In der Landwirtschaft sind die Auflagen hoch, was die Lüftung im Stall angeht. Nach DIN 18910 darf die Luftgeschwindigkeit in Schweineställen im Winter 0,2 m/s und im Sommer 0,6 m/s nicht überschreiten. Zudem enthält Stallluft u.a. aggressiven Ammoniak. Die Ventilatoren von ebm-papst sind einfach regelbar sowie besonders korrosionsbeständig und daher für diesen Einsatz gut gerüstet.
Umrüstung von AC- auf energiesparende EC-Ventilatoren
Die Landwirte Momeyer bei Celle überwachten monatelang ihren Energieverbrauch und stellten fest, dass die Lüftung ihres Schweinemastbetriebs mit AC-Ventilatoren zu hohe Kosten verursachte. Der Landwirtschaftsbetrieb entschloss sich, die Lüftungsanlage mit EC-Ventilatoren von ebm-papst umzurüsten. Um das technisch umzusetzen, suchten die Brüder Momeyer einen kompetenten Partner und fanden ihn in Heinrich Dönselmann-Theile von hdt Anlagenbau.
Der Einbau der neuen Axialventilatoren war einfach: Die bereits vorhandenen Öffnungen sowie Befestigungspunkte konnten verwendet werden. Auch die Zahl der Ventilatoren blieb gleich – nach wie vor sind es zwölf. Die neuen Ventilatoren wurden in drei Gruppen mit jeweils vier Ventilatoren aufgeteilt, zwei Gruppen für die Abluft und eine für die Zuluft. Die vier Ventilatoren für die Zuluft sitzen zudem in einem Wärmeübertrager, der die Zuluft erwärmt und dafür sorgt, dass es den Tieren im Winter durch die Lüftung nicht kalt wird. Außerdem arbeiten die Ventilatoren besonders leise und somit für Mensch und Tier angenehm.
Fernüberwachung für die Stalllüftung
Die eingesetzten EC-Ventilatoren lassen sich per Software in der Leistung regeln und ihr Status lässt sich jederzeit per PC oder Smartphone überwachen. Für die Landwirte hat sich der Austausch gelohnt - die prognostizierte Energieeinsparung wurde sogar übertroffen: Statt bei 35 Prozent lag sie nach sechs Monaten bereits bei über 50 Prozent. Pro Jahr werden so über 15 000 kWh eingespart, was bei einem Strompreis von 0,30 EUR / kWh 4500 Euro ausmacht.
Um Energie zu sparen laufen die Ventilatoren nur mit 80 Prozent ihrer Leistung. Lediglich in extremen Wetterlagen mit beispielsweise mehr als 38 °C Außentemperatur schaltet die Software die restlichen 20 Prozent frei und sorgt so für ein gleichbleibend angenehmes Klima im Stall.
Wie funktioniert EC-Technik?
Der EC-Motor (EC = Electronically Commutated) ist ein permanenterregter Synchronmotor, der mit einer Leistungselektronik betrieben wird. Dadurch lassen sich beliebige Betriebsdrehzahlen realisieren, unabhängig von der verwendeten Netzfrequenz.
Durch die in EC-Motoren integrierte Leistungselektronik ist eine bedarfsgerechte Drehzahlanpassung über ein 0-10 V-Steuersignal oder Modbus-RTU Schnittstelle möglich. So bleibt der hohe Wirkungsgrad auch im Teillastbetrieb erhalten. Vor allem bei Geräten, die eine hohe Einschaltdauer aufzeigen, lohnt sich der Umstieg von herkömmlicher AC- zu EC-Technik. Denn durch die eingesparten Energiekosten lässt sich eine Amortisation in kurzer Zeit erreichen.
Bei Verwendung der Modbus-RTU-Schnittstelle können neben der Steuerung auch zahlreiche Betriebsparameter im laufenden Betrieb abgefragt und überwacht werden. Der Betreiber einer Anlage kann Betriebsparameter bei Bedarf schnell anpassen, um zeitnah auf veränderte Anforderungen reagieren zu können. Gleichzeitig ermöglicht die Erfassung der Betriebsstunden eine präventive Wartung, womit Servicezeiten verkürzt werden.