Häufig wird bei Klimakonzepten die Zuluft- und Abluftführung räumlich getrennt über Lüftungskanäle und Luftdurchlässe realisiert. Eine solche „doppelte“ Kanalführung bedeutet nicht nur zusätzliche Kosten, auch der benötigte Platzbedarf für die Luftleitungen führt oftmals dazu, dass auf Abluftkanäle und -einlässe in Büroräumen verzichtet wird. Für ein ungestörtes Arbeiten werden zudem häufig Fenster und Türen geschlossen. Dennoch muss der Raum eine ausreichende Luftversorgung aufweisen.
Abluftkanäle einsparen
Hier kommt die einfache Idee des Überströmelements in Verbindung mit einer raumlufttechnischen Anlage zum Zuge: Die Zuluftführung erfolgt wie bisher über Kanäle von der Klimazentrale bis in die zu belüftenden bzw. zu klimatisierenden Räume. Über entsprechende Luftauslässe in der Decke, der Wand oder im Boden wird die erforderliche frische Zuluftmenge zugfrei eingebracht. So erreicht man in diesen Räumen eine hohe Luftqualität.
Auch das Absaugen der Abluft ist intelligent gelöst: Statt in den einzelnen Büroräumen, wird diese zentral im Flur oder in ähnlichen Bereichen mit untergeordneter Funktion abgesaugt. Der Flur dient dann als Abluftkanal – weitere Abluftkanäle vom Büro bis zu dieser Stelle sind nicht mehr nötig.
Eine sorgfältige Planung der Abluftführung aus den Büroräumen ist dennoch wichtig. Denn Wände und Türen sind inzwischen so dicht, dass Leckagen nicht mehr ausreichen, um die Abluft in den Flur überströmen zu lassen. In der Vergangenheit wurden die Türen gekürzt oder mit Türgittern versehen, so dass an dieser Stelle ein Überströmen ermöglicht wurde. Insbesondere dort, wo Schallschutz und die Vermeidung von Telefonie-Schallübertragung zu berücksichtigen ist, sind diese einfachen Maßnahmen jedoch nicht mehr zeitgemäß. Auch Türen und andere Bauelemente schwächen das Schalldämmmaß.
Hohe Schallabsorption für hohe akustische Dämpfung
Üblicherweise werden Trockenbauwände aus Gipskarton zwischen Büros und Nebenräumen oder Fluren eingesetzt. Um sensible Bereiche zu schützen, wird bereits hier aus akustischen Gründen eine doppelte Beplankung eingesetzt.
Der zusätzliche Einbau von schalldämpfenden Luft-Überströmelementen ist aus mehreren Gründen die ideale Lösung: Die akustische Dämmwirkung der Wandkonstruktion bleibt weitgehend erhalten und die Luft kann zugleich frei in den Flur oder andere Räume überströmen. Die Innenauskleidung mit integriertem Telefonie-Schalldämpfer sorgt für einen ausreichenden Schallschutz. Kiefer Klimatechnik liefert seine Überströmelemente mit Rw-Maßen, die vom Fraunhofer Institut vermessen wurden und mit entsprechendem Prüfzertifikat versehen sind. Darauf basierend berechnen die Akustiker das gesamte Wandelement.
Grundsätzlich gilt: Je schlanker der Schlitz, umso weniger Schall tritt aus. Allerdings steigt dabei auch der Druckverlust des Überströmelements an. Daher sollte die Fuge und der entsprechende Kasten sorgfältig gewählt werden. Im Idealfall erreicht man beim Überdruck die richtige Balance, damit die Luft sich ausreichend bewegt und überströmen kann, zugleich aber auch ein angenehmes Öffnungs- und Schließverhalten der Türen sichergestellt ist. Als Anhaltspunkt empfiehlt Kiefer, den Überdruck in den Büros auf maximal 10 Pa zu begrenzen.
Architektonische Gestaltung nicht beeinträchtigt
In modernen Gebäuden mit dichten Gebäudehüllen sind schallabsorbierende Überströmelemente eine intelligente, platzsparende Lösung für die Abluftführung. Durch die zentrale Absaugung der Abluft in den Fluren werden weitere Abluftkanäle eingespart. Luft-Überströmelemente von Kiefer Klimatechnik werden vor allem dann gewählt, wenn eine hohe Schallabsorption gefordert ist, eine niedrige Bauhöhe benötigt wird und eine projektspezifische Optik der Luftauslassschlitze gewünscht ist.
Je nach Einbausituation gibt es Überströmelemente für verschiedene Wandstärken. Zur Wahl stehen verschiedene Bautypen: Mit formschönen Deko-Rahmen in beliebigen RAL-Farben oder als offene Schattenfuge mit optionalem Abdeckrahmen kann je nach gewünschtem Design gewählt werden. Durch gezielt eingesetzte architektonische Elemente ist ein fast unsichtbarer Einbau möglich.
Daher erfolgt die Verwendung häufig in architektonisch anspruchsvoll gestalteten Gebäuden, wie beispielsweise dem Neubau der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz. Auf Wunsch der Architekten wurde hier der vom Raum aus sichtbare Schlitz der Überströmelemente als 2 cm hohe offene Schattenfuge ausgebildet. Diese tritt als durchlaufend schwarzes Band über jeweils drei Elemente optisch in Erscheinung. Die Überströmschlitze sind optisch unauffällig in vertikal verlaufende Holzlamellen aus massiver Eiche auf der Außenseite der Trennwände integriert.
Frühe Planung unterstützt die Montage
Um die besten Dämpfungswerte und zugleich die ideale Luftmenge bei akzeptablem Druckverlust zu erhalten, wird eine Planung konsequent von Beginn an empfohlen – zwischen Architekten, Planer und Klimatechnik-Experten. Denn oftmals wird zu spät erkannt, dass der vorgesehene Schlitz nicht ausreicht. Ein am Anfang gemeinsam erstelltes Konzept verhindert solche unangenehmen Überraschungen.
Auch bei der direkten Montage gilt es wichtige Dinge zu beachten: Der Spalt zwischen der Wandöffnung und dem Hals des Luft-Überströmelements muss mit geeigneten Materialien geschlossen werden, um Schallnebenwege zu verhindern. Die Luft-Überströmelemente von Kiefer sind nach Baustoffklasse A2 gemäß DIN 4102 als nicht brennbar klassifiziert. Ein weiterer positiver Effekt ist die Faserfreiheit im Luftstrom. Im konkreten Fall achtet der Hersteller darauf, Dämmelemente aus Mineralfaser 6-seitig zu kaschieren, so dass keine Fasern in den Luftstrom gelangen können.