Auch heute dreht sich für Hermetic alles um das Fördern wertvoller, kritischer und gefährlicher Flüssigkeiten mittels Pumpen – konstruiert nach dem hermetischen Prinzip und auf dem neuesten Stand der Technik. Auf dem Weg vom Einmannbetrieb zum weltweit tätigen Vorreiter in der Pumpentechnologie lagen zahlreiche Meilensteine, die das Unternehmen noch immer prägen.
Maßgeblich für den bis heute andauernden Erfolg des Unternehmens war die Fähigkeit des Firmengründers Wilhelm Lederle, Bedarfe zu erkennen und auf diese mit technischen Innovationen zu reagieren. Bereits mit seiner ersten Erfindung stellte der damals 22-Jährige seine Unternehmerpersönlichkeit unter Beweis. Aus einem Weinbaugebiet stammend, hatte er erkannt, dass spezielle Pumpen die Weinpflege, die Ab- und Umfüllung deutlich erleichtern könnten. Da diese zum damaligen Zeitpunkt noch nicht existierten, entwickelte er eine Handweinpumpe, die genau auf diesen speziellen Anwendungsbereich ausgerichtet war. Die Handweinpumpe erwies sich als so großer Erfolg, dass Lederle sieben Jahre später ein Grundstück am Rande Freiburgs erwerben konnte, um dort mehrere Werkstätten und ein Wohnhaus zu errichten.
Der junge Unternehmer sprudelte vor Ideen und Tüftlerenergie. So befasste er sich parallel zur Vergrößerung seiner Werkstätten auch mit der Entwicklung und Fertigung von Kolbenpumpen, rotierenden Verdrängerpumpen, Vakuumpumpen und Kompressoren. Das damalige imposante Wachstum des Stahl- und Chemiesektors bot den wenigen Produzenten von Pumpen ideale Voraussetzungen, neue Ideen umzusetzen. Ein bedeutender Meilenstein der Technikgeschichte eröffnete auch Wilhelm Lederle neue ungeahnte Möglichkeiten: die Erfindung des Verbrennungsmotors. So durften sich zu den Pionieren der Entwicklung nicht nur Daimler und Benz zählen. Auch Lederle nutzte die neuen Möglichkeiten und widmete sich dem Bau von Benzin-, Diesel- und Generatorgasmotoren. Sein Engagement zahlte sich aus: 17 Medaillen und Ehrenpreise aus dieser Zeit würdigen den Erfindergeist Lederles. Im Oktober 1899 wurde ihm das Patent DRP 118035 erteilt, mit dem er entscheidend zur Steuerung für Explosionskraftmaschinen“ beitrug. Diese setzte er bereits in einem von ihm entwickelten Zweizylindermotor ein.
1906 verstarb der Firmengründer. Fortan leitete Moritz Lederle – mit 22 Jahren noch ebenso jung wie sein Vater Wilhelm bei der Firmengründung – die Geschicke des Unternehmens. Er entschied sich für die Einstellung der Automobilsparte und konzentrierte sich wieder ausschließlich auf den Bau verschiedener Pumpen höchster Qualität. Lederle baute das Kreiselpumpen-, Kolbenpumpen- und Kreiskolbenpumpengeschäft aus. Als Moritz Lederle 1934 starb, übernahm seine Frau Hedwig die Führung in der Firma. Unterstützt wurde sie von einem langjährigen Mitarbeiter, der später für die Entwicklung des für das Familienunternehmen wichtigsten Produktes verantwortlich zeichnen sollte: Hermann Krämer. Der junge Ingenieur leitete ab 1945 als Geschäftsführer und Mitinhaber die Geschicke der Firma und der später zu gründenden weiteren Unternehmen. Durch ihn wurden neue technische Ideen im Lieferprogramm verwirklicht, die sich in zahlreichen Patenten widerspiegeln.
Während die Lederle GmbH, Wasserversorgung und Abwasser” 2006 insolvent ging, mündete die enge Verbindung des Traditionsunternehmens Lederle GmbH Pumpen- und Maschinenfabrik“ mit der Hermetic-Pumpen GmbH“ im Jahr 2007 schließlich im Zusammenschluss zur Hermetic-Pumpen GmbH“. Die Hauptbetätigungsfelder sind die Rohstoffversorgung der chemischen Industrie durch die Förderung der entsprechenden Rohstoffe und Zwischenprodukte sowie die industrielle Kältetechnik. Die Produkte dichtungsloser Pumpen werden hauptsächlich ausgehend von den individuellen Problemstellungen seiner Kunden entwickelt. Massenware von der Stange war für Hermetic nie eine Option. Als einen bedeutenden Meilenstein im neuen Jahrtausend bezeichnete Hermetic 2015 den Bau der weltweit größten Spalt-rohrmotorpumpe für überkritisches Ethylen mit dem eindrucksvollen Gewicht von 20 Tonnen und einer Höhe von 6 Metern.
Um die insgesamt steigende Nachfrage zu bewältigen, baut das Unternehmen in den vergangenen Jahren seine Produktionskapazitäten aus, verschiedene Unternehmensbereiche wie die Neupumpen- und Wellenproduktion werden neu organisiert. Mit den kontinuierlichen Restrukturierungen sichert sich das Unternehmen seine Konkurrenzfähigkeit.