Trotz einer etwas unglücklichen Terminüberschneidung mit der EuroShop in Düsseldorf waren knapp 100 Teilnehmer zur 7. KK-Fachtagung nach Bingen gekommen. Vor dem Hintergrund, dass aufgrund dieser Tatsache einige Stammgäste nicht kommen konnten, ist die dennoch stattliche Teilnehmerzahl als positives Signal zu werten. Offensichtlich waren Thema und inhaltliche Ausgestaltung genau richtig gewählt.
Wie bereits in der Vorberichterstattung erwähnt, wird unsere Branche in der Öffentlichkeit und von der Politik offenbar nicht richtig wahrgenommen, obwohl gerade in diesem Wirtschaftszweig bereits fertige Energieeffizienz-Technologien vorhanden sind ganz im Gegensatz zu anderen Teilen der Wirtschaft, worauf auch Jörn Schwarz in seiner Zusammenfassung der Vorträge verwies.
Diese Technologien und Möglichkeiten einmal zusammenzutragen, hatte sich die KK-Fachtagung zum Thema gemacht, um aufzuzeigen, was die Branche alles zu leisten vermag, damit nicht wie bei der Klimaschutzverordnung geschehen von der Politik am grünen Tisch entschieden wird. Und dies ist wohl auch gelungen.
Auch wenn Regierungsdirektor Wolfgang Müller, Referat Energieeffizienz im Bundesumweltministerium in Berlin, in seinem Vortrag zu Beginn der Tagung noch nicht über konkrete Maßnahmen sprechen konnte, die noch in der Pipeline sind, versicherte er dennoch, dass das BMU versuche, hier einiges auf den Weg zu bringen, weil man das Potenzial erkannt habe.
Er stellte in seinem weiteren Vortrag die politische Rahmenbedingungen und die Energieeffizienzinitiative der Bundesregierung vor sowie die künftigen Vorgaben aus Brüssel, die verbindliche Mindesteffizienzstandards für energieintensive Geräte und Anlagen vorsehen.
»Energieeffizienz ist die effektivste Art, Energie zu sparen
Nicht nur auf die Situation der Kälte-Klima-Branche bezogen, sieht Müller ebenfalls in einer unzureichenden Information bei allen investitions- und verbrauchsrelevanten Kreisen einen Grund dafür, warum es schwer ist, das Thema Energieeffizienz zu adressieren, und schlägt daher für einen Pakt für Energieeffizienz auch entsprechende Maßnahmen mit einer gewissen Öffentlichkeitswirkung vor:
- Information und Motivation
- Aus- und Fortbildung
- Effizienzwettbewerb
- Labelling
- Neue Instrumente wie z.B. weiße/grüne Zertifikate untersuchen
Wolfgang Müller schloss seinen Vortrag mit dem Fazit: Es ist Zeit zu handeln, die Kräfte müssen gebündelt werden, es müssen funktionierende Netzwerke geschaffen werden und die Rahmenbedingungen müssen stimmen, ferner müssen Information und Motivation in allen Handlungsfeldern deutlich verbessert werden.
Im technisch orientierten Hauptteil der Veranstaltung wurde zunächst die Vortragsreihenfolge etwas umgestellt: Erst einmal berichteten Dr. Hans Förster (IFM), Karl Huber (HKT), Jürgen Albig (Ziehl-Abegg), Friedhelm Meyer (Cool Expert) und Horst Wendelborn (Danfoss) aus ihren jeweiligen Tätigkeitsfeldern über verschiedene Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Abschließend stellte Wolfgang Leo (Frigotechnik), Kälteanlagenbauermeister und zertifizierter Energiemanager Kälte-Klima (IHK), Berlin, an einem konkreten Beispielprojekt vor, wie all die zuvor beschriebenen Einzelmaßnahmen umgesetzt werden können und welche Resultate damit in der Praxis zu erreichen sind. Auch hierzu wird es in der nächsten KK einen ausführlichen Beitrag geben.M.S. -