parallel fungiert er als Geschäftsführer für die 2011 gegründete Tochtergesellschaft in Frankreich und die 2015 gegründete Tochtergesellschaft in den Niederlanden. Nach fünf Jahren der engsten Zusammenarbeit sind wir beide richtig vorbereitet für unsere zukünftigen Aufgaben: mein Sohn für die alleinige Führung der Firma und ich für den Job eines Beraters“, so Andreas Kleimann. Anfang Juli wurde der Stabwechsel bei einem Grillfest mit allen Mitarbeitern und Freunden des Unternehmens offiziell gefeiert.