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Mitgliederversammlung Innung Sachsen und VDKF-Landesverband

Obermeister von Sachsen wird VDKF-Landesvorsitzender

Am 8. November konnte Sachsens Obermeister Wilfried Otto fast 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Mitgliederversammlung der Innung Sachsen und des VDKF-Landesverbandes begrüßen. Zur Einführung gab Otto eine kurze Zusammenfassung eines sehr bewegten letzten Halbjahres. Ein paar Stichworte hierzu sind die Absage der IKK, die Chillventa, der Dauerärger beim VDKF und die Zertifizierung von Personal und Betrieben gemäß der Chemikalien-Klimaschutz-Verordnung.

Klaus Arns, Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes (BIV), berichtete über eine erfreuliche Entwicklung der Zahlen von Auszubildenden. Im Herbst letzten Jahres wurden mit dem Start der neuen Ausbildungsverordnung im Bundesgebiet 869 neue Ausbildungsverträge geschlossen, was einer Steigerung von 36% gegenüber dem Vorjahr entsprach. Dieses Jahr stieg die Zahl noch einmal auf 1021 neue Auszubildende.

Handwerkliche Fehler bei der Förderung

Änderungen kündigte Arns für die Klimaschutz-Förderrichtlinie des Bundesumweltministeriums an, mit der Einsparpotenziale bei gewerblichen Kälteanlagen kostengünstig und in der Breite erschlossen werden sollen. Gefördert wird derzeit ein Status-Check mit 75% bis maximal 1000 Euro oder bei besonders erhöhtem Aufwand bis 1300 Euro.

Bei einem Einsparpotenzial von min­destens 35% kann die Basisförderung für Altanlagen mit 15% Fördersatz auf die Nettoinvestitionskosten zur Anwendung kommen. Bei Nutzung natürlicher Kältemittel steigt der Zuschuss auf 25%. Für Neuanlagen gibt es 25% Förderung bei der Verwendung natürlicher Kältemittel. Zur Abgrenzung: Auch völlig neu gebaute Anlagen in vorhandenen Gebäuden gelten als Altanlagen.

Das Problem bei der Förderung sieht Arns beim hohen Elektroenergieverbrauch von mindestens 150000kWh pro Jahr, den die Altanlagen verbrauchen müssen, um in den Genuss der Förderung zu kommen. Bei Neuanlagen liegt der Wert bei 100000kWh. Damit wäre die Förderung ein hervorragendes Instrument für einige industrielle Großbetriebe. Dem Handwerk nutze sie jedoch wenig und auch nicht der Umwelt. Dies sei so dem Bundesumweltministerium mitgeteilt worden und zwischenzeitlich liege vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bereits ein Schreiben vor, dass die Richtlinien wegen erheblicher handwerklicher Fehler bis Anfang nächsten Jahres überarbeitet würden. Am 16.12. soll hierzu auch ein Gespräch zwischen Umweltminister Sigmar Gabriel und Bundesinnungsmeister Frank Heuberger sowie dem Leiter der BIV-Informationsstelle Technologie Peter Bachmann stattfinden, um Veränderungen zugunsten des Handwerks herbeizuführen.

Jürgen Müller von der Handwerkskammer Leipzig wies in seinem Vortrag auf Gefahren bei der Nutzung des Internets hin. So würden Virenscanner und eine Firewall zur Minimalausstattung gehören. Weitere Tipps von ihm waren regelmäßige Updates, weil dadurch Sicherheitslücken geschlossen würden, und die Warnung vor Datenklau mit USB-Sticks. Bei der Handwerkskammer und auch bei vielen anderen Stellen könnten Handwerksbetriebe neutrale Unterstützung bei ihren Problemen bekommen.

Über die neue DIN EN 378-2008, Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen an Kälteanlagen und Wärmepumpen, berichtete Joachim Naumann, Schulleiter der Sächsischen Kältefachschule SKF. Zu diesem Thema wird am 23. Januar 2009 auch ein Seminar in Reichenbach angeboten. Darüber hinaus informierte Naumann über die Zertifizierung nach der Chemikalien-Klimaschutzverordnung, die bei ausgebildeten Kälteanlagenbauern über die Innung abgewickelt wird. Zu berichten gab es auch einiges über die Erweiterung der Ausbildungskapazitäten an der Fachschule. Naumann bedankte sich dabei für die Unterstützung durch die Innung und durch Industriesponsoren, die viel zur apparativen Ausstattung beigetragen hatten.

Einen neuen Gesellenprüfungsausschuss berief Siegfried Langer, Geschäftsführer der Innung Sachsen, und Oberlehrer Walter Bodenschatz vom Beruflichen Schulzentrum Reichenbach berichtete aus dem Schulalltag.

Wahlen zum VDKF-Landesvorsitz

Mit großer Spannung wurde der Vortrag von VDKF-Präsident Werner Häcker erwartet, der an diesem Tag auch einen Vorsitzenden und seinen Stellvertreter für den Landesverband Sachsen wählen lassen wollte, wie es in der Tagesordnung ankündigt war.

Bei der aktuellen Entwicklung stand der beschlossene Umzug des Verbandes von Bonn nach Berlin im Mittelpunkt. Vor der Mitgliederversammlung am 19. September 2008 gab es vom Arbeitskreis Zukunft des VDKF hierzu eine Präsentation für den Verwaltungsrat, der wie Häcker später feststellte eher emotional gewesen sei statt wirtschaftlich hinterlegt. Auf dieser Grundlage fiel damals eine Entscheidung für den Umzug nach Berlin.

Im Nachgang gab es eine Begutachtung durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer, der den Verband bis zu diesem Zeitpunkt nicht kannte. Ergebnis: Die Umzugskosten würden oberhalb von 100000 Euro liegen; von dem Projekt sei aufgrund der finanziellen Lage des Verbandes dringend abzuraten.

Deshalb hatte das Präsidium ohne Einbindung des Verwaltungsrats den Entschluss gefasst, den Umzug zu stoppen. Darauf hätten sich am 4. November in Leverkusen einige Mitglieder des Verwaltungsrats getroffen. Als Ergebnis entschlossen sich sich zehn Landesvorsitzende und vier Stellvertreter zum Rücktritt (Namen unter Aktuelle Meldungen vom 11. November 2008, https://www.diekaelte.de/ ). Die Posten möchte Häcker nun möglichst rasch besetzen, damit der Verband wieder arbeitsfähig wird.

Zu diesem Punkt meldete sich Dieter Rochhausen, der bis zum Frühjahr VDKF-Landesvorsitzender für Sachsen war. Seiner Meinung nach sollte der Verwaltungsrat nach den zahlreichen Rücktritten komplett aufgelöst werden und das Präsidium als einzige von den Mit­gliedern gewählte Institution den Verband kommissarisch führen und für eine ­Neustrukturierung des Verbandes sorgen. Rochhausen regte deshalb an, die Wahl eines neuen Landesvorsitzenden nicht durchzu­führen.

Hierzu entgegnete Häcker, dass solche Szenarien bereits durchgespielt seien. Sie hätten zur Folge, dass der Verband über mindestens ein halbes Jahr handlungsunfähig wäre. Zudem sei der Verband auch im Hinblick auf die Führbarkeit der IKK Messe GmbH auf einen funktionstüchtigen Beirat angewiesen.

Der Antrag von Rochhausen wurde nicht angenommen, so dass die Wahlen stattfinden konnten. Vorgeschlagen wurden Obermeister und bis dahin stellvertretender VDKF-Landesvorsitzender Wilfried Otto als Landesvorsitzender und Gerhard Gregor, Vertriebsleiter Compakt Kältetechnik Dresden, als Stellvertreter. Beide wurden ohne Gegenstimmen gewählt.

In seiner Ansprache nannte Otto als Hauptziel für seinen VDKF-Landesvorsitz, dass beide Verbände künftig mit einer Stimme nach außen an die Politik treten.

Wenn eine so kleine Gruppe wie die der Kälteanlagenbauer mit zwei Verbänden kommen, die jeweils verschiedene Auffassungen vertreten, dann sei das eine Kata­strophe für die Branche: Wir wollen gemeinsam mit dem Bundesinnungsverband nach vorne gehen.U.B.-

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