Anstelle das CO2 in die Atmosphäre entweichen zu lassen, kann es in Kältesystemen genutzt werden. Derzeit werden fluorierte Kältemittel auch bekannt als F-Gase weltweit für diese Anwendungen eingesetzt. Ihr Treibhausgaspotenzial ist 3.000- bis 6.000-mal höher als das von CO2. Da geringe Emissionen dieser Gase nur schwer vermeidbar sind, tragen sie erheblich zur globalen Erderwärmung bei. In Europa haben fünf Prozent der Supermärkte die F-Gase bereits komplett oder teilweise durch CO2 ersetzt. Weltweit sind es noch weniger. Dänemark ist allerdings eine Ausnahme. Hier wird in allen neuen und sanierten Supermärkten CO2 in den Kälteanlagen eingesetzt. Das liegt an der nationalen Gesetzgebung, die es verbietet, Systeme zu konzipieren, deren F-Gas-Füllmenge über 10 kg liegt. So konnte der Treibhauseffekt in diesem Anwendungsbereich um durchschnittlich 30 Prozent reduziert werden.
Die weltweit größte CO2-Kälteanlage
Seit Januar 2010 betreibt der Discounter Netto ein neues Kühllager für Frischfleisch im Westen von Dänemark, das mit der weltweit größten CO2-Kälteanlage mit einer Nettokälteleistung von 1.000 kW für die Normalkühlung und 300 kW für die Tiefkühlung ausgestattet ist.
Laut Per Holm Johansen, International Technical Manager bei Netto, ist das neue Kühllager ein deutlicher Beweis dafür, dass CO2-Anlagen absolut wettbewerbsfähige Lösungen darstellen. Wir konnten auf keinerlei Erfahrungen mit CO2-Anlagen dieser Größe zurückgreifen, so Johansen. Daher war die Ausschreibung schon eine spannende Sache. Wir haben aber schnell festgestellt, dass die Aufgabe ohne Einbußen an Energieeffizienz oder Wirtschaftlichkeit der Anlage gelöst werden kann. Ganz im Gegenteil: sie erweist sich inzwischen als besonders rentabel.
Das dänische Unternehmen Vojens Køleteknik entwickelte die Kälteanlage für das neue Netto Kühllager in enger Zusammenarbeit mit Danfoss. Danfoss lieferte hierfür unter anderem elektronisch gesteuerte Ventile, Drucktransmitter und ein komplettes ADAP-KOOL® Regel- und Überwachungssystem. Die Kälteleistung der Anlage entspricht der Gesamtkälteleistung von 30 normalen Netto Supermärkten. Die Lagerkapazität beläuft sich auf 9.500 m² für Normalkühlung und rund 2.000 m² für Tiefkühlung bei einer Raumhöhe von 11,5 m.
Jørn Petersen, Managing Director bei Vojens Køleteknik erklärt: Der Bau einer solch großen CO2-Anlage war schon ein bisschen Pionierarbeit. Alle Komponenten mussten entsprechend ausgelegt werden, aber es hat alles geklappt dank unserer engen Zusammenarbeit mit Danfoss. Wahrscheinlich ist das das fortschrittlichste und energiefreundlichste System der Welt. Und dabei hat sich gezeigt, dass es tatsächlich möglich ist, eine Kälteanlage zu bauen, die nicht nur gut ist für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel.
www.danfoss.de/kaelte
Vorreiterrolle