Bevor man jedoch zu diesem zentralen Programmpunkt kam, sah die Tagesordnung noch die Vorstellung der elektronischen Ausschreibungsplattform subreport ( https://subreport.de/ ) vor. Bruno Steinberger, Verkaufsleiter bei subreport, stellte diese Plattform in einem lebhaften und anschaulichen Vortrag samt Online-Demonstration vor. Dennoch geriet sein Referat natürlich angesichts der mit Spannung erwarteten Aussprache zum ZVKKW leider etwas in den Hintergrund.
Vor der Beratung und Beschlussfassung zum Beitritt des BIV zum ZVKKW legten Bundesinnungsmeister Frank Heuberger und Werner Rolles, Präsident des ZVKKW, nochmals ausführlich die Ziele, Hintergründe und Chancen des ZVKKW dar. Wichtigstes Argument für einen Zentralverband ist nach wie vor, dass man nur mit vereinten Kräften den politischen auch branchenpolitischen Herausforderungen der Zukunft wirkungsvoll entgegentreten kann.
Heuberger rief die Versammlung auf, positiv an die Sache heranzugehen und die Vorteile im Auge zu behalten. Es gibt Menschen, die bauen Mauern, und es gibt Menschen, die bauen Brücken. Wir wollen Brücken bauen, so Heuberger. Er betonte nochmals die Leitsätze des ZVKKW:
1. Das Mitglied bestimmt unser Handeln: Es ist maßgeblich an der Weiterentwicklung der Branche beteiligt. Durch aktive Zusammenarbeit kann es die Grundlage für seinen Erfolg sichern und Ziele schneller, besser, einfacher erreichen. Unser Mitglied ist der Zeit einen Schritt voraus. Die Zufriedenheit unseres Mitglieds ist der Maßstab für unseren Erfolg.
2. Wir sichern die Zukunft der Branche: Mit der Arbeit des ZVKKW werden die Kräfte im Markt konzentriert und eine Basis geschaffen, die die Zukunftsfähigkeit unserer Branche sichert. Die beteiligten Fachbereiche werden qualifizierte Antworten und konkrete Vorschläge an die Politik weitergeben und deren Umsetzung vorantreiben.
3. Wir tragen Verantwortung: Mit der Bündelung von Wissen und enger Zusammenarbeit der gesamten Branche können Energiepotenziale aufgedeckt und ausgeschöpft werden. Dazu gehört die kontinuierliche Ausbildung für die neuen Technologien. So kann unser Mitglied einen maßgeblichen Beitrag zur Senkung der CO2-Emission leisten und gesetzliche Vorgaben erfüllen.
Über all dem stehe das Ziel, der Kälte-Klima-Wärmepumpen-Branche ein höheres Gewicht zu verleihen und mit einer Stimme politisches Gehör und positives Image in der Öffentlichkeit zu verschaffen.
Positionierung des BIV im ZVKKW
Zur Positionierung des BIV im ZVKKW führte Heuberger aus, dass es darum gehe, die Interessen der Fachgruppe Handwerk im ZVKKW zu vertreten. Selbstverständlich würden auch die berufsständischen und handwerksrechtlichen Aufgaben vom BIV weiter geführt. Darüber hinaus sei es Aufgabe des BIV, zur Akzeptanz des ZVKKW in den Innungen und im Handwerk allgemein beizutragen.
Die Leistungen des BIV blieben also erhalten, so Heuberger weiter, und vor allem würden sich die Kosten für die Innungen nicht erhöhen. Andererseits profitiere der BIV und damit das Handwerk von den Zusatzleistungen des ZVKKW. Das ist ein klarer Mehrwert für das Handwerk!, schloss der Bundesinnungsmeister.
Das Wesen des ZVKKW ist ein Novum. Mit diesen einleitenden Worten betonte ZVKKW-Präsident Werner Rolles nochmals die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Industrie, um zu einer wirkungsvollen Lobbyarbeit zu kommen. In diesem Zusammenhang wies er auf die sich ändernden umweltpolitischen Rahmenbedingungen und die sich gerade bei den Wärmepumpen widersprechende Interessenlage in der Heizungsbranche hin. All dies erfordere ein grundlegendes Umdenken.
Angepasste Struktur des ZVKKW
Rolles stellte dann die wesentlichen Änderungen gegenüber den bisherigen Überlegungen vor:
- Der ZVKKW ruht nicht mehr auf fünf, sondern auf drei Säulen (siehe Schaubild). Dadurch ändert sich der Stimmproporz in der zehnköpfigen Mitgliederversammlung zugunsten des Handwerks, das dort nun vier der zehn Mitglieder stellt. Ferner ist mindestens eines der drei Präsidiumsmitglieder aus dem Bereich Handwerk.
- Der BIV wird als völlig eigenständiger Verband Mitglied im ZVKKW. Gegenüber der ursprünglichen Planung, Aufgaben der BIV-Geschäftsstelle an den ZVKKW zu übertragen, wurde das Modell nun umgedreht und der BIV übernimmt per Geschäftsbesorgungsvertrag zumindest bis Mitte 2010 Aufgaben des ZVKKW. Wenn der Personalbedarf dann steige, könne man immer noch überlegen, ob weiteres Personal zum BIV kommt oder zum ZVKKW.
- Einzelmitgliedschaften im Bereich Handwerk sind nur noch gemäß der BIV-Satzung möglich, d.h. nur für Betriebe in Regionen, in denen es keine Innung gibt; eine Mitgliedschaft über die Innung wird in jedem Fall bevorzugt. Dies ist übrigens auch in der BIV-Satzung so geregelt und von der Handwerksordnung auch so gewollt, um die Chancengleichheit zu gewährleisten. Die Betriebe müssen aber in jedem Fall in die Handwerksrolle eingetragen sein.
Unter diesen, nun geänderten Rahmenbedingungen fand der Betritt des BIV zum ZVKKW letztlich große Zustimmung: Von den 45 Delegierten waren 42 anwesend bzw. per Stimmrechtsübertragung vertreten, davon stimmten nur 7 mit Nein, aber 35 mit Ja. M. S. -
Bundesleistungswettbewerb 2009
Am Abend nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden noch die Sieger des Bundesleistungswettbewerb 2009 geehrt. Der diesjährige Wettbewerb hatte vom 9. bis 12. November bei der IKKE eGmbH in Duisburg Rheinhausen stattgefunden. Teilnehmen konnten die jeweiligen Landessieger bis zu einem Höchstalter von 23 Jahren. Bundessiegerwurde Christian Richter aus Dresden (Sachsen), Ausbildungsbetrieb: Sachsen-Kälte GmbH. Auf dem zweiten Rang landete Dennis Hübner aus Brockel (Niedersachsen), Ausbildungsbetrieb: Worthmann & Partner GmbH. Dritter wurde Matthias Rupp aus Gunzenhausen (Bayern), Ausbildungsbetrieb: PK-Kältetechnik GmbH.
Die Aufgabe bestand darin, eine Kälteanlage unter Berücksichtigung der vorgegebenen Anlagenbeschreibung zu erstellen. Das RI-Fließbild und der Schaltplan waren ebenfalls vorgegeben. Aus sicherheitstechnischen Gründen wurde die kältetechnische Verrohrung mit der Verbindungstechnik „Bördel“ ausgeführt. Alle Materialien und Komponenten standen im Prüfungsraum zur Verfügung. Ferner wurde die gesamte erforderliche technische Dokumentation in einem Arbeitsordner bereitgestellt.
M. S.