Unter dem Leitsatz "Vorsprung durch Wissen" hatte Christine Bannert (Danfoss) die erste Station der diesjährigen Infotour am 14. Januar in Leipzig eröffnet. Etwa 130 Teilnehmer hatten sich im Ballsaal des Westin-Hotels eingefunden und diese wurden nicht enttäuscht. In sehr informativen Vorträgen berichteten die Referenten über die Entwicklungen ihrer Firmen in den vergangenen zwei Jahren.
Den Anfang machte Joachim Gerstel von DuPont mit der Darstellung der aktuellen Kältemittelsituation und den Antworten, die DuPont darauf zu geben hat. Ausgangspunkt war natürlich der Vorschlag der EU-Kommission zur Revision der F-Gase-Verordnung, der die stufenweise Reduzierung der F-Gase bis zum Jahre 2030 auf 21 Prozent des Ausgangswertes von 2015 vorsieht. Dabei werden nicht die Mengen der Kältemittel selbst, sondern ihre CO2-Äquivalente als Maßstab herangezogen. DuPont bietet für die meisten aktuellen Anwendungsfälle Ersatzstoffe an, die auf HFO-Basis beruhen und die geringe GWP-Werte aufweisen. Das sind die unbrennbaren Stoffe XP10, DR-33 und DR-2, sowie die schwer entfammbaren Stoffe (Klasse 2L) Opteon®yf, DR-3, DR-5 und DR-7. Gerstel nannte Anwendungsbeispiele und sieht die nächsten Aufgaben in der Schaffung der Produktionskapazitäten, weiteren gezielten Feldtests, Bewertung der Lebenszykluskosten und weitere Arbeit an Normen und Standards für die Sicherheitsklasse 2L.
An diesen Vortrag schloss sich Frank Bahke von Danfoss an, der über Verbundsteuerungen und die sinnvolle Anwendung der unterschiedlichen elektronisch gesteuerten Expansionsventillösungen sprach. Abschließend stellte er die Danfoss-Verflüssigungssätze mit integrierter intelligenter Regelung vor, die Optyma Plus-Sätze der neuen Generation. Mit drei Servicetüren wird die Wartung sehr erleichtert und mit den Microchannel-Verflüssigern kann die Baugröße kleiner gehalten werden und der Gütegrad wird verbessert. Mit Einbeziehung der neuen Ventilator-Drehzahlregelung kann im MBP-Bereich mit dem Kältemittel R134a der COP-Wert bis zu 20 Prozent gegenüber Vergleichsprodukten verbessert werden.
Andreas Riesch von Bitzer sprach zu intelligenter Kältetechnik von morgen, die durch den Einsatz von Bitzer-Verdichtern schon heute effizient und nachhaltig arbeite. Er leitete mit den Verfahren der Leistungsregelung ein, die bei Bitzer-Verdichtern angewendet werden und deren beste Lösung, die stufenlose Leistungsanpassung über einen weiten Leistungsbereich, auch die größte Effektivität erbringt. Zudem ist es möglich, durch Drehzahlen oberhalb derjenigen die 50 Hz entspricht, kleinere Verdichter einzusetzen und damit zu sparen. Die Kompaktschraubenverdichter mit einem weiten Drehzahlbereich von 1200 bis 8000 U/min sind in dieser Palette das neueste Produkt mit dem weitesten Regelbereich. Bei den Steuerungen der Verdichter und der Verflüssigungssätze Ecostar ist die Überwachung der Einsatzgrenzen mit Alarmverzögerung bei Annäherung an die Grenzen und sofortiger Abschaltung bei Erreichen der Grenzen hervorzuheben. Schließlich ist noch bemerkenswert, dass die Bitzer-Software jetzt die Möglichkeit bietet, für Verflüssigeraggregate den Jahresenergieverbrauch zu kalkulieren und auf diese Weise durch Vergleich verschiedener Lösungsmöglichkeiten schnell zu einer energetisch optimalen Auslegung zu kommen.
Abschließend referierte Roland Handschuh von Güntner zur Energieeffizienz bei der Anwendung von Güntner-Wärmeübertragern durch die Verwendung von Ventilatormotoren mit EC-Antriebstechnik, wobei die Steuerung dieser Motoren speziell auf die Güntner-Anforderungen ausgelegt ist. Im Güntner Motor Management-Modul (GMM), dem Low Capacity Motor Management-Modul (LCMM) und dem Modul mit der Energy Balance Function (EBF) sind die jeweiligen Software-Bedingungen hinterlegt. Letztere Lösung ist noch ganz jung, wurde schon mit dem Deutschen Kältepreis gewürdigt und ermöglicht die optimale Anlagensteuerung unter dem Gesichtspunkt, dass Ventilatorenleistung und Verdichterleistung gegeneinander ausbilanziert werden, sodass sich der geringste Gesamtenergieverbrauch einstellt. Die abschließende Darstellung des ökologischen Fußabdruckes der Micoox®-Verflüssiger gab einen weiteren Einblick in die Vorteile dieser Bauart. (UA)