Nach der Teilung des damaligen Dresdner Instituts für Chemie- und Kälteausrüstungen im Jahr 1963 wurde durch Gewinnung vieler junger Ingenieure 1964 das ILK Dresden als ein Zentrum für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Luft- und Kältetechnik geschaffen. Einer dieser jungen Ingenieure, Dr. Günter Heinrich, aus Scharfenstein (Erzgebirge) kommend, übernahm die Leitung des Institutes. Die Fachdisziplinen Lüftungs- und Klimatechnik, Entstaubungstechnik, Kälte- und Kryotechnik, Grundlagenforschung und Konstruktion waren ausgerichtet auf eine angewandte Forschung für und mit der Industrie als auch auf eine enge wissenschaftliche Kooperation mit den Hochschulen.
1980 ging die Eigenständigkeit des Instituts für Luft- und Kältetechnik durch die Integration als Stammbetrieb für Forschung und Technik in das Kombinat ILKA Luft- und Kältetechnik verloren. Es blieben jedoch die vielseitigen industrienahen Entwicklungsarbeiten für Betriebe der Luft- und Kältetechnik-Branche, aber auch für die Anwender in Industrie, Landwirtschaft, in der Wissenschaft sowie in Sport und kulturellen Einrichtungen.
Die historischen Ereignisse 1989/1990, die Wende und die deutsche Wiedervereinigung führten zu den bisher kaum vorstellbaren Möglichkeiten und Herausforderungen für den Standort Dresden als wissenschaftlich-technisches Zentrum der Luft- und Kältetechnik. Die Dresdner Idee“ wurde zum Programm: Ein neues“ ILK, als unabhängiges, privates Forschungs- und Technologieunternehmen mit über 100 Mitarbeitern, welches sich absolut eigenständig durch Leistung und Kompetenz am Markt einbringen muss. Die Gründung des Unternehmens Privates Institut für Luft- und Kältetechnik GmbH“ als Forschungs-GmbH erfolgte am 21. Dezember 1990. Die Privatisierung des ILK wurde 1992 abgeschlossen. Der Verein zur Förderung der Luft- und Kältetechnik e. V.“, zu dessen erstem Vorsitzenden Prof. Fritz Steimle gewählt wurde, übernahm 1992 die Gesellschaftsanteile der Firma ILK von der Treuhand. Das ILK-Unternehmen wurde dabei in Institut für Luft- und Kältetechnik gemeinnützige Gesellschaft mbH“ umbenannt.
In den letzten Jahren hat sich das ILK Dresden in der Leistungsbreite und im Technologieangebot sehr stark entwickelt.Der Umsatz und die Mitarbeiterzahl des ILK sind gestiegen. Zahlreiche neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, vor allem für junge wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit einem interdisziplinären Team von ca. 150 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von 13 Mio. Euro (Geschäftsjahr 2013) ist das ILK eines der größten privatwirtschaftlichen Forschungsunternehmen. Als innovatives Unternehmen und außeruniversitäre industrienahe Forschungseinrichtung wirkt das ILK mit den fünf Forschungsbereichen
Kryotechnik und Tieftemperaturphysik
Kälte- und Wärmepumpentechnik
Luft- und Klimatechnik
Angewandte Werkstofftechnik
Angewandte Energietechnik
in ca. 50 spezifischen Forschungsrichtungen am nationalen und internationalen Technologiemarkt. Über 80 Forschungsvorhaben und über 500 frei finanzierte Industrieaufträge werden jährlich am ILK bearbeitet. F&E-Schwerpunkte sind dabei die Bereiche energieeffiziente Kälte- und Klimatechnik, komplexe Energiesysteme und Energiespeicherung, Kälte-Wärme-Kraft-Kopplung, kryogene Treibstoffe, Luftqualität und Luftreinhaltung, Aerosolabscheidung sowie Biomaterialien und Biotechnologien für die Medizin, aber auch Anwendungen extrem tiefer Temperaturen. Das ILK-Unternehmenskonzept beinhaltet auch die stetige Profilierung von neuen Forschungsrichtungen und Anwendungstechnologien. In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Forschungsrichtungen am ILK aufgenommen.
Das ILK wird auch seiner Verantwortung für Ausbildung und Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses gerecht. Durch die zahlreichen Verbindungen des ILK mit Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen erhalten am ILK jährlich ca. 80 Praktikanten und Diplomanden die Möglichkeit zur wissenschaftlichen und praxisnahen Arbeit. Die Aktualität der ILK Forschung, ausgerichtet auf die grundlegenden Themenstellungen, wie die Minderung der globalen Erwärmung, die Umstellung des Energiesystems, nachhaltiges Wachstum durch Innovationen für die Industrie und verbesserte Mobilität sowie verbesserte Lebensqualität, führt auf jeden Fall zu neuen Herausforderungen für das Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden in der Zukunft.