Eltron – in diesem Wort fasst sich meine Arbeit zusammen.“ Diesen Satz schrieb Dr. Theodor Stiebel als 30-Jähriger in sein Tagebuch, und weiter Dass der Begriff mir immer sympathischer wurde – dass er über jede kleine Anfeindung von außen sich weit erhoben hat, ist Gewähr für Gelingen dieser Arbeit. Möge es mir vergönnt sein, die Arbeit – dieses Werk – zu halten, zu steigern, zu verankern, zu vererben.” Wie hervorragend dies in der Folge gelingen sollte, konnte er damals nicht wissen – nur hoffen.
Noch während seiner Promotion an der Universität Berlin beschäftigte sich Theodor Stiebel mit Funktions- und Fertigungsprinzipien für Tauchsieder. Die damals üblichen Ausführungen hatten eine zu große Masse, brauchten lange zum Aufheizen und kühlten entsprechend langsam ab. Während das Wasser eine maximale Temperatur von hundert Grad erreichte, heizten sich die damals üblichen Kolbentauchsieder bis auf 600 °C auf. Die Bedienungsanleitungen schrieben vor, das Gerät nach erfolgtem Gebrauch für längere Zeit in kaltes Wasser zu stellen – anderenfalls bestand akute Brandgefahr, wenn der Tauchsieder auf einer brennbaren Unterlage abgelegt wurde.
Theodor Stiebel konstruierte daher ei-nen Hohlzylinder mit einer Wandstärke von drei Millimetern, der alle Nachteile der bisherigen Lösungen eliminierte – der Ringtauchsieder war geboren!
Die wirtschaftlicheSituation der frühen zwanziger Jahre war geprägt von hoher Deflation und Arbeitslosigkeit. Die desolate Wirtschaftslage zwang Dr. Theodor Stiebel, eigene unternehmerische Initiative zu ergreifen. Mit 100 Tauchsieder-Mustern entschloss er sich im Jahre 1924, auf der Leipziger Frühjahrsmesse auszustellen. Die Aktion wurde ein voller Erfolg. Gestärkt durch seine positiven Messeerfahrungen gründete Dr. Theodor Stiebel die Firma Eltron Dr. Theodor Stiebel“. Als Geschäftsbeginn wird in der Handelsregisterurkunde der 5. Mai 1924 angegeben. In einer 450 m2 großen Hinterhof-Werkstatt in Berlin lief die Produktion der Ringtauchsieder an.
Der Grundstein ist gelegt
Bereits 1927 produzierte Eltron Dr. Theodor Stiebel“ die ersten Kleindurchlauferhitzer mit 1 000 Watt Leistung. Die Nutzung von elektrischer Energie im Privathaushalt war zu dieser Zeit jedoch relativ problematisch, da die Leitungsnetze zumeist nur auf geringsten Stromverbrauch ausgelegt waren. Gespräche mit Energieversorgungs-Unternehmen zeigten, dass vor allem in der Nacht ausreichend Strom zur Verfügung stand und dann die Netze nicht ausgelastet waren. Daher fertigte das junge Unternehmen bereits Anfang der 30er-Jahre Warmwasserspeicher, die nachts das Wasser erwärmten. Durchlauf-, Hochdruck- und Kochendwasserspeicher von Eltron wurden begehrte Investitionsgüter. Diese Geräte steigerten den Warmwasser-Komfort der Haushalte erheblich – war es doch erstmals möglich, sauber und bequem Wasser in größeren Mengen zu erwärmen. Somit war der Grundstock für das innovative Unternehmen Stiebel Eltron gelegt.
In den Jahren danach wuchs das Geräteprogramm stetig an – nicht nur bei Warmwasser. Neue Geschäftsfelder kamen dazu: von Wärmespeichern (Nachtspeicheröfen“) über Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Warmwasser sowie Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung bis hin zu Solar- und Photovoltaik-Anlagen.
Heute ist Stiebel Eltron eine international ausgerichtete Unternehmensgruppe und gehört weltweit zu den Markt- und Technologieführern in den Bereichen Haustechnik“ und Erneuerbare Energien“. Seit nunmehr 90 Jahren sind technische Leistungsfähigkeit, Qualität, Innovation, Zuverlässigkeit und kundennaher Service bestimmende Faktoren des Erfolgs. Mit fünf nationalen und internationalen Produktionsstätten, weltweit 24 Tochtergesellschaften sowie Vertriebsorganisationen und Vertretungen in über 120 Ländern ist Stiebel Eltron global aufgestellt.