Die Idee dazu ist auf einem Seminar der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) entstanden. Die JAV ist die Vertretung der Auszubildenden. Zürn und Geißler sind bei Ziehl-Abegg damit quasi Jugend-Betriebsräte. „Bei uns fehlt etwas“, meinten die beiden beim Seminar im Hinblick auf ein dauerhaftes soziales Engagement. Mit einem Packen voller Ideen kamen die beiden ins Unternehmen zurück und diskutierten mit den anderen Jugendlichen. Die Resonanz innerhalb der JAV war so positiv, dass es letztlich nur noch um das „Wie“ ging. „In der JAV haben wir uns alle Gedanken gemacht, welches Projekt sinnvoll ist, welches zu uns passt“, erklärt Zürn. Letztlich hat sich das Gremium für die Kinderpatenschaft bei World Vision entschieden.
„Wir wollten etwas Dauerhaftes anstoßen“, erklärt Marlen Geißler. Daher habe die Patenschaft bei World Vision gut gepasst. Parallel informierten sich die JAV-Mitglieder, wie transparent und wirtschaftlich die Organisation arbeitet. Monatlich müssen die Auszubildenden 30 Euro pro Kind überweisen. Dafür gibt es Ernährung, Gesundheitsvorsorge und Schulbildung. „Und natürlich können wir zum Geburtstag auch ein Päckle schicken oder mal Geld für einen Klassensatz Schulhefte“, sagt Geißler. Bei Geschenken außerhalb der Reihe rät World Vision zu Dingen, die der Allgemeinheit zugutekommen. „Wir können auch mal Geld spenden für ein Huhn, das dann der gesamten Familie gehört“, erzählt Zürn, die privat auch ein Patenkind unterstützt.
Die Jugendlichen bei Ziehl-Abegg haben sich unter anderem für Swasiland entschieden, weil dort neben Siswati auch Englisch Amtssprache ist. „Vielleicht können wir später ja mal ein Kind für ein Praktikum oder gar mehr nach Deutschland zu Ziehl-Abegg holen“, meinen die JAV-Vertreterinnen. Das Geld fürs Projekt werden die Auszubildenden und Dualen Studenten künftig bei Firmenfesten erarbeiten. „Wir machen beispielsweise ein Gewinnspiel oder verkaufen Getränke“, sagt Geißler. Den Grundstock lieferte der Verkauf von Firmenshirt in altem Design, welche die Auszubildenden vom Unternehmen erhalten hatten und für dieses Projekt verkaufen durften. (DR)